Dem frühen Führungstreffer der Rotjacken wurde korrekterweise die Anerkennung verweigert, da Petersen den Puck innerhalb des Torraums gekickt hatte, knapp nach der Hälfte des ersten Abschnitts kamen die Klagenfurter aber auf die Anzeigetafel, als van Ee aus kurzer Distanz ein wunderbares Haudum-Zuspiel von hinter dem Kasten aus in die Maschen klopfte. Weil wie schon im ersten Viertelfinalspiel beide Teams im Powerplay zu wenig druckvoll agierten und auch sonst gute Gelegenheiten ausließen, blieb der Treffer des Eigenbauspielers der einzige des Abends. Goalie Dahm und seine Vorderleute stemmten sich in der Schlussphase einem Pioneers-Sturmlauf entgegen und konnten in der „Best-of-Seven“-Serie damit zum 1:1 ausgleichen.
Der erste Schuss auf das Tor war auf Seiten der Rotjacken zu verzeichnen, Matt Fraser zog nach weitem Hundertpfund-Querpass aus dem rechten Anspielkreis per gezogenem Wristshot ab, David Madlener parierte mit dem Blocker (2.). Als auf der Gegenseite Yannik Lebeda von hinter dem Kasten aus Luca Erne am Crease inszenierte, blockierte Clemens Unterweger noch dessen Schläger (4.). Wenig später jubelten die Rotjacken: Ein Ganahl-Querpass von Linksaußen sprang von einem Verteidiger auf den Goalie, Nick Petersen kickte den Rebound flach über die Linie, tat dies jedoch innerhalb des blauen Bereiches, wodurch dem Treffer die Anerkennung zu verweigern war (5.). Ein erstes Penalty Killing überstanden die Klagenfurter mit sechs Zonenbefreiungen stark, als sie wieder vollzählig am Eis waren, lenkte ein Gegenspieler einen späten Hundertpfund-Querpass ins Zentrum knapp an der Stange vorbei ab (11.).
Danach ging der EC-KAC endgültig in Führung: Lukas Haudum brachte von hinter dem Tor aus und gegen die Laufrichtung einen feinen Rückhand-Pass an den Crease, den Finn van Ee direkt in die Maschen klopfen konnte (12.). Auf Seiten der Pioneers verpasste Pastujov einen scharfes Oden-Zuspiel aus der linken Rundung (14.), im Gegenzug setzte Fraser den Abschluss eines „Zwei-gegen-Eins“-Konters ins Außennetz (15.). Als Nick Pastujov Sebastian Dahm abräumte und dafür von David Maier zur Rechenschaft gezogen wurde, ergab sich ein erstes rot-weißes Powerplay, das sich später zu einem 84-sekündigen „Fünf-auf-Drei“ erweiterte. Dort scheiterten Postma aus dem hohen Slot am Block, Haudum vom rechten Flügel aus an Madlener (jeweils 18.) und Petersen aus sehr spitzem Winkel von links aus am Außennetz (19.). Als die Klagenfurter noch mit einem Mann mehr am Eis waren, endete eine flinke Passabfolge über die Grundlinie bei Johannes Bischofberger, der seinen Onetimer von den linken Hashmarks aus aber über das Gehäuse pfefferte (19.).
Auch in einer mit in den zweiten Abschnitt genommenen Unterzahlphase verteidigten sich die Rotjacken gut, doch just mit Erreichen der Vollzähligkeit brachte Steven Owre einen Steilpass durch das Zentrum an, der Nick Pastujov die Solo-Chance eröffnete: Der US-Amerikaner zog die Scheibe auf die Rückhand, scheiterte dann aber an Sebastian Dahm, der die Seitwärtsbewegung gut mitgemacht hatte (22.). Beim EC-KAC passte Manuel Ganahl von hinter der verlängerten Torlinie aus an den Crease, Jan Muršak klopfte auf das Spielgerät, bekam dabei aber zu wenig Richtung auf den Abschluss (23.). Es folgte eine Druckphase der Rotjacken: Die Kraus-Direktabnahme eines Haudum-Zuspiels aus der Tiefe flog zu zentral auf Madlener, Petersen tippte im Zentrum einen Distanzschuss Postmas knapp an der langen Ecke vorbei (jeweils 26.) und erneut Paul Postma scheiterte nach Tempovorstoß aus dem linken Faceoff-Kreis am Pioneers-Goalie (27.).
Ein verdeckter Schlagschuss aus dem linken Rückraum detonierte an Dahms Schoner, die kurzzeitig am Torraum liegende Scheibe erreichte Luka Maver mit dem langen Stock, er stocherte das Spielgerät aber knapp am Pfosten vorbei (29.). Am Ende eines „Zwei-gegen-Eins“-Angriffs mit Steven Owre schoss Guus van Nes vom linken Flügel aus hauchdünn über die Querlatte (32.), danach folgten einige Minuten ohne große Torszenen. Quasi mit der zweiten Pausensirene ging Thomas Hundertpfund am linken Flügel bis zur Grundlinie, von wo aus er einen idealen Diagonalpass zum halblinks im Slot heranrauschenden David Maier anbrachte, der mit seinem gezogenen Schlenzer aber an der starken Fanghand von David Madlener scheiterte (40.).
Den dritten Durchgang eröffneten zwei Gelegenheiten für den EC-KAC: Nick Petersen tippte einen Flip-Pass Ganahls vom linken Flügel aus nur knapp an der langen Ecke vorbei, Steven Strong setzte einen Handgelenksschuss aus der Tiefe des rechten Faceoff-Kreises ebenfalls neben den Kasten (jeweils 41.). Ein von Lukas Haudum durchgesteckter Puck ermöglichte Niki Kraus den Net Drive über rechts, sein Abschluss flog jedoch zu mittig auf David Madlener (42.), auf der Gegenseite parierte Sebastian Dahm einen Rückhand-Versuch von Kevin Macierzynski (44.). Auch bei einer Oden-Direktabnahme von halblinks aus war der KAC-Goalie zur Stelle (45.), danach kamen die Hausherren zu ihrer dritten Überzahlmöglichkeit des Abends: Nach Kirichenko-Schlenzer von der blauen Linie aus fälschte Joonas Oden die Scheibe am Torraum nur um Zentimeter an der Stange vorbei ab (46.), Guus van Nes scheiterte nach Owre-Querpass durch die Box an Dahms Fanghand (47.). Nachdem Johannes Bischofberger Julian Metzler enteilt war und dieser zum Haken greifen musste, kamen auch die Rotjacken noch zu einer Phase numerischen Vorteils (51.), in der sie jedoch kaum Gefährliches kreieren konnten.
Bei einem Klagenfurter „Drei-gegen-Zwei“-Konter kam der Petersen-Querpass von rechts auf Bischofberger auf der linken Seite nicht an (55.), auf der Gegenseite ergab sich eine große Chance auf den Ausgleichstreffer: Nick Pastujov fing den Puck außerhalb der blauen Linie ab, drang in den Slot vor und schoss, Dahm rettete und war danach im Glück, weil mit Michael der der zweite der Pastujov-Brüder zu wenig Richtung auf den Rebound bekam (56.). Die Schlussphase wurde von den Pioneers dominiert, bei einem ihrer wenigen zielgerichteten Entlastungsangriffe wurde der Bischofberger-Abschluss eines „Zwei-gegen-Eins“-Konters noch vom Stock des letzten Verteidigers über das Gehäuse abgelenkt (58.). Als Schlussmann Madlener bereits durch einen sechsten Feldspieler ersetzt worden war, klopfte Oden einen Abpraller aus kurzer Distanz auf den Beinschoner Sebastian Dahms (59.), danach arbeiteten der Torhüter und seine Vorderleute mit einigem Bauchweh die letzten Sekunden von der Uhr und sicherten sich so den Serienausgleich.