Ein Drittel lang sah es so aus, als könnten die Seattle Kraken und ihr Torhüter Philipp Grubauer nach dem 3:1 zum Auftakt der Serie für eine weitere Überraschung sorgen. Nach 20 Minuten lagen sie in Spiel 2 in der Ball Arena von Denver durch Tore von Justin Schultz (3.) und Brandon Tanev (14.) mit 2:0 vorne.
Aber im weiteren Verlauf wurde der amtierende Stanley Cup Champion immer stärker. Artturi Lehkonen lenkte einen Schuss von Cale Makar zum 1:2 (27.) ins Netz. 48 Sekunden später jubelten die Gastgeber erneut. Auf Zuspiel von Evan Rodrigues erzielte Valeri Nichushkin den Ausgleich (28.).
Im letzten Drittel erhöhten die Avalanche noch einmal die Schlagzahl und ließen die Kraken in der Offensive kaum mehr zur Entfaltung kommen. Für die Entscheidung sorgte schließlich Devon Toews. Er überwand Grubauer mit einem Handgelenkschuss aus dem rechten Bullykreis (53.). Der Rosenheimer kam es trotz der drei Gegentore auf eine beachtliche Fangquote von 92,7 Prozent. Er parierte 38 Schüsse.
Ohne Scorerpunkt und Torschuss blieb Avalanche-Angreifer Denis Malgin. Der Oltner stand 8:34 Minuten auf dem Eis.
Colorados Trainer Jared Bednar kritisierte seine Mannschaft trotz des Sieges. "Unser erstes Drittel war grottenschlecht. Keiner wollte den Puck haben und keiner wollte mit der Scheibe am Schläger skaten. Ich dachte, dass wir nach den Erfahrungen aus Spiel 1 engagierter beginnen würden", sagte er.
Sein Kollege auf der anderen Seite wollte sich über die Niederlage nicht groß ärgern. "Es steht jetzt 1:1 in der Serie. Damit können wir gut leben. Genau das hatten wir uns gewünscht, bevor wir hierherkamen. Wir haben viel Neues über uns als Teams gelernt. Nun geht es nach Hause",so Seattles Coach Dave Hakstol.