„Wir freuen uns, dass sich Patrick für einen Verbleib entschieden hat“, sagt Milo Markovic, der Sportliche Leiter der Islanders, zur Vertragsverlängerung. „Patrick gehört schlittschuhläuferisch zu den besten Verteidigern der Liga. Diese Spielzeit hat er zu seinen defensiven Qualitäten auch in der Offensive bewiesen, dass er Akzente setzen kann.“
In seiner dritten Saison am Bodensee entwickelte sich Patrick Raaf-Effertz zum absoluten Führungsspieler: Im Eins-gegen-Eins mit den gegnerischen Offensivspielern ging der 30 Jahre alte Verteidiger mit seiner cleveren Spielweise und seinem unbändigen Willen meistens als Sieger hervor. Dabei ließ er den einen oder anderen Stürmer der Konkurrenz verzweifeln. Dieser unbändige Wille und der Einsatz fürs Team war es auch, warum die Lindauer Verantwortlichen unbedingt mit dem Verteidiger verlängern wollten. Denn Raaf-Effertz machte sich über Lindaus Stadtgrenzen hinaus einen guten Namen. Deutsche Verteidiger von seinem Format sind rar gesät und deshalb entsprechend begehrt. Deshalb ist man bei den Islanders froh sind, dass die Verlängerung nun so schnell über die Bühne ging. „Ich fühle mich in Lindau sehr wohl und spiele gerne für die Islanders. Das Team und das Umfeld sind super und die frühzeitigen Verlängerungen von einigen Spielern, geben mir das Gefühl, dass in Lindau einiges entstehen kann“, erklärte Patrick Raaf-Effertz.
Damit stehen bereits sieben Akteure der EV Lindau Islanders für die kommende Saison fest. Vor Raaf-Effertz hatten bereits Verteidiger Daniel Stiefenhofer, sowie die Stürmer Alexander Dosch, Andreas Farny und Marc Hofmann ihre Verträge verlängert. Bestehende Vertragsverhältnisse weisen die Stürmer Vincenz Mayer und Damian Schneider auf.
Patrick Raaf-Effertz ist in Köln geboren und durchlief dort bis 2012 beim Kölner EC, dem Stammverein der Kölner Haie, alle Nachwuchsteams. Schon 2010 durfte er erstmals Oberligaluft schnuppern, als ihn die Kölner an den Neusser EV verliehen. Eine Spielzeit später waren es schon ein paar mehr Spiele in der Oberliga, welche er im Wechsel zwischen dem DNL-Team des KEC und den Füchsen Duisburg bestreiten durfte. Im weiteren Verlauf der Jahre war der Verteidiger eine komplette Saison von Köln an Duisburg verliehen, ehe er 2013 für ein Jahr zum Königsborner JEC wechselte, im Anschluss folgten dann zwei Spielzeiten für die Moskitos Essen. Vom tiefen Westen der Republik ging es dann in den Osten von Deutschland. Vier Spielzeiten (2016 – 2020) stand Raaf-Effertz für Icefighters Leipzig auf dem Eis.
Dort konnte man sich im Sommer 2020 nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. Der damals 28-Jährige hielt sich dann in Eigenregie fit und überzeugte im Probetraining bei den Islanders. Diese gute Partnerschaft geht für beiden Partien nun mindestens noch ein Jahr weiter. Insgesamt bestritt Raaf-Effertz in seiner Karriere bislang 482 Oberliga-Spiele und sammelte dabei 156 Scorerpunkte.
Matrin Mairitsch beendet Karriere - Florian Lüsch verlässt Lindau
Im Rahmen der Saisonabschlussfeier haben die EV Lindau Islanders mit Martin Mairitsch und Florian Lüsch zwei verdienstvolle Spieler verabschiedet. Während der Vorarlberger Kontingentstürmer seine Laufbahn beendet, verlegt Florian Lüsch nach Abschluss seiner Berufsausbildung seinen Lebensmittelpunkt, zieht mit seiner Partnerin in den Norden des Freistaats und möchte dort seine Eishockey-Laufbahn fortsetzen.
Bernd Wucher als 1. Vorsitzender der Islanders bedauert beide Abgänge. „Martin Mairitschs Karriere-Ende ist für den Verein und die Mannschaft ein großer Verlust – solche Charaktertypen gibt es nicht mehr viele. Der EVL wird sicher schauen, dass Maire nach seiner aktiven Zeit beim EVL uns in irgendeiner Form erhalten bleibt.“ Positive Spuren hinterließ auch Florian Lüsch im Verein. „Der Weg von ihm bestätigt unser Handeln als Verein: Wir schaffen den Spielern mit dem dualen Weg berufliche Perspektiven. Das macht mich stolz.“, sagt Wucher und fügte hinzu: „Ich bin aber auch wehmütig, einen solchen Spieler ziehen lassen zu müssen. Aber ‚Lüschi‘ wird seinen familiären und beruflichen Weg mit einer guten Basisausbildung jetzt gehen.“
Der Vorarlberger Mairitsch konnte sich den Playoff-Traum im deutschen Eishockey im Trikot der EV Lindau Islanders in seiner zweijährigen Vertrags-Laufzeit zweimal knapp nicht erfüllen. Dies wurde am vergangenen Sonntag nach dem Ausscheiden gegen Füssen deutlich sichtbar, als sich ein sichtlich angefasster Martin Mairitsch im Wissen um sein letztes Spiel ausgiebig von den Lindauer Fans feiern ließ.
Seiner großartigen Karriere tut dies aber keinen Abbruch. In seiner Eishockeylaufbahn spielte er in den höchsten Ligen des Nachbarlandes, unter anderem beim EC Salzburg, den Black Wings Linz, dem Dornbirner EC und vor dem Lindauer Gastspiel, sechs Spielzeiten bei der VEU Feldkirch. In der höchsten Liga, der EBEL (jetzt ICEHL), brachte es Mairitsch auf 396 Spiele und in der zweiten österreichischen Liga sowie der AlpsHockeyLeague (AlpsHL) waren es 353 Spiele. Zahlen, die belegen, welche Erfahrung der Vorarlberger mit ins Team der Lindauer brachte und dies auch jedes Training gerne an die jungen Spieler im Team weitergab.
Im Jahr 2007, 2008 und 2012 gewann er mit seinem Team aus Salzburg und den Black Wings Linz den Titel als österreichischer Meister. Zwischen 2010 und 2013 war er zudem Spieler der österreichischen Nationalmannschaft, für die er 15 Spiele bestritt. Die Station in Lindau war seine erste in Deutschland bzw. „im Ausland“. Diese Erfahrung konnte er sich zum Ende der Karriere hin unweit seines Heimatortes noch erfüllen und tat dies immer mit vollem Einsatz. Mairitsch war für seine Teamkollegen ein Fixpunkt auf und neben dem Eis. Für die EV Lindau Islanders stand Martin Mairitsch in seinen zwei Spielzeiten 74-mal auf dem Eis und konnte hierbei starke 66 Scorerpunkte erzielen. Nun ist für den sympathischen Stürmer und zweifachen Familienvater Schluss mit dem professionellen Eishockey, aber schon jetzt wird klar sein, dass man ihn sicher hin und wieder zu Heimspielen der Islanders in der Eissportarena antreffen wird.
Insgesamt fünf Spielzeiten am Bodensee verbrachte Florian Lüsch, aufgeteilt auf zwei Gastspiele. Seine erste Saison in Lindau verbrachte der gebürtige Balinger in der Spielzeit 2017/2018 und war maßgeblich daran beteiligt, dass Lindau am Ende der Verzahnungsrunde in der Oberliga Süd geblieben ist. Nach einer Saison bei den Selber Wölfen im Anschluss, kehrte Lüsch wieder zurück an den bayerischen Bodensee. Hier begann der Stürmer eine Ausbildung bei einem Sponsor der Islanders, die er nun vor kurzem erfolgreich abgeschlossen hat. Der Werdegang von Florian Lüsch zeigt zudem erneut, dass das „Lindauer Format“ mit dem „dualen Weg“ aus Beruf/Ausbildung und Eishockey auf hohem Niveau super funktioniert und immer mehr Spieler dies auch verstehen, sich ein zweites Standbein aufzubauen. Durch die nun abgeschlossene Ausbildung hat sich der 29-Jahre alte Stürmer dazu entschieden, zusammen mit seiner Partnerin, in den Norden des bayerischen Freistaats zu ziehen.
Ob er dann womöglich mit einem Oberligakonkurrenten wieder auf einen „Besuch“ nach Lindau kommt, weiß man noch nicht. In seinen 212 Spielen für die EV Lindau Islanders hat Florian Lüsch aber immer alles gegeben und dabei 152 Scorerpunkte erzielen können.
Die EV Lindau Islanders wünschen Martin Mairitsch und Florian Lüsch vor allem privat und auch sportlich nur das Beste!