Mit einem eindrucksvollen 5:2-Erfolg über den nordhessischen Rivalen verteidigen die Löwen die Tabellenspitze. Mit sechs Punkten aus den ersten beiden Saisonspielen und viel Selbstbewusstsein ausgestattet stand für die Löwen Frankfurt am 3. Spieltag der DEL2-Saison 2018/2019 mit dem nordhessischen Rivalen aus Kassel gleich der nächste Härtetest auf dem Programm. Doch wie schon in der Vorwoche gegen den Geheimfavoriten aus Kaufbeuren zeigten die "neuen" Löwen eine für den frühen Saisonzeitpunkt bemerkenswert reife Leistung und stellten unter Beweis, dass sie Derby können.
Erneut waren die kompakte Defensive und die Special-Teams die Garanten für den überzeugenden 5:2-Sieg. Vor 5.675 Zuschauern in der prächtig gefüllten Eissporthalle markierten Eduard Lewandowski (2x), Lukas Koziol, Maximilian Faber und Mathieu Tousignant die Treffer für die Südhessen.
Koziol bringt Löwen in die Spur
Obgleich die Löwen vom Eröffnungsbully weg das Heft des Handelns in die eigene Hand nahmen, waren es die Huskies, die erstmalig Grund zum Jubeln hatten. Nach einem schnellen Vorstoß des mit Pfiffen empfangenen Ex-Löwen Richard Mueller erwischte Adriano Carciola die Scheibe im High-Slot perfekt und schweißte sie über die Fanghand Felix Bicks in den Frankfurter Torwinkel (12. Spielminute).
Doch die Löwen ließen sich von diesem Rückschlag nicht aus dem Konzept bringen und folgten weiter dem Matchplan ihres finnischen Trainergespanns. Dieser sah die Strafe gegen Carter Proft zwar mit ziemlicher Sicherheit nicht vor (19.), das Resultat nahmen die Frankfurter aber dankend mit.
Denn statt eines möglichen 0:2-Rückstandes, brachte Koziol die Löwen in Unterzahl mit einem trockenen Schuss aus dem Anspielkreis (20.) zurück in die Spur. Während Matthew Neal 9 Sekunden vor Drittelende offenbar schon mit den Gedanken in der Kabine war, hatte sich die Nummer 84 der Frankfurter beim Anspiel vor dem Gäste-Tor hellwach gezeigt und nach verlorenem Bully beherzt nachgesetzt.
Große Strafe bringt Löwen auf die Siegerstraße
Auch nach der ersten Pause waren es erneut die Löwen, die deutlich schwungvoller in die Partie fanden. Doch wieder waren es die Schlittenhunde, die es zuerst auf die Anzeigetafel schafften. Matthew Neal staubte am langen Pfosten ab (24.), nachdem sich die Scheibe flipperartig den Weg durch das Frankfurter Drittel gebahnt hatte.
Doch ehe die beiden Mannschaften taktisch darauf reagieren konnten, sorgte Andre Reiß mit einem harten Check für eine völlig neue Spielsituation. Der langjährige DEL-Veteran in der Kasseler Hintermannschaft fuhr Nicolas Cornett, der an diesem Freitag wieder aus Köln zum Löwen-Rudel gestoßen war, über den Haufen. Da der Youngster den Check nicht hatte kommen sehen, entschieden die Unparteiischen Mischa Appel und Sven Fischer auf Spieldauerdisziplinarstrafe.
Das damit einhergehende fünfminütige Überzahlspiel für die Löwen sollte die Partie letztlich entscheiden. Denn nach gerade einmal 39 Sekunden war Lewandowski erstmalig in Überzahl zur Stelle
und schob ein Zuspiel von Kapitän Adam Mitchell unbedrängt zum Ausgleich ein (26.).
Und der Routinier mit russischen Wurzeln hatte noch nicht genug. Nur eine Minute später stand der in Krasnoturinsk geborene Linksschütze erneut goldrichtig und bescherte seinem Team die erstmalige Führung (27.). Doch es kam noch besser für die Hausherren. Mit einem sehenswerten No-Look-Pass riss Goldhelm Tousignant die komplette Huskies-Unterzahlformation auseinander. Faber hatte am langen Pfosten leichtes Spiel und schob ins halbleere Tor ein (30.).
Von dieser Dreifachbestrafung sollten sich die Nordhessen in diesem Drittel nicht mehr erholen. Kaum vollzählig ließ sich Ex-Löwe Tyler Gron zu einem Beinstellen hinreißen. Die erneute Strafe folgte prompt. Diesmal war es Tousignant höchstselbst, der mit dem vierten Überzahltreffer für die Gastgeber im zweiten Spielabschnitt den 5:2-Endstand herstellte (32.). Auch am vierten und fünften Treffer war Lewandowski beteiligt.
"Bick" Saves schieben Aufholjagd einen Riegel vor
Zwar drängten die Huskies zu Beginn des Schlussabschnitts mit Macht auf den Anschlusstreffer, doch der bis zu diesem Zeitpunkt kaum geprüfte Bick zeigte in dieser Phase seine Klasse. Mit einer Serie erstklassiger Paraden schob er einer etwaigen Schlussoffensive und Aufholjagd der Huskies einen Riegel vor.
So blieben ein Geburtstagständchen der Fans für den in dieser Woche volljährig gewordenen Leon Hüttl sowie ein Handgemenge nach Spielende zwischen Jens Meilleur und Cornett die einzigen "Aufreger" in der Schlussphase dieses bis insgesamt sehr sehenswerten Hessenderbys.
Ausblick
Weiter geht es für die Löwen am kommenden Sonntag bei den eisigen Artgenossen in Dresden. Anpfiff der Partie in der sächsischen Landeshauptstadt ist bereits um 16:00 Uhr.