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Bann am Pferdeturm ist gebrochen

Þ14 Januar 2019, 13:43
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Black Dragons Erfurt

Martin Smetak, Toni Fonso, Kari Heikkinen, Sly Beauchamp oder auch Jyrki Koskinen alles wohlklingende Namen in der Erfurter Eishockeygeschichte. Namen, bei denen langjährige Fans ins Schwärmen geraten. Spieler die allesamt das Trikot des damaligen ESC Erfurt trugen, als in der Saison 1998/99 in der 1. Liga/Nord der letzte Sieg am altehrwürdigen Pferdeturm eingefahren werden konnte (nette Anekdote am Rande: in den Reihen der damaligen Indians stand ein gewisser Fred Carroll). Es folgten 20 Jahre in denen es für die verschiedenen Eishockeyteams des ESC bzw. EHC am Pferdeturm antraten und regelmäßig mit Niederlagen im Gepäck die Heimreise antreten mussten. Am gestrigen Freitagabend nun siegten die Erfurter am Pferdeturm mit 6:3 und durchbrachen den Bann am Pferdeturm.

Nach dieser kurzen Reise in die Eishockey-Historie kommen wir nun aber zum gestrigen Spiel. Bei diesem kehrte auf Erfurter Seite der Kapitän Felix Schümann zurück ins Team, verzichten musste Coach Carroll aber auf Jakub Körner. Die Gastgeber starteten mit viel Schwung in die Partie, erste gute Chancen ließen dann auch nicht lange auf sich warten und nach nur 5 Minuten erzielte Peleikis auch die frühe Führung. Die Abwehr der Erfurter bekam die Scheibe nicht konsequent genug geklärt, und per Blueliner jagte Peleikis diese ins Erfurter Tor. Zwar stabilisierte sich die Erfurter Abwehr nach diesem Gegentreffer etwas, aber vor allem einem überragenden Philip Lehr war es im weiteren Verlauf des ersten Drittels zu verdanken, dass die Gastgeber nur einen Treffer erzielen konnten. Mit zum Teil sensationellen Saves hielt Lehr sein Team im Spiel und brachte die Stürmer der Indians reihenweise zur Verzweiflung. Nicht wenige der knapp 2600 Zuschauer am Turm waren nach dem ersten Drittel der Meinung, dass nur die Höhe des Sieges der Gastgeber die Frage war. Doch es sollte anders kommen.

Dabei war der Start ins Mitteldrittel nahezu eine Kopie des ersten Spielabschnittes. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das zweite und dritte Tor der Gastgeber fallen sollte. Aber die Gastgeber hatten hier die Rechnung ohne die TecArt Black Dragons gemacht. Etwas überraschend und zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt verdient erzielten diese in der 28. Minute den Ausgleichstreffer zum 1:1. Schüpping und Fiedler hatten den Spielaufbau der Indianer erfolgreich unterbunden, ein schneller Pass zu Maurice Keil und dieser vollstreckte eiskalt zum 1:1. Dieser Gegentreffer wurde von vielen Fans der Gastgeber noch als bedauerlicher Unfall angesehen, aber im Gegensatz zu den Gastgebern konnten die Erfurter nachlegen. Nur 4 Minuten später stellten die Erfurter die ersten 30 Minuten komplett auf den Kopf und gingen durch Vazan in Führung. Ziolkowski hatte Vazan perfekt eingesetzt und letzterer ließ Golombeck im Tor der Indians keine Chance und vollstreckte aus neutraler Position zum 2:1. Dieser Treffer schien die Gastgeber bis ins Mark zu treffen, denn fortan lief bei den Indians kaum noch etwas zusammen. Ganz anders die Gäste, denn diese erzielten noch im Mittelabschnitt ihren dritten Treffer. Oliver Kämmerer kam frei zum Schuss und nahm diese Einladung dankend an und jagte die Scheibe humorlos in die Maschen des Tores der Indians. Damit ging es in die 2. Pause.

Den besseren Start in den letzten Abschnitt hatten zunächst die Gastgeber. Verdient kam man nach etwas mehr als 2 min auch zum Anschlusstreffer durch Knaub. Dieser schnelle Anschluss nährte natürlich die Hoffnung der Fans, dass die Indians die Partie nochmals würden drehen können. Man ging mehr Risiko ein, versuchte die Erfurter in deren Drittel festzunageln. Aber diese fuhren fortan immer wieder schnelle Konter. Einer eben dieser Konter brachte die erneute 2-Tore-Führung für die Gäste. Kämmerer hatte die Scheibe tief ins Drittel der Gastgeber gespielt, Ziolkowski hatte sie sich erlaufen und klug zurück auf Vazan gepasst und der Erfurter Topscorer schlenzte die Scheibe an Golombeck vorbei ins lange Eck zum 4:2. In der 51. Minute konnten die Rothäute nochmals verkürzen, Ex-Nationalspieler Andreas Morczinietz zeichnete sich dafür verantwortlich. Aber wieder ließ die Erfurter Antwort nicht lange auf sich warten. Reto Schüpping war es vorbehalten mit dem „Treffer des Abends“ für die Spielentscheidung zu sorgen. An der eigenen blauen Linie kam Schüpping an den Puck und machte sich auf in Richtung Tor des Gegners. Auf diesem Weg vernaschte er gleich 4 Gegenspieler und ließ letztlich auch Golombeck keine Abwehrmöglichkeit. Indianerhäuptling Lenny Soccio versuchte in den letzten 120 Sekunden noch einmal alles, opferte seinen Goalie zu Gunsten eines weiteren Stürmers. Allein einen Erfolg brachte diese Maßnahme nicht, denn Oliver Kämmerer sorgte mit seinem Treffer ins verwaiste Indians-Tor für die endgültige Entscheidung.

Tore:

1:0 Peleikis (Knaub, Valasek) 04:45
1:1 Keil (Fiedler, Schüpping) 27:14
1:2 Vazan (Ziolkowski)30:58
1:3 Kämmerer (Arnold, Keil) 38:56
2:3 Knaub (Weyrauch, Knaub) 42:11
2:4 Vazan (Ziolkowski, Kämmerer) 47:40
3:4 Morczinietz (Norris, Pohl) 50:33
3:5 Schüpping (Ziolkowski) 57:34
3:6 Kämmerer (Empty Net Goal) 59:06

Strafen: Hannover 4 – Erfurt 4

Zuschauer: 2613

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