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Ι-Ε
(3:0) - (1:1) - (1:0)
03.04.2025, 01:00 Uhr

Carolina mit Powerplay in die Playoffs

5:1 Sieg gegen die Washington Capitals

Þ03 April 2025, 09:19
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carolina-hurricanes
Carolina-Hurricanes

Für ein paar Tage waren die Washington Capitals das einzige Team aus der Eastern Conference, das sich das Ticket für die Stanley Cup Playoffs gesichert hatte. Doch jetzt nimmt das Bild im Osten langsam Gestalt an. Aus der Metropolitan Division sind nun auch die Carolina Hurricanes dabei. Die Mannschaft von Trainer Rod Brind’Amour löste mit einem sehr überzeugenden 5:1-Heimsieg im Lenovo Center gegen Washington am Mittwochabend (Ortszeit) das Ticket für die Endrunde. Entscheidender Faktor dabei war das Überzahlspiel der Gastgeber.

Ja, es war in der Tat das Powerplay, das den Gastgebern half, die entscheidenden Punkte für die Playoffs zu sichern. Das ist deshalb so bemerkenswert, weil die Performance des Teams bei numerischer Überlegenheit in dieser Saison bislang zu wünschen übrig ließ. Mit einer Erfolgsquote von 19,1 Prozent belegen die Hurricanes in dieser Statistik lediglich Rang 24 in der NHL – gemeinsam mit den San Jose Sharks, für die der Playoff-Zug ja schon abgefahren ist.

„Wir fangen an, besser zurechtzukommen. Wir spielen jetzt alle seit einiger Zeit auf den gleichen Positionen, da klappt es dann besser mit den Nebenleuten. Es ist gut zu sehen, dass wir in Überzahl auf unterschiedliche Weise getroffen haben“, meinte Hurricanes-Stürmer Seth Jarvis.

Hurricanes stellen früh die Weichen

Er selbst war im ersten Drittel mit einer Direktabnahme zum zwischenzeitlichen 3:0 erfolgreich (14.). Für Jarvis war es der 30. Saisontreffer, womit er nur noch drei Tore von seiner persönlichen Bestmarke innerhalb einer Saison aus der vergangenen Spielzeit entfernt ist. Verteidiger Sean Walker hatte denTorreigen in der siebten Minute mit einem platzierten Handgelenkschuss eröffnet. Rookie Jackson Blake verwertete wenige Minuten später flach einen Rebound in Überzahl zum 2:0 (11.). Es war allerdings schon das zweite Mal in dieser Saison, dass den Hurricanes drei Powerplaytore in einem Spiel gelangen. Das erste Mal war das am 31. Oktober beim 8:2-Sieg gegen die Boston Bruins der Fall.

Die Gäste machten es den Hurricanes in gewisser Weise allerdings auch einfach. Achtmal hatten die Hurricanes im Verlauf der Partie die Gelegenheit, sich in Überzahl zu versuchen. Dreimal waren sie am Ende erfolgreich. Das dritte Überzahltor ging wieder auf das Konto von Blake. Es war der 5:1-Schlusspunkt (47.) im letzten Drittel. „Ich weiß nicht, ob ich schon jemals in einem solchen Spiel dabei war“, meinte der Sohn des ehemaligen NHL-Stürmers Jason Blake nach seinem Doppelpack. Er versuche einfach nur, sein Spiel zu spielen und dem Team zu helfen.Die Qualifikation für die Playoffs fühle sich richtig gut an. „Die Capitals sind eins der besten Teams der Liga. Das war ein enorm wichtiger Sieg für uns. Ich hoffe, wir können das Momentum in die Schlussphase der regulären Saison mitnehmen.“

Lob für Andersen

„Das Powerplay hat heute den Unterschied gemacht“, befand Brind’Amour nüchtern. Der Übungsleiter sprach von einer guten Teamleistung. Jeder habe seinen Anteil am Erfolg gehabt. Jetzt wisse man, dass man in den Playoffs sei. Die Motivation sei jetzt, den nächsten Schritt zu machen. Ein Sonderlob gab es für Torwart Frederik Andersen. „Er war zur richtigen Zeit richtig gut.“ Der Däne hatte am Ende 20 Saves auf dem Konto. Auf der anderen Seite kam Charlie Lindgren auf 17 Paraden. Lindgren ersetzte nach dem ersten Drittel Logan Thompson (Oberkörperverletzung), der bei zwölf Schüssen auf seinen Kasten dreimal hinter sich greifen musste.

Der Ehrentreffer für die Gäste fiel fast schon selbstverständlich auch in Überzahl. Verantwortlich zeichnete dafür Alex Ovechkin. Es war das zwischenzeitliche 4:1 (40.). Dem Russen fehlen damit noch drei Tore, um Wayne Gretzky als bester Torschütze in der Geschichte der NHL abzulösen. Ovechkin steht jetzt bei 892 NHL-Toren. Das konnte Brind’Amour verschmerzen, auch wenn er mit den Pfiffen, die zu der entsprechenden doppelten Überzahl geführt hatten, nicht ganz glücklich war. „Das war ein typisches Tor für ihn. Er wird den Rekord knacken. Das ist nur eine Frage der Zeit“, befand der Coach.

Brind’Amours tolle Serie

Der Erfolg in Carolina ist dabei eng mit dem Trainer verbunden. Zur Saison 2018/19 wurde Brind’Amour vom Assistenz- zum Cheftrainer befördert. Seitdem sind die Hurricanes ununterbrochen in den Playoffs dabei. Die siebte Endrundenteilnahme in Folge ist gleichbedeutend mit dem Einstellen der längsten Serie in der Franchisegeschichte. Von 1986 bis 1992 waren die Hartford Whalers ebenfalls ununterbrochen in der K.o.-Phase der NHL zu sehen.

Auch wenn es sich vielleicht nicht so anfühlt, aber für Brind’Amour sind die Hurricanes die erste Trainerstation in der NHL. Ähnliche Serien mit dem Erreichen der Playoffs zum Start ihrer Trainerkarrieren haben in den vergangenen vier Jahrzehnten lediglich Mike Keenan (elf von 1985 bis 1996), Darryl Sutter (acht von 1993 bis 2002), Joel Quenneville (sieben von 1997 bis 2003), Brian Sutter (sieben von 1989 bis 1995) sowie Pat Burns (sieben von 1989 bis 1995) hingelegt.

„Das ist echt aufregend. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Es ist ein gutes Gefühl, sich für die Playoffs zu qualifizieren. Es ist cool, ein Teil dieser Gruppe zu sein“, sagte Hurricanes-Stürmer Logan Stankoven nach der Partie. Er hatte mit dem 4:0 (30.) Mitte des zweiten Drittels für die Vorentscheidung in dieser Partie gesorgt. Es komme jetzt darauf an, die Saison gut abzuschließen und dann den Schwung in die Playoffs mitzunehmen.

Die Hurricanes haben durch den Sieg Platz zwei in der Metropolitan Division hinter den Capitals weiter gefestigt. Mit 96 Zählern haben sie neun Rückstand auf Platz eins, aber auch neun Vorsprung auf die New Jersey Devils auf Platz drei. In der Schlussphase der regulären Saison sind die Hurricanes jetzt erstmal auswärts gefordert. Beim anstehenden Road Trip müssen sie in Detroit, Boston, Buffalo und schließlich in Washington antreten. Mit der sicheren Playoff-Teilnahme im Rücken und einem immer besser funktionierenden Überzahlspiel können die Hurricanes allerdings selbstbewusst an die Sache rangehen.

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