Die Seuche am Schläger – der Herforder Eishockey Verein hat das wichtige HEV-Duell bei den Herne Miners auf dramatische Weise mit 4:5 (0:1/2:2/2:2) verloren und muss weiterhin auf den Befreiungsschlag in der Oberliga Nord warten. In einer qualitativ zwar nicht hochkarätigen, jedoch kampfbetonten und spannenden Begegnung, war rund zwei Minuten vor dem Ende der Sieg für die Ice Dragons zum Greifen nah, bevor Herne der Ausgleich und sechs Sekunden vor dem Ende sogar noch der Siegtreffer in der regulären Spielzeit gelang.
Nachdem Herford in den ersten Minuten mutig agierte, übernahmen die Gastgeber zunehmend das Kommando und gingen verdient in der 9. Minute durch Jegors Kalnins mit 1:0 in Führung. Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs mussten die Ostwestfalen froh sein, nicht höher in Rückstand zu geraten.
Nach überstandener Unterzahl fanden die Ice Dragons im zweiten Drittel jedoch besser ins Spiel. Jonas Riekkinen nutzte in der 24. Minute eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft der Miners und glich zum 1:1 aus. Keine 60 Sekunden später folgte die nächste gefährliche Situation vor dem Tor der Gastgeber. Nicklas Müller reagierte schnell und beförderte den Puck über die Torlinie. Doch Herne arbeitete sich in das Spiel zurück und traf in Person von Matteo Stöhr zum 2:2 (33.). Als alle sich auf ein Unentschieden zur letzten Drittelpause einstellten, brachte der frühere Herforder Tim Krüger das Herner Team wieder mit 3:2 nach vorne.
Im Schlussabschnitt überwog zunächst der Kampf und gefährliche Torraumszenen blieben Mangelware. In der 53. Minute tauchte Gleb Berezovskij dann völlig alleine vor dem Herner Tor auf und vollendete zum 3:3 für Herford. Die Ice Dragons setzten sofort nach und gingen eine Minute später durch Joonas Riekkinen, der energisch vor dem gegnerischen Tor nachsetzte, mit 4:3 in Führung. Vier Minuten vor dem Ende hatte Herne dann noch einmal die große Chance auf den Ausgleich aufgrund einer 2-Minuten-Strafe für Herford. Kurz vor Ende dieser Überzahlsituation fälschte Maximilian Braun einen Schuss zum 4:4 ab (58.). Doch es sollte noch schlimmer für die Ostwestfalen kommen. Wenige Sekunden vor der Schlusssirene marschierte Colin Jacobs viel zu einfach durch die Herforder Hintermannschaft und legte auf den mitgelaufenen Dennis Swinnen auf, der zum 5:4-K.O. abschloss – Schockstarre beim Herforder Team.
„Das ist heute eine bittere Niederlage. Nach dem ersten Drittel, in dem wir durchaus höher als 1:0 zurückliegen können, hat sich die Mannschaft mehrmals zurückgekämpft. Es bleibt uns nichts anderes übrig, auch aus dieser sehr harten Niederlage, irgendwie etwas positives mitzunehmen“, so Headcoach Risto Kurkinen, der sich unmittelbar nach dem Spiel bereits mit der Sonntagsbegegnung gegen Leipzig beschäftigte.