Im Heimspiel gegen den EHC Red Bull München vor 17.626 Zuschauern müssen wir in eine 1:5-Niederlage gegen den amtierenden Deutschen Meister einwilligen. Gregor MacLeod trifft zum zwischenzeitlichen 1:1, doch die Effizienz der Gäste macht an diesem Freitagabend den Unterschied.
Gute zweieinhalb Minuten waren vor einer abermals großartigen Kulisse im Haifischbecken gespielt, da zappelte der Puck das erste Mal in den Maschen. Leider auf der „falschen Seite“. Chris DeSousa fälschte eine Scheibe zur frühen Führung der Gäste ab, Mirko Pantkowski musste das erste Mal hinter sich greifen.
Durch den Führungstreffer angestachelt, blieben die Red Bulls am Drücker und erspielten sich in der Folge weitere gute Abschlüsse. Unsere Mannschaft brauchte ein wenig, um in der Partie anzukommen. Einige Ungenauigkeiten verhinderten – besonders in den Anfangsminuten – aussichtsreiche Torchancen.
Die beste Gelegenheit hatte Frederik Storm. Der Stürmer schlich sich in der 13. Minute hinter die Münchner Verteidigung, fand jedoch zweimal seinen Meister in Red Bulls-Goalie Matthias Niederberger, der an diesem Abend starke 34 von 35 Schüssen abwehren sollte. Fünf Minuten später war aber auch er machtlos. Gregor MacLeod, der einen Zwei-auf-Eins-Konter sehenswert selbst mit einem Handgelenksschuss in den Winkel abschloss, traf zum nicht unverdienten 1:1-Ausgleich (18.).
Mit diesem Spielstand ging es dann auch in den zweiten Spielabschnitt. Dort konzentrierten sich beide Mannschaften zunächst mehr auf die eigene Defensive. Trotzdem kam es auch immer wieder zu Offensivaktionen: Carter Proft hatte dabei zwei gute Abschlüsse, genau wie Justin Schütz, der ebenfalls zweimal zum Abschluss vor Niederberger kam.
Dann schlugen die Gäste fast aus dem Nichts zu – und dies gleich per Doppelschlag. Zunächst verwertete Patrick Hager einen schnellen Angriff nach Bullygewinn zur erneuten Gäste-Führung. Nur 46 Sekunden später machte Nicolas Krämmer, der seinen Platz auf dem rechten Flügel ausnutzte, den Münchner Doppelschlag perfekt.
Unsere Mannschaft schüttelte sich kurz nach dem Doppelschlag, um anschließend weiter unermüdlich nach vorne zu spielen. Doch die Scheibe wollte einfach nicht rein. So traf Gregor MacLeod aus dem Slot nur die Latte, Nick Bailen scheiterte aus spitzem Winkel am Pfosten (beide 33.) und Stanislav Dietz vergab im Konter (36.), nachdem er gerade von der Strafbank kam. Mit dem Spielstand von 1:3 aus KEC-Sicht ging es damit in den Schlussabschnitt.
Und dieser entwickelte sich zunächst zum Duell der Haie gegen Mathias Niederberger. Aubry über links, Kammerer freistehend vor dem Tor, Dietz aus der Distanz – sie alle scheiterten am stark aufspielenden Deutschen Nationaltorhüter im Kasten der Münchner. Kurz vor Schluss zog unser Cheftrainer Uwe Krupp den letzten Joker und nahm im Powerplay Mirko Pantkowski vom Eis. Die Münchner ließen sich davon nicht beirren, hatten Glück, dass wir unsere Chancen nicht nutzten und erhöhten bei leerem Tor auf 4:1.
Es passte ins Bild, dass der vermeintliche Anschlusstreffer durch Nick Bailen zum 2:4 (59.) aufgrund einer Torhüterbehinderung keine Anerkennung fand. Und irgendwie auch, dass die Gäste mit einem weiteren Treffer ins leere Tor das letzte Wort haben sollte, 1:5 (60.).