Die Siegesserie des EHC Neuwied im Central European Hockey League Cup endete in Heerenveen. Nach dem 6:1-Heimsieg in eigener Halle gegen den HYC Herentals unterlagen die Bären in den Niederlanden bei den Unis Flyers mit 2:6 (0:1; 0:1; 2:4), sind aber weiterhin Tabellenführer, weil die Snackpoint Eaters Limburg-Geleen gegen die EG Diez-Limburg ebenfalls eine Niederlage quittieren mussten (2:3). „Heerenveen war heute überall ein Schritt schneller und hat deshalb verdient gewonnen“, sagte EHC-Trainer Leos Sulak zur ersten Niederlage nach zuvor vier Siegen in Folge.
Bei den Bären blieb im Angriff diesmal über weite Strecken vieles nur Stückwerk. Sie konnten nur selten Druck erzeugen, was aber auch an den Gastgebern lag. „Ich habe mir am Samstag das Video ihres Spiels gegen Den Haag angesehen. Auch da haben sie gut gespielt. Das ist eine gute Mannschaft“, so Sulak. Auch wenn der EHC sich im ersten Abschnitt kaum einmal im gegnerischen Drittel festsetzte, besaß Janeck Sperling mit einem Lattentreffer die erste gute Möglichkeit der Partie. Nach rund einer Viertelstunde wurde Heerenveen zwingender in Richtung des Tores von Lukas Schulte. Zweimal Tuukka Rajamäki und Jorma van der Meerakker tauchten gefährlich im Slot auf. Im dritten Versuch traf der Finne Rajamäki dann. Nach einem Bully erzielte er mit einem Drehschuss das 1:0. Jasper Nordemann nahm dem machtlosen Schulte die Sicht (20.).
Im Mitteldrittel begannen die Bären druckvoller und besaßen zunächst mehr Offensivaktionen. Rajamäkis aus der Bandenecke herauskombiniertes 2:0 (34.) beendete Neuwieds bessere Minuten. Trainer Sulak spürte, dass er zu Beginn des letzten Abschnitts einen Akzent setzen musste. Artjom Alexandrov wechselte in die erste Reihe neben Jeff Smith und Juuso Rajala. Maksim Anton nahm Alexandrovs Position neben Janeck Sperling und Thorben Beeg ein. Zumindest fielen jetzt zwei Tore. Anton verwertete einen Abpraller zum 1:2-Anschluss (45.). Dennis Schlicht hatte zuvor aus der zweiten Reihe abgezogen und Heerenveens Schlussmann Thijs Kivits die Scheibe abprallen lassen.
„Am Freitag haben wir gegen Herentals in den richtigen Momenten die Tore erzielt. Heute war es der Gegner“, sagte Leos Sulak zum Verlauf des dritten Drittels. Frits Doops überraschender Schuss aus spitzem Winkel von der linken Seite stellte den alten Abstand wieder her (49.), und spätestens nach Rens Abersons Schlagschuss von der blauen Linie deutete sich die Niederlage an (51.). Artjom Alexandrov nutzte mit einem Alleingang-Tor nur 16 Sekunden später eine Unaufmerksamkeit der Niederländer. Sollte für Neuwied noch etwas möglich sein? Nein, weil Rajamäki auf seinem Weg zum Hattrick kaum Neuwieder Gegenwehr erfuhr (54.). In den letzten Minuten gingen bei den Gästen die Köpfe spürbar runter, sodass man durch Jasper Nordemanns Bauerntrick auch noch das sechs Gegentore kassierte (57.).
Heerenveen: Kivits – Vollmann, Kronenburg, Topfer, van Elten, Magee, V. Nordemann, Doop – J. Nordemann, Vosmer, Mittendorff, Demelinne, Berisha, Ruotsalainen, Speel, van den Bos, Aberson, Rajamäki, Andringa, van der Meerakker.
Neuwied: Schulte – Mertz, Walkowiak, Esche, Schlicht, Renke, Marten, Klyuyev, Rieger – Rajala, Chetik, Asbach, Beeg, Litvinov, Tegkaev, Anton, Sperling, Smith, Alexandrov, Deichmann.
Schiedsrichter: Pascal Keus.
Zuschauer: 1300.
Strafminuten: 4:8.
Tore: 1:0 Tuukka Rajamäki (Ruotsalainen) 20′, 2:0 Tuukka Rajamäki (J. Nordemann, Aberson) 34′, 2:1 Maksim Anton (Beeg, Schlicht) 45′, 3:1 Frits Doop (Aberson) 49′, 4:1 Rens Aberson (Doop) 51′, 4:2 Artjom Alexandrov (Walkowiak) 52′, 5:2 Tuukka Rajamäki (J. Nordemann, Aberson) 54′, 6:2 Jasper Nordemann 57′.