Wer Spiele gewinnen will, muss Tore schießen, ansonsten hilft selbst der beste Torwart nicht. Diese Erfahrung mussten die Seattle Kraken am Sonntag bei ihrem Auswärtsspiel gegen die Dallas Stars machen. Im American Airlines Center verloren die Kraken ihr drittes Saisonspiel mit 0:2.
„Das war unglaublich vor den eigenen Fans, unsere Jungs haben großartig gespielt“, freute sich Stars-Torwart Casey DeSmith, der mit 25 Saves den zweiten Shutout der Stars in zwei Tagen holte. „Es fühlt sich gut an, meinen Teil beizutragen und den Jungs zum Sieg zu verhelfen. Zwei Shutouts in zwei Tagen sind selten. Ich glaube nicht, dass ich jemals Teil von sowas war. Was für ein Start in die Saison. Das zeigt, dass wir die richtige Spielweise haben und hoffentlich geht es so weiter.“
Das Torwartduell fand an diesem Tag auf hohem Niveau statt, denn Grubauer war im Tor der Kraken ähnlich stark wie DeSmith für die Stars. Der Rosenheimer hatte in Seattles erstem Saisonspiel, einer 2:3-Niederlage gegen die St. Louis Blues, drei Tore bei 25 Schüssen kassiert. In Spiel drei verbesserte er seine Fangquote von 88 Prozent auf 91,3 Prozent.
„Grubauer hat heute wirklich gut gespielt“, lobte Trainer Dan Bylsma. „Im ersten Drittel hagelte es Schüsse auf unser Tor und er hat nichts durchgelassen. Im dritten Drittel hatten sie zwei Alleingänge, bei denen er stark war. Da hat er uns im Spiel gehalten und uns eine Chance gegeben.“
Bei den einzigen beiden Toren war Grubauer wenig vorzuwerfen. Das 1:0 fiel nach 17 Minuten. Colin Blackwell spielte einen Querpass vor dem Tor der Kraken und Sam Steel schloss neben dem Tor aus nächster Nähe direkt ab. Nur 13 Sekunden später kassierte Seattle einen Konter, den Wyatt Johnston ungehindert mit einem starken Schuss vom rechten Bullypunkt mit dem 2:0 vollendete.
„Grubauer hatte ein starkes Spiel“, bestätigte auch Verteidiger Adam Larsson. „Er war im Camp und den ersten Spielen wirklich gut. Wir haben einfach nicht genug Tore geschossen.“
Für Seattle war es genau wie für Dallas das zweite Spiel in zwei Tagen. Am Vortag hatte die Offensive besser funktioniert. Mit Joey Daccord im Tor hatten die Kraken zwar vier Tore kassiert, gegen die Minnesota Wild aber trotzdem einen 5:4-Sieg nach Penaltyschießen geholt. Gegen das Spitzenteam aus Dallas konnten sie auf diesen Erfolg aber nicht aufbauen.
„Es ist vielleicht das zweite Spiel in zwei Tagen und da kann man müde sein, aber es ist erst das dritte Saisonspiel“, bemängelte Verteidiger Brandon Montour. „Da gibt es keine Entschuldigung, besonders gegen ein Team wie Dallas, das zu den Besten im Westen gehört. Das ist ein Team, das endlich einen guten Lauf in den Playoffs haben will. Für so ein Spiel sollte man immer bereit sein. Diese zwei Tore hätten wir leicht verhindern können.“
Die Stars bleiben mit dem Sieg auch im dritten Spiel der Saison ungeschlagen. Sie stehen punktgleich mit den Winnipeg Jets und dem Utah Hockey Club an der Spitze der Central Division.
„Die Punkte zählen immer gleich, egal ob im ersten Spiel oder im 82.“, erklärte Steel. „Es tut gut, einen guten Start zu haben und früh Punkte zu holen. Es ist schön, nicht aufholen zu müssen. Es sind nur drei Spiele und wir können noch viel verbessern, aber wir waren bis jetzt ziemlich solide.“
Seattle steht in der Pacific Division mit zwei Punkten auf Platz sechs. Nur die San Jose Sharks mit einem Punkt und die punktlosen Edmonton Oilers liegen in der Gruppe noch hinter den Kraken. Nach den verpassten Stanley Cup Playoffs in der dritten Saison des Franchise, will das Team zur Leistung von vor zwei Jahren zurückkehren.
Damals qualifizierte sich Seattle mit 100 Punkten (46-28-8) für die Stanley Cup Playoffs und gewann in der ersten Runde gegen die Colorado Avalanche. In der zweiten Runde war dann ausgerechnet gegen Dallas in einer knappen Serie nach sieben Spielen Schluss.
Seattle wird am Dienstag die Chance auf weitere Punkte haben, wenn das Auswärtsspiel bei den Nashville Predators ansteht. Dallas wird am Dienstag im Heimspiel gegen die San Jose Sharks versuchen, die Siegesserie fortzusetzen.