Moralischer Sieger war dennoch der DSC, denn der schwache Hauptschiedsrichter Plitz verweigerte den Deggendorfern unter anderem zwei regelkonforme Tore. Wieder mit dabei war Daniel Lupzig, der nach dem Freitagsspiel mit einer Schulterverletzung auszufallen drohte.
Mit viel Selbstvertrauen ging Fire in die Partie und wäre damit auch fast belohnt worden: nach knapp zwei Minuten erzielte Adam Gebara nach einer wunderbar herausgespielten zwei gegen eins Situation den eigentlichen Führungstreffer, doch weder Linien- noch Hauptschiedsrichter wollten den Puck im Tor gesehen haben. Die Scheibe landete direkt hinter der Latte im Tor sprang dabei aber postwendend wieder heraus. Für die Unparteiischen offenbar zu schnell, der Treffer fand keine Anerkennung. Fire lies sich nicht aus dem Konzept bringen und spielte weiter sein Spiel. Die eigentlich favorisierten Rosenheimer ließen dem DSC dabei auch den nötigen Platz auf dem Eis, so dass die Spieler auf dem Eis nach belieben kombinieren konnten. Bemerkenswert im Vergleich zu vorhergehenden Spielen war, dass aus allen Lagen geschossen wurde. Dies wurde in numerischer Überlegenheit schließlich belohnt: Nach einem Schuss von Gebara leitete Retzer die Scheibe zu Markus Ruderer am langen Toreck weiter. Dalpiaz war schon geschlagen, Ruderer brauchte nur noch zum viel umjubelten Führungstreffer (18.) einschieben.
Im zweiten Abschnitt schafften die Gastgeber früh den Ausgleich: Gottwald überwand nach drei Minuten den gewohnt starken Niklas Treutle zum 1:1. Rosenheim hatte in dieser Phase etwas mehr vom Spiel, kam nach einer schönen Kombination sogar zum Führungstreffer (32.) durch Alan Reader. Doch auch Fire hatte noch genügend Chancen ein Tor zu erzielen, es scheiterte lediglich am Abschluss. Wenige Augenblicke vor der Drittelpause kam es erneut zu Ärger mit dem Hauptschiedsrichter: Torhüter Dalpiaz traf Daniel Lupzig bei einem Befreiungsschlag mit dem Stock im Gesicht, woraufhin dieser blutete. Doch der Schiedsrichter sprach nicht, wie üblich bei einem Foul mit Verletzungsfolge, eine Spieldauerstrafe aus, sondern lediglich zwei Minuten. Dies brachte Co-Trainer Marten Pielmeier auf die Palme, so dass er in seiner gewohnt ehrlichen und direkten Art dem Schiedsrichter seine Meinung darüber mitteilte. Daraufhin wurde Pielmeier von der Spielerbank verwiesen. Mit der Schlusssekunde erhielt Dylan Stanley ebenfalls noch zwei Minuten.
Die doppelte numerische Überlegenheit nutze Fire im Schlußdrittel zum schnellen Ausgleich. Bogdan Selea zog von der blauen Linie ab, Dalpiaz hatte keine Abwehrmöglichkeit. Überhaupt absolvierte Selea eine seiner stärksten Partien im Deggendorfer Trikot und war auch Deggendorfs Spieler des Abends. Das Spiel war nun ein offener Schlag-Abtausch, beide Teams wollten unbedingt die drei Punkte holen. Beide Teams hatten große Chancen, doch die Torhüter liesen keine Treffer mehr zu, fast. Denn wenige Sekunden vor Schluss hätte Fire wieder ein reguläres Tor erzielt, doch der Schiedsrichter pfiff frühzeitig ab, obwohl die Scheibe noch spielbar gewesen wäre. Die Verlängerung blieb torlos, so dass es ins Penaltyschießen ging. Bogdan Selea saß auf der Strafbank, durfte also nicht antreten. Bei Fire scheiterten Herbert Geisberger, zwei Mal Timo Borrmann, Adam Gebara und Markus Guggemos, bei Rosenheim traf erst Mitch Stephens im insgesamt zehnten Versuch. Auch hier bewies Hauptschiedsrichter Plitz nochmals, dass er an diesem Abend in keiner guten Form war: Beim ersten Versuch von Geisberger verschob Torhüter Dalpiaz das Tor mit seinen Schonern, weshalb eigentlich ein technisches Tor gegeben werden müsste.
Mit dem Punkt gegen Rosenheim hat Fire am Wochenende vier Punkte geholt, mit denen man vorher nicht rechnen konnte. Durch die gleichzeitige Niederlage der Tölzer Löwen ist man jetzt mit drei Punkten vor ihnen auf dem achten Platz, der Rückstand auf Platz sieben, den derzeit die Passau Black Hawks inne haben, beträgt zwei Zähler. Ein wichtiges Spiel steht am kommenden Freitag auf dem Programm. Deggendorf Fire tritt beim EHC Klostersee an. Die Grafinger sind ebenfalls nur drei Punkte hinter dem DSC. Mit einem Sieg könnte man den achten Platz etwas festigen.
Statistik:
Tore: 0:1 Ruderer (Retzer, Gebara) 19. 5-4, 1:1 Gottwald (Stephens) 23., 2:1 Reader (Zick, Stephens) 33., 2:2 Selea (H. Geisberger, Fendt), 3:2 Stephens (Penaltyschießen) 65.
Strafen: Rosenheim 14 Minuten - Deggendorf 8 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe für Teamoffiziellen
Zuschauer: 1314
Schiedsrichter: Plitz - Haas, Walter
eishockey.net/ PM Deggendorf Fire
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