Nach dem fulminanten Sieg gegen Rosenheim zwei Tage zuvor, war die Mannschaft auf das Sechs-Punkte Wochenende heiß, zog gegen Lindau aber den Kürzeren. Zu harmlos blieben die Löwen gerade in der Offensivzone, während der EV Lindau seine Chancen ausnutzte. Der Endstand vor 957 Zuschauern in der Hacker-Pschorr Arena war 2:5 (2:2, 0:2, 0:1).
Mit einem schönen Solo-Tor nach nur 33 Sekunden meldete sich Nick Huard nach seiner Sperre eindrucksvoll wieder zurück. Er ließ zuerst zwei Islanders-Defender alt aussehen und umkurvte dann noch EVL-Keeper Dieter Geidl zur frühen Führung für die Tölzer Löwen (1.). Die Löwen auch in der Folge die aktivere Mannschaft, Salvarani blieb gegen etwaige schnelle Vorstöße der Islanders standhaft. Bei einem Solo von Ex-Tölzer Nico Kolb konnte er gerade noch die Fanghand hoch reißen. Nachdem eine kleine Strafe gegen die Gäste ausgesprochen wurde, hatten die Löwen im Powerplay die Möglichkeit, die Führung weiter auszubauen. Was in Rosenheim noch der Matchwinner war, klappte am Sonntagabend erstmal nicht. Die Islanders konnten sich zwar kaum befreien und die Buam umkurvten das Gehäuse von Geidl ohne Unterlass, eine wirklich gefährliche Szene konnten sie sich aber nicht erspielen. Erst später ließen die Lindauer Tyler Ward etwas zu viel Platz, was der Top-Scorer der Löwen natürlich ausnutzte. Bei freier Bahn fuhr er auf sieben Meter auf den Goalie heran und bugsierte die Scheibe ins rechte Eck (14.). Ward war es auch, der wenig späte auf der Strafbank Platz nehmen musste, wodurch die Islanders ihrerseits das Powerplay zeigen konnten. Während den zwei Minuten hielt Salvarani alles, was auf ihn einprasselte. Kurz nachdem Ward aufs Eis zurückkehrte, konnte Daniel Stiefenhofer einen Blueliner von Arturs Sevcenko aber unhaltbar abfälschen (19.). Und der Ausgleich kam nur 23 Sekunden später. Felix Ribarik war bei einem Zweikampf hart in die Bande nahe des Tölzer Gehäuses eingeschlagen, der Puck flog vor das Tor, wo Martin Mairitsch aus der Drehung die Lücke zwischen Salvaranis Schonern fand (19.).
Martin Mairitsch war es auch, der im zweiten Abschnitt die Führung durch einen Abstauber für die Lindauer erzielen konnte (23.). Das zweite Drittel war geprägt von vielen Strafzeiten und so war es erneut Mairitsch, der im Powerplay freigespielt wurde und alleine im Slot vor Salvarani abschließen konnte (26.). Danach mussten beide Teams teils sogar doppelte Unterzahl überstehen, was ihnen auch gelang. Nach den beiden Treffern waren die Lindauer jetzt tonangebend und spielten mutig weiter nach vorne. Die Tölzer versuchten viel, bekamen aber nur noch selten richtig Zugriff auf das Spiel. Es mangelte ein wenig an der Kreativität im Offensivspiel, auch körperlich hatte das Team von John Sicinski die Nase vorn. Mit einer Druckphase der Löwen ging der Mittelabschnitt zu Ende. Daniel Stiefenhofer bekam noch eine kleine Bankstrafe wegen Haltens ausgesprochen, was die Buam mit einem Powerplay ins letzte Drittel starten ließ.
Leider blieb auch dieses Powerplay ungenutzt, es herrschte zu wenig Drang zum Tor von Dieter Geidl. Stattdessen konnte Patrick Raaf-Effertz seinen Schläger in einen Schuss von Nico Kolb halten, als man gerade wieder komplett war (43.). Wer jetzt auf ein Aufbäumen der Löwen hoffte, wurde enttäuscht. Klar versuchten die Buam weiter nach vorne zu spielen, jedoch waren die Pässe ungenau, die Zweikämpfe gingen verloren oder spätestens bei Dieter Geidl war Endstation. Die Islanders spielten nach ihren Möglichkeiten ruhig zu Ende und ließen nichts mehr anbrennen.