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OT
Η-Θ
(0:1) - (1:0) - (2:2) - (0:1 ОТ)
14.03.2025, 18:30 Uhr

Black Wings erobern Spiel 7

Auswärtssieg in der Overtime in Graz

Þ14 März 2025, 23:48
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EHC Black Wings Linz

Die Steinbach Black Wings schreiben europäische Eishockey-Geschichte. In der fünften Overtime in Folge schießt Graham Knott die Linzer auswärts zum Sieg und damit zum alles entscheidenden Spiel 7 am Sonntag in der Stahlstadt.

Für die Steinbach Black Wings Linz hieß es am Freitag einmal mehr: alles oder nichts. In Spiel 6 führte Rasmus Tirronen die Mannschaft zum 18. Mal in Folge aufs Eis. Wie die Partien zuvor startete auch diese mit viel Tempo und Aggressivität. Rok Ticar gab den ersten Torschuss ab, den Tirronen zur Seite ablenken konnte. Im Gegenangriff erreichte die Scheibe nach einem Pass von Andi Kristler Brian Lebler, doch sein Abschluss traf nur Gunnarsson. Ian Scheid versuchte es wenig später aus der Distanz, wurde jedoch von einem Grazer Verteidiger geblockt, bevor er das gegnerische Tor erreichen konnte. Beide Mannschaften überzeugten in den ersten Minuten mit kompakter Defensivarbeit, weshalb auch die Grazer immer wieder aus der Distanz ihr Glück versuchten. Den Abschluss von Jimmy Oligny hielt Rasmus Tirronen sicher mit dem Fanghandschuh. Beim Fernschuss von Nico Brunner geriet der Puck, nachdem Tirronen ihn abprallen ließ, kurz aus dem Sichtfeld und kam neben dem Torpfosten zum Liegen. Logan Roe war als Erster an der Scheibe und konnte die Situation klären. In der Folge dominierten die Grazer das Spiel und setzten sich im Defensivdrittel der Linzer fest. Brunner kam wenig später erneut in Abschlussposition, doch Tirronen behielt auch hier die Oberhand. Noch brenzliger wurde es vor dem Linzer Kasten, als Paul Huber nach einem Rebound direkt vor Tirronen in Scheibenbesitz kam. Der Finne bewies erneut seine Klasse und verhinderte die frühe Führung der 99ers. Die Stahlstädter machten sich die Anfangsphase nicht leichter, als Patrick Söllinger wegen Behinderung für zwei Minuten auf die Strafbank musste. In Unterzahl brillierten die Oberösterreicher jedoch defensiv und ließen kaum Torschüsse zu. Wieder vollzählig fuhren die Linzer selbst einen Angriff, der direkt von Erfolg gekrönt war: Ian Scheid fasste sich in der Mitte ein Herz und zog ab. Sein erster Schuss wurde zwar noch pariert, doch den Nachschuss versenkte der Verteidiger schließlich zum 1:0 für Linz in die Maschen (14. Minute). Kurz darauf folgte das erste Powerplay für die Steinbach Black Wings, nachdem Michael Kernberger wegen eines Crosschecks in die KühlboxDie 99ers machten in der Verteidigung jedoch einen guten Job und ließen den Linzern keine Chance, ihre Führung zu erhöhen. Auch als die Oberösterreicher nach einem unerlaubten Spielerwechsel der Grazer in doppelter Überzahl agierten, blieb das zweite Tor aus. So ging es mit einer knappen Führung für die Gäste in die erste Drittelpause.


Grazer gleichen aus

Die Hausherren waren drauf und dran, schnell den Ausgleich zu erzielen. Nicholas Bailen machte sich auf den Weg in Richtung Tirronen, doch dieser konnte den Schuss mit seinem Schienbeinschoner abwehren. Im zweiten Abschnitt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch: Zwar ging es schnell hin und her, doch beide Mannschaften konnten keine großen Torchancen kreieren. Kurz darauf wurde Tirronen erneut von Manuel Ganahl geprüft, entschied das Duell aber für sich. Die Linzer wurden erstmals durch Graham Knott gefährlich. Der Kanadier eroberte die Scheibe hinter dem Tor von Gunnarsson und legte sie vors Tor, wo weder Ken Ograjensek noch Shawn St-Amant verwerten konnten. Zurück auf der anderen Seite gab Trevor Gooch den nächsten Torschuss ab, den Tirronen über das Tor lenken konnte. Die Grazer drängten weiter mit aller Kraft auf den Ausgleich. In wildem Getümmel vor dem Gehäuse der Stahlstädter brachte jedoch keiner der Hausherren den Puck über die Torlinie. Wie schon in den vorherigen Spielen war es erneut ein hitziges Duell – das zeigte sich, als Brian Lebler und Jimmy Oligny die Fäuste fliegen ließen und dafür beide eine Strafe kassierten. Drei Minuten vor Schluss nutzte Marcus Vela das Chancenplus der 99ers und verwandelte von der rechten Seite ins obere Eck zum 1:1 (37. Minute). Durch den Ausgleichstreffer kamen die Hausherren noch stärker auf und wollten mit einer Führung in die zweite Pause gehen. Um das zu erreichen, machten sich Trevor Gooch und Marcus Vela im Zwei-gegen-eins auf den Weg zum Kasten von Tirronen. Vela kam nach einem Querpass von Gooch auf der rechten Seite völlig frei zum Abschluss, doch der Linzer Schlussmann hatte den richtigen Riecher und verhinderte den zweiten Gegentreffer. Kurz vor der Pausensirene kassierten die Linzer eine weitere Strafe – diesmal wegen Spielverzögerung gegen Greg Moro. Mit dem 1:1 auf der Anzeigetafel ging es ausgeglichen in den zweiten Kabinengang.
Wildes Schlussdrittel endet erneut in Overtime

Die Linzer starteten in Unterzahl in das letzte Drittel. Die Grazer machten direkt dort weiter, wo sie im zweiten Abschnitt aufgehört hatten. Lukas Haudum ließ nach seinem Abschluss von der rechten Seite nur den Pfosten erzittern – ebenso wie sein Linemate Rok Ticar wenige Minuten später.

Wieder vollzählig gelang es den Oberösterreichern dennoch nicht, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Stattdessen durften die Grazer erneut jubeln: Sam Antonitsch setzte sich gegen Greg Moro durch und platzierte die Scheibe im Fallen ins lange Eck zur 2:1-Führung für die Murstädter. Der Jubel währte jedoch nicht lange, denn die Stahlstädter bewiesen einmal mehr ihre Nervenstärke. Logan Roe zog aus dem Hinterraum ab und traf herrlich ins lange Eck zum 2:2-Ausgleich (44. Minute). Nach dem Ausgleich übernahm erneut Graz das Ruder. Frank Hora wurde nach einem Zuspiel von Jimmy Oligny mit einem Onetimer gefährlich, doch Tirronen lenkte die Scheibe gerade noch am Kasten vorbei. Die Steinbach Black Wings schwächten sich weiter selbst, als Logan Roe wegen hohen Stocks für zwei Minuten pausieren musste. Doch in Unterzahl überzeugten die Linzer erneut mit gutem Stellungsspiel und kompakter Verteidigungsarbeit, sodass die Grazer keine weiteren Torchancen verzeichnen konnten. Wieder vollzählig fanden die 99ers schließlich doch eine Lücke in der Defensive. Trevor Gooch behielt die Übersicht und legte auf Marcus Vela ab, der zum 3:2 verwandelte und damit seinen Doppelpack schnürte (52. Minute). Die Oberösterreicher ließen sich durch den erneuten Rückstand nicht entmutigen und machten sich erneut auf den Weg in Richtung Gunnarsson. Shawn St-Amant platzierte die Scheibe knapp über das Tor, als er von der rechten Seite abzog. Wenig später ließ er dann aber die mitgereisten Linzer Fans jubeln: Der Kanadier setzte sich hinter dem Tor gegen zwei Grazer durch und schob den Puck unten links zum 3:3 über die Linie (57. Minute). Die Schiedsrichter bemühten daraufhin den Videobeweis aufgrund einer möglichen Abseitsstellung. Nach minutenlanger Überprüfung blieb der Treffer jedoch bestehen. 35 Sekunden vor Schluss hatte Brian Lebler die Entscheidung auf dem Schläger, doch Gunnarsson hielt seine Mannschaft im Spiel. Mit einem 3:3 stellten die beiden Mannschaften, mit fünf Overtimes in Folge, einen europäischen Rekord auf.

Linzer gewinnen seit zwei Jahren wieder in Graz

In der Overtime erwischten die Linzer einen guten Start und fuhren die ersten Angriffe. Shawn St-Amant legte die Scheibe mustergültig auf Brian Lebler ab, doch dessen Abschluss ging knapp rechts am Tor vorbei. Kurz darauf setzte Pusnik nach und bediente Feldner, der sich zentral in gute Position brachte, doch Gunnarsson war aufmerksam und verhinderte den Treffer. Auf der anderen Seite sorgte Trevor Gooch für Gefahr: Von der rechten Seite aus visierte er das lange Eck an, doch Tirronen reagierte blitzschnell und bekam den Arm gerade noch rechtzeitig nach oben, um den Schuss zu parieren. Die beste Chance auf die Führung hatte dann Brian Lebler, als er völlig allein auf Gunnarsson zulief. Der Linzer Kapitän zögerte jedoch einen Moment zu lange, wodurch sich der Grazer Goalie groß machte und die Scheibe mit einem starken Reflex noch am Tor vorbei lenkte. Kurz darauf durften die Stahlstädter den nächsten Overtime Erfolg feiern. Ken Ograjensek ließ die Scheibe für Graham Knott liegen der zwischen die Beine von Gunnarsson zum 4:3 Siegtreffer einnetzte (66. Minute). Die Steinbach Black Wings feierten einen weiteren Overtime Sieg und damit den ersten Erfolg in Graz seit zwei Jahren.

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