Mit 2:3 (0:1, 2:0, 0:1) n.P. verloren die Roten Teufel vom EC Bad Nauheim am zweiten Weihnachtsfeiertag ihr Auswärtsspiel bei den Wölfen Freiburg. Nach einem Match, das lange Zeit hin und her wog, nahmen die Gäste zumindest einen Zähler mit aus dem Breisgau. "Beide Torhüter haben ihren Defensiv-Abteilungen sehr geholfen, denn es gab sehr viel Chancen auf beiden Seiten. Im ersten Drittel waren wir etwas nervös, im zweiten sind wir dann mit Powerplaytoren zurückgekommen. Auch im letzten Abschnitt wollten wir stabil stehen und Forechecking betreiben, doch wie schon die ganze Saison lang kassieren wir dann ein Tor aus einer Situation, die eigentlich keine Torszene ist.
Hinten hatten wir dann Glück, vorne haben wir dieses derzeit einfach nicht, so dass wir als Auswärtsteam mit dem einen Punkt zufrieden sein müssen", so Petri Kujala nach dem Schlusspfiff.
Bei den Gästen entschied sich Cheftrainer Petri Kujala für Joel Johansson als vierten Ausländer, so dass Jan Guryca wieder zwischen den Pfosten für den eine Pause erhaltenden Mikko Rämö agierte. Die Hessen traten trotz der Verletzung von Vitalij Aab mit kompletten vier Blöcken an, Marcel Pfänder spielte hierbei erneut im Sturm der vierten Reihe, während Marc Kohl als siebter Verteidiger zunächst zum Zuschauen gezwungen war.
Beide Seiten begannen das Match am zweiten Weihnachtsfeiertag relativ verhalten, wobei die Hessen dennoch einen konzentrierteren Eindruck hinterließen. Lohn waren zwei gute Möglichkeiten von Kapitän Nick Dineen, der EHC-Goalie Marco Wölfl (erhielt den Vorzug vor Lukas Mensator) zu zwei Schoner-Paraden zwang (5.). Aber Freiburg fand in der Folgezeit ebenfalls in die Partie und wurde zudem ob Bad Nauheimer Strafzeiten (des konsequent pfeifenden Referees Jens Steinecke) begünstigt. Nachdem bereits Dominik Lascheit wegen einer sehr fragwürdigen Szene in die Kühlbox musste (in dieser zwang Linsenmaier Guryca in der 8. Minute zu einer Glanztat), war es eine Strafzeit gegen Andreas Pauli, die Radek Duda mit einem Handgelenkschuss unter die Latte zum 1:0 verwerten konnte (11.).
Jan Guyrca wurde hierbei leicht behindert, was einen Videobeweis nach sich zog, der Treffer fand schließlich dennoch Anerkennung des Unparteiischen. Die Roten Teufel mussten also wieder einmal einen Rückstand hinnehmen und Freiburg wollte nachsetzen, während die Gäste nun keine richtige Struktur mehr in ihr Spiel bringen konnten. Stattdessen kassierten sie eine dritte Strafzeit in diesem ersten Abschnitt und auch hier waren die Wölfe brandgefährlich, als Kunz nach Vorlage von Linsenmaier nur knapp vorbei zog, so dass es nach 20 Minuten beim 1:0 für die Breisgauer blieb.
Im Mitteldrittel wollten die Hessen antworten: Hauptakteur war zunächst Dusan Frosch, der in der 25. Minute vor das Tor zog, mit der Rückhand aber an Wölfl scheiterte. Anschließend musste der frühere Freiburger in die Kühlbox, was die Gäste schadlos überstanden, direkt von der Strafbank kommend scheiterte der EC-Stürmer mit der Nummer 38 nach einem langen Pass von Johansson, als die Scheibe nur Zentimeter am Tor vorbei ging. Bad Nauheim war also im Spiel und sie zogen Dank der vier Sturmreihen das Tempo nun deutlich an. Diese Tatsache zwang die lediglich mit drei Reihen agierenden Wölfe ihrerseits zu Fouls, was die Roten Teufel zu nutzen wussten.
Mit Cihak und Saccomani saßen zwei Wölfe draußen, da traf Juuso Rajala mit einem Kunstschuss aus spitzem Winkel bei doppelter Überzahl zum Ausgleich (30.). Die Wetterauer konnten weiterhin Überzahl spielen und auch diesmal klingelte es auf Freiburger Seite: Joel Johansson traf aus dem Halbfeld die Scheibe nicht voll, vielleicht war dies auch der Grund, warum Wölfl das Hartgummi nur 53 Sekunden nach dem 1:1 zur Gäste-Führung über die Linie gehen lassen musste.
Die Kurstädter drehten somit diese Partie, in der nun wiederum die Schwarzwälder antworten wollten. Es entwickelte sich ein temporeiches und interessantes Match, bei dem vor allem die erste Freiburger Reihe ordentlich Druck machte und Jan Guryca zwei Mal zu Glanztaten veranlasste. Der EC verlagerte sich zwangsläufig auf Konter, einen solchen hätte der Ex-Freiburger Daniel Ketter in der 36. Minute fast zum dritten Treffer nutzen können, doch der Pfosten rettete für den EHC-Torhüter, so dass es eine enge Angelegenheit auch zur zweiten Sirene blieb - nun jedoch mit dem leichten Vorteil der Führung auf Bad Nauheimer Seite.
Die Schwarzwälder sollten im letzten Abschnitt aber noch einmal richtig Gas geben. Es waren nur 46 Sekunden gespielt, da demonstrierte Marc Wittfoth mit einem fulminanten Sololauf die ganze Willenskraft seines Teams, als der Angreifer gleich zwei Mann stehen ließ und auch noch Jan Guryca mit einem Rückhandheber über die Schoner zum 2:2-Ausgleich überwinden konnte. Freiburg war nun am Drücker und bekam durch einen Penaltyschuss von Austin Cihak gar die große Chance auf die erneute Führung (46.), doch der Angreifer vergab.
Die Wölfe waren dem Führungstreffer auch in der Folgezeit näher: zwei Mal Billich (47.), Cahik (48.) sowie Haluza und erneut Cahik in Überzahl (50.) scheiterten allesamt an Jan Guryca, der nach dem Spiel zu Recht zum besten Bad Nauheimer Akteur gewählt wurde. Die Roten Teufel fuhren lediglich Entlastungsangriffe, mit ein wenig mehr Schussglück wäre vielleicht der ein oder andere Konter abzuschließen gewesen, so blieb es nach 60 Minuten aber beim 2:2, so dass erneut eine Verlängerung her musste.
In dieser belauerten sich beide Seiten, die größeren Chancen in diesen sehr interessanten fünf Minuten hatten aber die Hausherren, Guryca zeichnete sich auch hier erneut nach Schüssen von Linsenmaier, Duda und Wittfoth aus, während Wölfl auf der anderen Seite lediglich eine Szene nach einem Rajala-Schuss entschärfen musste. Somit hoffte man auf einen weiteren Punkt im Penaltyschießen (das anders noch als zuletzt in Bad Nauheim ohne trockenes Abziehen des Eises durchgeführt wurde), in diesem traf nur Marton Vas für die Freiburger mit einem satten Schuss über die Fanghandseite von Guryca hinweg zum Siegtreffer für die Breisgauer mit dem dritten und somit letzten Penalty der Hausherren.
Am Mittwoch gastieren die Hessen bei den Heilbronner Falken (20 Uhr), das nächste Heimspiel steht am kommenden Freitag um 19.30 Uhr gegen Kaufbeuren auf dem Programm. Die Geschäftsstelle des EC Bad Nauheim hat aufgrund von Weihnachtsferien am morgigen Dienstag geschlossen, am Donnerstag sowie am Spieltag steht sie wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Wölfe Freiburg - EC Bad Nauheim 3:2 n.P. (1:0, 0:2, 1:0)
Tore:
1:0 (10:32) Duda (Haluza) PP1
1:1 (29:53) Rajala (Kranjc, Krestan) PP2
1:2 (30:46) Johansson (Frosch, Meisinger) PP1
2:2 (40:46) Wittfoth (Haluza, Meyer)
3:2 (65:00) Vas PS
Strafminuten: EHCF 10 / ECN 12
Zuschauer: 2.469
eishockey.net / PM Bad Nauheim
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