Wahnsinn. Anders kann man den Freitagabend in der weeArena kaum zusammenfassen. Drei Unterzahltore, Zwei Hattricks, ein Shutout und am Ende ein 8:0-Sieg der Tölzer Löwen gegen die Bayreuth Tigers. Der fünfte Sieg in Serie für die Buam, die damit Tabellenplatz vier weiter festigen.
Kopfschütteln von Kevin Gaudet wenige Minuten vor Schluss an der Spielerbank. Allerdings nicht aus Unzufriedenheit, sondern als Geste Richtung Niklas Hörmann. Der 17-jährige Verteidiger stand in den letzten sieben Minuten der Partie praktisch durchgehend auf dem Eis – die ersten DEL2-Wechsel für den Youngster. Löwencoach Gaudet zeigte mit seiner Gestik an: Bleib drauf, hab Spaß. Ein gelungener Abschluss eines aus Löwensicht perfekten Abends. “Natürlich bin ich vollauf zufrieden. Am Ende sind es aber nur drei Punkte, egal ob 2:1 oder 8:0”, ordnete Kevin Gaudet nach dem Spiel ein. “Das erste Drittel war ein Hin und Her. Franzreb hatte einen super Tag, wie so oft in dieser Saison.” Der Löwengoalie hielt am Ende 39 Bayreuther Schüsse. Im Auftaktdrittel durchaus ein Chancenplus für die Tigers zu verzeichnen. Järveläinen, Lillich und Schmitz vergaben die besten Chancen. Auf der Gegenseite traf Reid Gardiner in einer Kontersituation auf Zuspiel seiner Reihenkollegen Pfleger und French. Tigers-Topscorer Järveläinen in dieser Situation zu spät dran, insgesamt ein gebrauchter Tag für den frischgebackenen Spieler des Monats Februar, der mit einem -6 in der Statistik endete.
Zu Beginn des Mitteldrittels die entscheidenden Minuten des Spiels. In Überzahl erhöhte Kenney Morrison mit einem Schlenzer durchs Gewühl auf 2:0. Knapp 90 Sekunden später in Tölzer Unterzahl das 3:0 durch Max Frenchs ansatzlosen Schuss unter die Latte. Spätestens mit dem zweiten Treffer des Kanadiers schien die Gegenwehr der Tigers komplett gebrochen und es ging dahin mit den Gästen. Franzreb konnte sich im restlichen Spiel mit zwei Glanztaten nochmal auszeichnen, insgesamt die Löwen aber in einem Rausch. Mit Minute 49 fand das Schützenfest seine Fortführung. “Das Abwehrverhalten, das wir an den Tag gelegt haben, war nicht ausreichend”, fand Tigers-Coach Petri Kujala diplomatische Worte. Max French schnürte seinen Hattrick mit einem weiteren Unterzahltor per Breakaway. Dann der Auftritt von Cable Guy Luca Tosto: Der 20-jährige traf innerhalb von fünf Minuten und 21 Sekunden dreifach – einer der Treffer erneut mit einem Mann weniger auf dem Eis. Auch weil Bayreuth sich und das eigene Körperspiel komplett aufgab, konnte Kevin Gaudet den jungen Niklas Hörmann ins kalte Wasser werfen. Ein rundum gelungener Abend für das Tölzer Eishockey.
Am Sonntag geht’s nach Bietigheim. Tabellendritter gegen Tabellenvierter. Auch dort gibt’s wieder einen Livestream, mit Löwen-Kommentator Simon Rentel an der Seite von Steelers-Kommentator Patrick Jonza.