"Nach dem ersten Gegentor haben wir aufgehört das umzusetzen, was uns zuletzt stark gemacht hat. Nach dem 3:1 war es eine Kopfsache und wir waren nicht in der Lage, diese Situation umzukehren. Frankfurt hat am Ende verdient gewonnen", so EC-Coach Petri Kujala.
Die Roten Teufel legten einen Auftakt nach Maß hin: nur 23 Sekunden waren gespielt, da netzte Matt Beca nach einem Paris-Schuss und dem Rebound von Löwen-Goalie Antti Ore zur frühen Führung ein. Die Situation war somit von Beginn an optimal für die Kurstädter, die den Gegner kommen lassen konnten.
Das Frankfurter Angriffsspiel stockte aber ebenso wie die Bad Nauheimer Konter, so dass sich einige Minuten nicht viel in diesem mit Spannung erwarteten Derby tat. Erst Strafzeiten brachten Action in die Partie: als Marco Schütz bei den Gästen in der Kühlbox saß, nutzte Löwen-Topscorer Mueller den Platz zum 1:1-Ausgleich, der den Mainstädtern sichtlich Auftrieb gab - was sich deutlich in der Körpersprache widerspiegelte.
Bei den Gästen verpuffte ein Powerplay hingegen wirkungslos, während die Löwen in der 12. Minute ein weiteres Überzahlspiel erhielten. In diesem hatte kurioserweise Matt Beca die größte Bad Nauheimer Chance, doch der Kanadier zögerte nach einem Fehler von Ore zu lange.
Die Gäste waren gerade wieder komplett, da schnappte sich Löwen-Förderlizenzspieler Pfleger das Hartgummi, zog in die Mitte und überwand Domenik Bartels - der wohl nicht mit einem Schuss aus der Distanz gerechnet hatte - zum 2:1 über die Fanghandseite.
Es war erneut Pfleger, der einen kapitalen Fehler in der Gäste-Defensive nutzte und knapp zwei Minuten später gar das 3:1 für die Löwen markierte und somit die optischen Vorteile der Hausherren entsprechend in Zählbares ummünzte. Die Roten Teufel bekamen aber nochmal ihre Chance, als sie kurz vor der ersten Sirene mit zwei Mann mehr agieren konnten. Das Hartgummi fand aber nicht seinen Weg ins Netz, so dass es mit einem 1:3-Rückstand in die erste Pause ging.
Im zweiten Abschnitt wollten es die Gäste offensiver angehen lassen, was jedoch zu Konter der Löwen führte. Einmal hielt Bartels gegen Pfleger (22.), während Ringwald einen Alleingang von Martens rechtzeitig stoppen konnte (24.). Die Angriffsbemühungen der Kurstädter brachten nicht viel Substanzielles ein, während die Hausherren in der 27. Minute sogar auf 4:1 in Front gehen konnten - wenn auch Bartels im Torraum massiv bedrängt wurde und Martens' Tor dennoch vom Unparteiischen gegeben wurde.
Der Bad Nauheimer Goalie war ob dieses Treffers jedoch offenkundig so erzürnt, dass es in der nächsten Situation hinter seinem Kasten zu einer Auseinandersetzung mit Löwen-Spieler Andreas Schwarz kam. Ken Magowan gesellte sich hinzu und beteiligte sich handfest, hierfür erhielt er gleich sechs Strafminuten, während Bartels derer vier kassierte.
Das folgende Powerplay der Gäste blieb aber ungenutzt, nur einen Schuss musste Ore entschärfen. EC-Coach Petri Kujala nahm daraufhin früh eine Auszeit, um seine Mannschaft wach zu rütteln. Es blieben aber die Löwen, die das nötige Körperspiel zeigten, so dass die Roten Teufel einfach nicht in die Partie fanden und mit einer Hypothek von drei Toren Differenz in die zweite Pause gehen mussten.
Im Schlussabschnitt kein anderes Bild: Bad Nauheim war bemüht, aber die Löwen trafen: in der 47.Minute markierte Clarke Breitkreuz die Vorentscheidung mit einem abgefälschten Schlagschuss von Vas. Die Roten Teufel kamen durch Aab zwar noch einmal auf 5:2 heran, doch sofort antwortete Kirsch mit dem 6:2 bei einer angezeigten Strafe gegen die Kurstädter, was die endgültige Entscheidung bedeutete.
Zumindest der Schlusspunkt blieb den Gästen vorbehalten, als Matt Beca mit einem Bauerntrick zum dritten Bad Nauheimer und gleichzeitig letztem Tor des Spiels erfolgreich war. Somit kassieren die Kurstädter im dritten Saisonvergleich mit den Löwen die erste Niederlage, die während der Feiertage verdaut werden muss, denn am Freitag geht es bereits weiter mit dem Auswärtsspiel in Rosenheim.
Löwen Frankfurt - EC Bad Nauheim 6:3 (3:1, 1:0, 2:2)
Tore:
0:1 (00:23) Beca (Paris, Campbell)
1:1 (07:09) Mueller (Gare) PP1
2:1 (14:29) Pfleger (Gelke)
3:1 (16:33) Pfleger (Mazzolini, Liesegang)
4:1 (26:58) Martens (Mazzolini, Pfleger)
5:1 (46:55) Breitkreuz (Vas, Gare)
5:2 (48:08) Aab (Frosch)
6:2 (50:24) Kirsch (Martens, Gare) AS
6:3 (56:20) Beca (Blankart)
Strafminuten: FRA 14 / ECN 18
Zuschauer: 6.842
eishockey.net / PM Bad Nauheim
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