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Ζ-Κ
(1:2) - (0:3) - (1:1)
31.12.2024, 23:00 Uhr

Blues gewinnen Winter Classic gegen Blackhawks

Chicago erlebte mit einer 2:6-Niederlage im Outdoor-Spiel an Silvester einen gebrauchten Abend

Þ01 Januar 2025, 15:09
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St. Louis Blues

Die St. Louis Blues haben das Discover NHL Winter Classic im Wrigley Field von Chicago gegen die Chicago Blackhawks an Silvester 2024 für sich entschieden. Die Gäste aus St. Louis feierten in einem intensiven und umkämpften Spiel unter freien Himmel einen ungefährdeten 6:2-Sieg.

Die Temperatur beim Puck Drop um 16:26 Uhr Ortszeit betrug 3 Grad Celsius. 40.933 Zuschauer waren anwesend, das zweite ausverkaufte Spiel der NHL im Wrigley Field, in dem auch das Winter Classic 2009 zwischen den Blackhawks und den Detroit Red Wings stattfand. Detroit besiegte Chicago mit 6:4 vor 40.818 Zuschauern.

„Chicago weiß, wie man Sport feiert, und unsere Fans haben uns heute nicht enttäuscht, und ich denke, das macht es im Moment so [verdammt] schwierig“, sagte der Kapitän von Chicago, Nick Foligno. “Es ist einfach peinlich, in einer solchen Umgebung zu Hause mit 6:2 zu verlieren. Unsere Fans haben etwas Besseres verdient. Wir müssen in diesem Raum eine Lösung finden, denn das sind drei Spiele in Folge, in denen es nicht gut genug ist. Ich weiß es nicht. Ich wünschte wirklich, ich hätte eine Antwort für Sie. Auf dieser Bühne, mit der Aufregung, die wir vor dem Spiel hatten, dachte ich, dass dies ein Wendepunkt für unseren Club sein würde, und das war es offensichtlich nicht.“

Die Partie begann denkbar ungünstig für die Blackhawks. Bereits nach 48 Sekunden musste Louis Crevier auf der Strafbank Platz nehmen, nachdem er den Puck über das Glas ins Aus beförderte. Die folgende Überzahl nutzte ausgerechnet Cam Fowler in seinem 1000. NHL-Spiel mit seinem zweiten Saisontor zum 1:0 für St. Louis.

Chicago zeigte sich davon nicht besonders beeindruckt und drängte frühzeitig auf den Ausgleich. Ihre Aktionen ließen aber die letzte Konsequenz vermissen. Es kam noch bitterer für die Blackhawks. Nach 6:34 Minuten musste Blackhawk Nolan Allen nach einem Halten gegen Jordan Kyrou als Nächster auf die Strafbank. Prompt nutzte der Gefoulte selbst das Powerplay zum 2:0.

Auch die dritte Strafzeit im ersten Drittel führte zu einem Treffer, doch dieses Mal auf der anderen Seite. Blues‘ Philip Broberg musste bei 13:41 Minuten wegen Behinderung gegen Patrick Maroon in die Kühlbox. Taylor Hall packte in der Überzahl seinen Schlagschuss aus und erzielte den 1:2-Anschlusstreffer. Mit diesem engen Spielstand und einem Torschussverhältnis von 10:7 zu Gunsten der Blackhawks ging es in die erste Pause.

„Ich bin schockiert, wie wir gespielt haben“, sagte Hall. „Einfach wirklich enttäuschend. Unsere Fans haben dieses Jahr viel durchgemacht und sie sind heute gekommen, um uns zu unterstützen. Man hat die Energie vor dem Spiel wirklich gespürt. Dass wir so ein Ei legen, tut mir wirklich leid für die Menschen, die uns unterstützen, und für uns hier drin. Es muss ein riesiger Weckruf sein, wie hart wir spielen müssen.“

Der erwartete Schwung von Chicago aus der Kabine, wurde erneut mit einer frühen Strafzeit unterbunden. Hall leistete sich bereits nach 58 Sekunden ein Haken gegen Robert Thomas. Allerdings blieb das Powerplay erstmals im Spiel ohne Folgen. Die Blues legten jedoch schon bald bei ausgeglichener Stärke nach. Es entwickelte sich eine Begegnung mit viel Intensität, Zweikämpfen und Torchancen auf beiden Seiten.

Doch während sich Blues-Torhüter Jordan Binnington schadlos hielt, musste Petr Mrasek in der Folge gleich drei Mal hinter sich greifen, obwohl er in anderen Phasen einige gute Paraden zeigte. Erst erhöhte Justin Faulk mit seinem zweiten Saisontor, einem platzierten Schlagschuss von der Blauen Linie bei 27:15 Minuten, auf 3:1. Dylan Holloway erzielte bei 33:34 Minuten im Nachschuss ins leere Tor das 4:1 und Fowler legte bei 37:51 Minuten mit seinem zweiten Treffer des Abends, einem Schlenzer durch den Verkehr, nach.

Ein ziemlich frustrierender Spielverlauf für die Blackhawks und ihre Fans, die dann etwas Ungewöhnliches zu sehen bekamen. Unmittelbar beim Bully am Mittelkreis ließen die beiden Kapitäne Brayden Schenn von den Blues und Cam Foglino die Handschuhe fallen und lieferten sich einen Faustkampf, der wohl als Versuch Foglinos zu deuten war, seine Farben wachzurütteln. Doch der Effekt trat nicht ein. Mit 15:11-Torschüssen zu Gunsten der Blackhawks endete das zweite Drittel, doch die Blues lagen nach drei weiteren Toren im Mittelabschnitt mit 5:1 vorne.

Das dritte Drittel begann dieses Mal mit einer Strafzeit gegen St. Louis. Pavel Buchnevich musste nach einem Beinstellen gegen Alex Vlasic raus. Chicago konnte diese Chance, eine Initialzündung für eine mögliche Aufholjagd zu zünden, nicht nutzen. Die Blues verstanden es jetzt sehr geschickt, ihren Vorsprung durch defensiv konsequente Spielweise aufrechtzuerhalten. Den Blackhawks fehlten die Mittel, das Spiel wieder spannend zu machen.

Erst nach einer weiteren Strafzeit gegen Alexey Toropchenko wegen Beinstellen gegen Connor Murphy konnte Tyler Bertuzzi mit einem platzierten Schuss über die Schulter von Binnington unter die Latte das 2:5 im folgenden Powerplay erzielen. Doch auf der Uhr waren nur noch 8:45 Minuten zu spielen.

Alle Hoffnungen auf ein Comeback machte Alexandre Texier mit seinem dritten Saisontreffer zum 6:2-Endstand bei 56:18 Minuten zunichte. Die Blues-Fans im weiten Rund der Baseball-Arena feierten nicht nur diesen Treffer ausgelassen. St. Louis konnte im dritten Drittel mehr Torschüsse produzieren und schraubte den Endstand in dieser Statistik durch ein 10:5 im Schlussabschnitt auf 30:28 zu Gunsten der Blackhawks.

St. Louis verbesserte sich in den Winter Classic-Spielen auf 3-0-0, darunter 2-0-0 gegen die Blackhawks, nachdem sie diese 2017 im Busch Stadium in St. Louis mit 4:1 besiegt hatten. Die Blues schlossen sich den New York Rangers und den Washington Capitals als einzige NHL-Teams an, die ihre ersten drei Spiele im Freien gewannen.

„Wir unterhielten uns nach dem Spiel im Raum dort und allein durch den Walkout, die Nationalhymne, die Musik, die Überführung und das Feuerwerk wurden die Jungs emotional“, sagte Binnington. „Man denkt an alles, was einen zu diesem Moment geführt hat. Man hat seine Familie bei sich. Die NHL hat mit dieser Produktion einen unglaublichen Job gemacht und wir sind alle sehr dankbar dafür. Es war eine wirklich großartige Veranstaltung. Es herrschte eine tolle Atmosphäre und es hat viel Spaß gemacht, unsere Fans aus St. Louis am Ende des Spiels zu hören, wie sie mitzählten, wie viele Tore wir erzielt hatten.“

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