Die Steinbach Black Wings schlagen ein weiteres Mal zurück und entscheiden eine umkämpfte Defensiv-Schlacht für sich. Shawn St-Amant durchbricht drei Minuten vor dem Ende die Torsperre und sichert den Linzern, mit dem siebten Sieg in den laufenden Playoffs, auch gegen den KAC ein alles entscheidendes Spiel 7.
Am Sonntag hieß es für die Linzer abermals „Do or Die“. Vor erneut ausverkauftem Haus kämpften die Stahlstädter um die Verlängerung der Halbfinalserie. Wieder führte Rasmus Tirronen das Team aufs Eis. Die erste Großchance des Abends hatte Thomas Hundertpfund, als er nach einem Fehlpass in der Defensive vor Tirronens Kasten an die Scheibe kam. Der Kapitän der Rotjacken brachte jedoch keinen Druck hinter den Abschluss und stellte den finnischen Schlussmann vor keine Probleme. Sofort ging es in die andere Richtung: Brian Lebler arbeitete sich auf der rechten Seite gut durch, fuhr einmal hinter dem Tor entlang und versuchte es mit einem Backhander, den Sebastian Dahm aber abwehren konnte. Die Linzer zeigten in der Anfangsphase ein starkes Forechecking und zwangen die Gäste immer wieder in Zweikämpfe. Beide Mannschaften gingen kein volles Risiko ein, um mögliche Konter zu vermeiden. In den ersten fünf Minuten hatten die Gäste aus Kärnten zwar mehr von der Partie, konnten sich jedoch keine klaren Torchancen erspielen. Die Defensive rund um Logan Roe machte die Passwege gut zu und zwang den KAC somit immer wieder zum Neuaufbau. Auch Tirronen war an diesem Abend wieder hellwach und parierte den Versuch von Nick Petersen ins lange Eck ohne Schwierigkeiten. Wenig später wurden die Linzer durch Christoph Tialler selbst gefährlich. Der Youngster zog von der blauen Linie ab, sein Schuss geriet jedoch zu zentral, sodass Sebastian Dahm parieren konnte. Dennoch blieben die Gäste am Drücker: Daniel Obersteiner kam vor Tirronens Tor in Puckbesitz, brachte die Scheibe aber nicht im Netz unter. Kurz darauf erspielte sich die zweite Linie eine gute Möglichkeit, als sich Sean Collins auf der rechten Seite durchsetzen konnte. Der Center suchte Brian Lebler in der Mitte, doch ein KAC-Verteidiger brachte im letzten Moment seinen Schläger dazwischen. Zwei Minuten vor Ende des ersten Drittels hatten die Hausherren gleich zweimal die Chance auf den Führungstreffer. Logan Roe schloss von der blauen Linie in Richtung Tor ab, Julian Pusnik wollte die Scheibe ins Netz abfälschen, traf den Puck jedoch nicht richtig. Ohne Tore verabschiedeten sich beide Mannschaften in die erste Pause.
Keine Tore im Mittelabschnitt
Die Linzer starteten mit deutlich mehr Energie in den zweiten Abschnitt und wollten ihre Torchancen weiter ausbauen. Logan Roe zog von der rechten Seite ab, doch die Scheibe segelte knapp über den Kasten. Wenig später folgte der nächste Abschluss durch Graham Knott, den Dahm sicher parierte. Die Stahlstädter agierten nun druckvoller und schnürten den KAC immer wieder in dessen Defensivdrittel ein. Doch auch die nächste Großchance der Oberösterreicher vereitelte Dahm, als Andi Kristler von der rechten Seite abzog. Die Steinbach Black Wings feuerten aus allen Lagen, doch der Puck wollte einfach nicht ins Tor. Patrick Söllinger setzte sich mit einem Haken gegen die Verteidiger durch, doch die Latte rettete den KAC vor dem Gegentreffer. Der Rekordmeister kam in dieser Phase kaum zu eigenen Angriffen und war fast ausschließlich damit beschäftigt, die Torversuche der Hausherren zu verteidigen. Niklas Würschl suchte Shawn St-Amant am rechten Pfosten – der Kanadier hätte nur noch ins leere Tor einschieben müssen, verpasste die Scheibe jedoch um wenige Zentimeter. Auch Logan Roe mischte vorne mit und versuchte es aus der Distanz. Dahm ließ prallen, doch keiner der Hausherren war rechtzeitig zur Stelle, um den Rebound zu verwerten. Bisher war es ein sehr faires Spiel. In der besten Phase der Linzer kassierte der KAC jedoch die erste Strafe: Matt Fraser musste wegen Hakens auf die Strafbank. Doch im Überzahlspiel konnten die Stahlstädter den Druck nicht aufrechterhalten, da der Rekordmeister den Aufbau der Hausherren konsequent störte. Nachdem Fraser seine Strafe abgesessen hatte, wurden Thomas Hundertpfund und Julian Pusnik wegen Stockschlags gleichzeitig in die Kühlbox geschickt – das Spiel blieb somit bei fünf gegen fünf. Kurz vor der Pausensirene fuhr Shawn St-Amant zentral vors Tor und konnte unbedrängt abschließen. Doch der Kanadier platzierte seinen Schuss etwas zu hoch und verpasste damit den Führungstreffer für die Hausherren. Auch das zweite Drittel endete torlos, und beide Mannschaften gingen erneut in die Kabinen.
Die erste Chance im letzten Abschnitt hatten erneut die Steinbach Black Wings. Brian Lebler kam in der Mitte zum Abschluss, doch der Puck landete sicher im Fanghandschuh von Sebastian Dahm. Der KAC wirkte nach der Pause deutlich wacher und startete den ersten Angriff über David Maier, doch Tirronen war zur Stelle. Kurz darauf wurde Daniel Obersteiner auf der rechten Seite gefährlich und ließ das Außennetz zappeln. Wenig später musste Thomas Hundertpfund wegen Beinstellens für zwei Minuten auf die Strafbank. Doch auch im zweiten Powerplay gelang es den Linzern nicht, ihre Überzahl in ein Tor umzumünzen. Im dritten Drittel entwickelte sich wieder ein offener Schlagabtausch, bei dem keines der beiden Teams klar dominierte. Sechs Minuten vor Schluss wurde die erste Linie über Niklas Würschl noch einmal gefährlich. Doch Dahm ließ sich nicht bezwingen, als dieser von der rechten Seite abzog. Kurz darauf durften die 4.865 Fans in der ausverkauften Linz AG Eisarena doch noch jubeln. Shawn St-Amant zog von der linken Seite in die Mitte und versenkte die Scheibe zum 1:0 in die Maschen (57. Minute). Eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene nahm Head Coach Kirk Furey Sebastian Dahm vom Eis, um einen zusätzlichen Feldspieler zu bringen. Doch die Stahlstädter knüpften an ihre konzentrierte Defensivarbeit an und ließen dem Rekordmeister keine Chancen zum Ausgleich. Stattdessen warteten die Oberösterreicher geduldig auf den Konter. Graham Knott eroberte die Scheibe in der eigenen Defensivzone und machte sich sofort auf den Weg Richtung Tor. Uneigennützig legte der Kanadier quer auf Luka Maver, der sich in besserer Position befand und dieser traf ins leere Tor zum 2:0 (60. Minute).
Die Steinbach Black Wings erspielten sich, in einer abermals hart umkämpften Partie, ein Spiel 7 in Klagenfurt. Dort geht es um den alles entscheidenden Sieg und wer dem EC Red Bull Salzburg ins Finale der win2day ICE hockey folgt.
Quelle:
EHC Black Wings Linz