Der wichtige Sieg gegen Iserlohn ist abgehakt, der Blick geht nach vorne. Am Freitag gastieren die Löwen Frankfurt zum zweiten Mal in München bei den „Roten Bullen“. Die erste Partie in Bayerns Landeshauptstadt verloren die Löwen knapp mit 2:3, und so endete auch die letzte Partie in Frankfurt. Gerry Flemings Team wird sich vor dem morgigen Duell daher lieber die Video-Tapes aus dem ersten Aufeinandertreffen (30.09.22) ansehen, denn das gewannen die Löwen mit 4:3 nach Penaltyschiessen.
Die Löwen
Mit 74 Punkten aus 52 Spielen rangieren die Löwen aktuell auf Platz 10 der Tabelle. Schwenningen lauert mit drei Punkten Abstand aber auch einem Spiel weniger unmittelbar dahinter. Hielten die Löwen diesen Tabellenplatz, wäre die damit verbundene Pre-Play-Off-Qualifikation eine echte Sensation für den Aufsteiger.
Allerdings dürften Punkte am Freitag in München so schwer zu bekommen sein, wie ein Platz im Hofbräuzelt zur Wiesn-Eröffnung. Nicht nur, aufgrund des starker Gegners, sondern auch weil den Löwen weiterhin Dominik Bokk und dazu auch noch Chad Nehring fehlen. „Ausgerechnet“ Nehring möchte man sagen, denn der Routinier hatte in den erste Spielen von Bokks Ausfall den Youngster an der Seite von Top-Scorer Carter Rowney und Brendan Ranford vertreten. Somit wird Gerry Fleming einmal mehr zum Experimentieren gezwungen sein. Gegen Iserlohn griff er daher zumindest in der vierten Reihe wieder auf die ihm schon bestens bekannte Kombination aus Brett Breitkreuz, Nathan Burns und Rylan Schwartz zurück.
Glücklicherweise sind in der Defensive alle Mann an Bord, so dass die eingespielten Pärchen nun gegen München zeigen müssen, ob sie auch den besten Sturm der Liga in Schach halten können, um ihrem Team eine Chance auf Punktgewinne zu geben.
Der Gegner
Dass der EHC Red Bull München von der Tabellenspitze grüßt, ist nicht unbedingt als Überraschung zu werten. Die Bilanz von 111 Punkten aus 52 Spielen (über 2,1 P/Spiel) beeindruckt dennoch. Vor Kurzem waren die Bullen gar sogar noch auf Kurs zur besten Vorrunde der DEL-Geschichte. Doch einige Niederlagen in den letzten Spielen (u.a. gegen Köln und Düsseldorf) haben diese Marke mittlerweile unerreicht werden lassen.
Head-Coach Don Jackson und seinem Team wird es reichlich egal sein, denn der Fokus in München liegt ganz klar auf der Endrunde. Für die sind die Münchner um Team und Liga-Top-Scorer Yasin Ehliz (21 Tore, 34 Assists) schon längst qualifiziert.
Vergleich
Statistisch ist der Unterschied zwischen Frankfurt und München natürlich deutlich: Der EHC Red Bull erzielte 34 Tore mehr als die Löwen (186 ggü. 152), kassierte gleichzeitig 37 Treffer weniger (124 ggü. 161). Nur Mannheim kassierte mit 120 Gegentoren noch weniger Tore als München. Mit über 26% Erfolgsquote stellt München das drittbeste Powerplay der Liga, die Löwen liegen mit knapp 17% auf dem drittletzten Rang. Gar nicht so groß ist der Unterschied in Unterzahl, wo Löwen (76,5%) und Red Bull (80,4%) nur vier Prozent trennen.
Wachsen den Löwen morgen Flügel, könnten sie auch bei Red Bull etwas mitnehmen.