Am kommenden Wochenende bekommt es der Deggendorfer SC mit dem EV Füssen und dem ERC Sonthofen zu tun - beides Mannschaften aus dem Allgäu. Während der Altmeister aus Füssen, bei dem man am Freitagabend (19.30 Uhr) antreten muss, noch punktlos das Tabellenende ziert, hat der tüchtige Aufsteiger aus Sonthofen schon sechs Zähler auf seinem Konto. Der DSC will an die starke Leistung aus dem Bayreuth-Spiel anknüpfen und sich in der Tabelle weiter verbessern.
Auch wenn Füssen bislang viermal als Verlierer vom Eis ging, unterschätzen darf man die Ostallgäuer auf keinen Fall. Angeschlagene Gegner sind meist die gefährlichsten, schon gegen Freiburg zog man sich daheim gut aus der Affäre und verlor wie gegen Bayreuth nur knapp. In der Fremde musste Füssen aber schon zweimal ein Debakel hinnehmen, in Weiden und in Regensburg wurden ihnen insgesamt 19 Tore eingeschenkt.
Heuer muss man in Füssen kleinere Brötchen backen, zu groß war der Aderlass vor dieser Spielzeit. Spieler wie Naumann, Gordon und der langjährige Top-Scorer Alexander Golts hängten ihre Schlittschuhe an den Nagel. Tim Richter wechselte zu Kaufbeuren, Daniel Stiefenhofer zum Rivalen nach Regensburg. Solch hochkarätige Abgänge kann man in Füssen derzeit nicht kompensieren, auch wenn man noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv war und den tschechischen Verteidiger Vladimir Kames an den Lech lockte. Josh Burnell, Kanada-Import vom Elmira College, kann bisher die in ihm gesetzten Erwartungen erfüllen, aber bisher erzielten die Leoparden erst neun Treffer in den vier Saisonbegegnungen - dies ist eindeutig zu wenig.
Auch die Abwehr erscheint noch nicht sattelfest, schon 27 Treffer musste die Defensive der Allgäuer hinnehmen. Am Sonntag (18.30) gibt ein völlig neues Gesicht seine Visitenkarte in Deggendorf ab. Der ERC Sonthofen hat nach langen Jahren der Abstinenz den Aufstieg in der Oberliga wieder geschafft und hat sich den Klassenerhalt auf die Fahnen geschrieben. Durch den Aufstieg wurde bei den Bulls auch ein Umbruch eingeläutet, denn einige Spieler befanden sich im Herbst ihrer Karriere. Trainer Dave Rich, der die Oberliga wie seine Westentasche kennt, konnte sich im Rahmen der Möglichkeiten Spieler für sein sportliches Konzept suchen.
Der prominenteste Neuzugang ist sicher Tomas Gulda - Cousin des DSC-Spielers Dennis Gulda - aber auch die zuletzt inaktiven Rob McFeeters und Brad Miller wussten schon zu überzeugen. In der internen Scorerliste sind auch Markus Vaitl, Janne Kujala und der ehemalige Deggendorfer Stephan Stiebinger ganz vorne zu finden. Nach den Auftaktniederlagen gegen Selb (0:9) und Bayreuth, feierte Sonthofen zuletzt ein 6-Punkte-Wochenende und düpierte dabei Weiden und Klostersee.
Im DSC-Lager wird man eines bestimmt unterlassen, nämlich beide Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Die bisherigen Saisonergebnisse bestätigen die Einschätzung der Trainer, dass die Oberliga sehr ausgeglichen ist. Nur mit einer hochkonzentrierten Leistung über 60 Minuten kann man die beiden Gegner in Schach halten und die Punkte einfahren. Dabei mithelfen soll der zuletzt schmerzlich vermisste Christian Retzer, der nach seiner Gesichtsverletzung wieder ins Training eingestiegen ist.
Auch Fabio Calovi hat seine Kreislaufprobleme überwunden. Zerschlagen hat sich indes die Verpflichtung des Tryout-Spielers Peter Gulda, der nach reiflicher Überlegung nun doch keinen Vertrag erhält, aber weiter im Fokus des DSC bleibt.
eishockey.net/ PM Deggendorf Fire