Die Steinbach Black Wings starteten mit viel Elan in die letzte Partie vor der Länderspielpause. Brian Lebler konnte den ersten Torschuss auf Seiten der Oberösterreicher verzeichnen. Der Kapitän der Linzer traf aber nur den gegnerischen Goalie. Die Linzer dominierten die ersten paar Minuten und versuchten jede Scheibe Richtung Tor zu bekommen. Die Capitals brauchten zu Beginn Zeit, sich an das Tempo der Linzer zu gewöhnen. Auch in den Zweikampf-Situationen gaben die Oberösterreicher den Ton an. Somit waren es erneut die Stahlstädter, die offensiv gefährlich wurden. Logan Roe zog aus der Distanz ab, Brian Lebler fälschte den Puck noch gefährlich ab, jedoch segelte dieser knapp am Tor vorbei. Die Linzer Torchancen prasselten im Sekundentakt auf Wraneschitz ein, dieser blieb aber souverän. Seine Vorderleute hingegen taten sich in allen Bereichen schwer. Die Pässe kamen nicht an und so konnten sie in den ersten Minuten auch keine Torchancen kreieren.
Nach der anfänglichen Drangphase ließen die Linzer etwas nach, was die Hausherren postwendend zur Führung nutzen konnten. Seamus Donohue zog kurz nach der blauen Linie ab und traf perfekt ins Kreuzeck zum 1:0 (12. Minute). Nach dem Führungstreffer wirkten die zuvor dominierenden Linzer etwas verunsichert und die Hausherren nahmen das Spiel in die Hand. Mit viel Pech kam es für die Oberösterreicher noch bitterer. Dominic Hackl zog in der 17. Minute wieder aus der Distanz ab, die Scheibe prallte von der Innenstange zurück, wo sie Rasmus Tirronen im Liegen sicherte. Der daneben stehende Schiedsrichter deutete jedoch vehement auf gültiges Tor & entschied ohne weitere Überprüfung auf 2:0 für Wien. Nach dem Zwei-Tore-Rückstand wollten die Linzer ihre anfängliche Dominanz wiederfinden. Dies war sofort von Erfolg gekrönt. Nico Feldner bediente Brian Lebler in der Mitte, dieser kam zwar nicht rechtzeitig zum Puck, dafür aber Sean Collins, der nur mehr zum 1:2 einschieben musste.
Linzer tun sich nach vorne schwer
Mit dem Anschlusstreffer der Gäste gingen beide Teams in das zweite Drittel und starteten dort verhalten. Die Caps bedacht darauf, nicht sofort den Ausgleichstreffer zu kassieren, gingen kein Risiko ein. Die Linzer versuchten zwar erneut, mit viel Druck zu starten, dies gelang den Oberösterreichern jedoch nur teilweise. Von Torgefahr war auf beiden Seiten lange Zeit wenig zu sehen. Peter Krieger wurde auf der rechten Seite gut frei gespielt, Rasmus Tirronen konnte seinen Schuss aber parieren. In einer starken Phase der Caps schwächten sich die Linzer selbst. Graham Knott musste wegen Haltens für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Wiener konnten ihre Überzahlsituation aber nicht nutzen und stattdessen wurden die Linzer selbst gefährlich. Henrik Neubauer konnte allein auf Wraneschitz zufahren, traf jedoch nur das Außennetz. Auch die Linzer mussten nicht mehr lange auf ihr erstes Powerplay warten, nachdem Jeremy Gregoire wegen Behinderung für zwei Minuten pausieren musste.
Aber auch die Hausherren machten ihre Sache mit einem Mann weniger gut. Die Stahlstädter fanden keine Wege durch die gegnerische Defensive und es blieb beim 1:2. Kurze Zeit später mussten die Wiener erneut mit einem Mann weniger auf das Eis, da Christof Kromp wegen Haltens zwei Minuten in die Kühlbox musste. Die Steinbach Black Wings fanden nun besser in ihre Positionen und ließen die Scheibe gut laufen. Andreas Kristler kam nach tollem Seitenwechsel auf der rechten Seite zum Abschluss, verfehlte den Kasten jedoch knapp. Die Caps konnten sich aber immer wieder gut befreien und überstanden auch die zweite Unterzahl schadlos. Die Linzer versuchten kurz vor der Pause noch einmal den Ausgleichstreffer zu erzielen. Graham Knott zog aus der Distanz ab, der Schuss des Kanadiers wurde aber geblockt. Somit ging es mit einer 2:1 Führung für die Hausherren in die letzte Pause.
Black Wings retten sich in die Overtime
Anders als in den ersten beiden Dritteln waren es die Vienna Capitals, die mit mehr Schwung und Aggressivität starteten. Dies machte sich auch sofort bezahlt. Aljaz Predan wurde gut freigespielt und verwandelte gezielt ins obere Kreuzeck zum 3:1 für die Hauptstädter (45. Minute). Beide Mannschaften spielten konzentriert und vor allem defensiv sehr konstant. Brian Lebler passte die Scheibe vor das gegnerische Tor, Wraneschitz kam aber als erster an das Spielgerät. Kurze Zeit darauf machte sich Leon Wallner alleine auf den Weg zu Tirronen’s Tor. Der Schlussmann der Linzer hielt seine Mannschaft aber mit zwei tollen Paraden in der Partie. Nach wildem Gestocher in der Mitte kam der Puck irgendwie zu Graham Knott. Sichtlich überrascht konnte der Center nicht mehr rechtzeitig reagieren, um die Scheibe ins Tor zu lenken. Die Stahlstädter versuchten weiterhin Druck zu machen, die Vienna Capitals hielten aber gut dagegen und so liefen Linzern langsam die Zeit davon. Das Match bog bereits ein in die letzten fünf Minuten, als die Steinbach Black Wings noch einmal alle Kräfte sammelten und sich zurückkämpften. Andreas Kristler war es, der in einem harten Zweikampf vor dem Tor seiner Mannschaft Hoffnung schenkte und zum 2:3 verkürzte. (57. Min) In den letzten Minuten warfen die Linzer nochmal alles nach vorne. Philipp Lukas nahm Rasmus Tirronen vom Feld, um einen weiteren Feldspieler zu erlangen. Dieses Risiko wurde belohnt. Nach gewonnenem Bully probierte es Graham Knott aus der Distanz. Sein Schuss wurde zwar noch geblockt, fiel aber Sean Collins vor die Füße, der 30 Sekunden vor dem Ende zum 3:3 einnetzte (60. Minute). Der Jubel der mitgereisten Auswärtsfans war groß und die Stahlstädter belohnten sich mit einem Punkt.
In der Overtime waren es die Linzer, die gleich zu Beginn fast den Siegtreffer erzielen konnten. Logan Roe und Graham Knott verfehlten den Kasten aber beide knapp. Sean Collins konnte die nächste Chance verzeichnen. Sein Abschluss segelte jedoch knapp über das Tor hinweg. Nach einem klaren Chancenplus für die Stahlstädter, mussten diese nach zuletzt zwei Siegen in der Extraschicht den letzten Stich hinnehmen. Peter Krieger war nach dem Abschluss von Zane Franklin im Konter für den Rebound zur Stelle und bescherte seiner Mannschaft den 4:3 Sieg in der Overtime.