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Der Eishockeygott ist kein Joker!

Þ23 Januar 2010, 11:51
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Als Go Tanaka mit letztem Einsatz eine Strafe gegen die Gäste herausholte, waren die Vorzeichen für den ersten Dreier noch einmal gestiegen. Doch mit einem Verzweiflungsschuß kurz hinter der Mittellinie von Patrik Vogl gelang dem Spitzenreiter der äußerst glückliche Ausgleich fünf Sekunden vor Schluß in Unterzahl und in der anschließenden Verlängerung gar der Siegtreffer zum 3:4.
Die Anfangsminuten gehörten klar den Gästen aus der Landeshauptstadt. Mit Spielfreude und spielerischer Klasse drängten die Gäste die Joker zunehmend in die Defensive. Als sich die Kaufbeurer von dieser Umklammerung zum ersten Mal so richtig befreien konnten, fiel wie aus dem Nichts der Führungstreffer durch Daniel Oppolzer nach gut neun Minuten. Sein Schuß war wohl noch von einem Münchener Verteidiger abgefälscht. Mit diesem Treffer legten die Joker endgültig den Respekt vor dem übermächtigen Gegner ab.

In der 15. Minute hätte eigentlich das 2:0 fallen müssen, als erneut Oppolzer bei einem mustergültigen Konter perfekt auf Rob McFeeters passte, dieser allerdings noch irgendwie am erfolgreichen Einschuss gehindert werden konnte. Gegen Drittelende drehten die Kaufbeurer den Spieß um und setzten sich minutenlang im Drittel des Tabellenführers fest. Und so war es nicht überraschend, dass noch das 2:0 durch Jordan Webb fiel, als Münchens Goalie Elwing bei einem halbhohen Paß von Oppolzer daneben langte und der Topscorer der Liga den Puck nur noch über die Linie drücken brauchte. Mit diesem überraschenden Zwischenstand nach dem ersten Drittel schien der Tabellenführer erst einmal geschockt.
In der Drittelpause hatte Münchens Coach Pat Cortina seiner Mannschaft wohl richtig den Marsch geblasen. Zwar hatten die Joker in Überzahl durch Torjäger Mike Wehrstedt die erste gute Chance. Doch die Münchner agierten zunehmend druckvoller und zielstrebiger. Und so war es nicht verwunderlich, als ihnen durch Dylan Gyori der Anschlußtreffer gelang.

Doch nun waren wieder die Joker am Drücker. Insbesondere die zweite Angriffsreihe um den unermüdlichen Go Tanaka erarbeitete sich einige Chancen. Kurz vor Drittelende setzte sich Johannes Sigl mit einem Solo toll durch und visierte mit seinem Versuch leider nur die Latte des Münchner Tores an. Auf der Gegenseite konnte sich Thomas Tragust in einigen Szenen auszeichnen und seine Mannschaft in die Drittelpause retten.
Im Schlußabschnitt waren genau fünf Minuten gespielt, als Go Tanaka mit einer tollen Bewegung seinen Gegenspieler narrte, um anschließend knapp zu verziehen. Anschließend wurde der Druck des Tabellenführers allerdings immer größer. Doch die Joker verteidigten mit Mann und Maus. Als allerdings Marc Stotz eine auf die Strafbank wanderte, zeigte sich die Cleverness der Landeshauptstädter, die nur fünf Sekunden brauchten, ehe die Scheibe durch Dave Reid zum Ausgleich in den Maschen zappelte.

Wer jetzt dachte, die Joker würden einbrechen, wurde eines Besseren belehrt. Zuerst verzog Daniel Oppolzer noch aus halblinker Position knapp. Doch als Torschütze Dave Reid auf die Strafbank Platz wanderte, spielten die Joker ein geduldiges Powerplay, das schließlich Jakub Körner mit einem Schuß in den Winkel krönend abschloß. Die SparkassenArena tobte und die Kaufbeurer schienen doch noch auf der Siegerstraße zu kehren.
Mit wütenden Angriffen antwortete der EHC auf den neuerlichen Führungstreffer. Doch als in den besagten zwei Minuten vor Schluß Go Tanaka mit unermüdlichem Einsatz einer Scheibe nachsetzte, wurde er unfair von einem Münchner angegangen. Das war die große Chance für die Joker, die bis zur Schlußsirene in Überzahl das Spiel nach Hause hätten schaukeln können.
Bis der Verzweiflungsschuß von Patrik Vogl kurz hinter der Mittellinie durch Freund und Feind hindurch seinen Weg ins Tor zum glücklichen Ausgleich fand.

Natürlich waren die Joker mehr als geschockt und so war es nicht verwunderlich, dass dem Tabellenführer in der Overtime gar noch der Siegtreffer durch den Ex-Joker Brandon Dietrich gelang.
In der anschließenden Pressekonferenz sprach auch Gästetrainer Pat Cortina von einem verrückten Spiel, nach diesem er sich beim Hockeygott für die zwei glücklichen Punkte bedankt hatte. Gegen in der Defensive inclusive Goalie gut stehende Kaufbeurer Mannschaft war er mit seiner Mannschaft vor allem mit dem Spiel ohne Scheibe unzufrieden.
Ken Latta war zwar mit der taktischen Disziplin seiner Mannschaft zufrieden. Allerdings bemerkte er treffend, dass ein Eishockeyspiel eben sechzig Minuten dauert. Beim entscheidenden Tor hätten alle Joker auf dem Eis geschlafen.

eishockey.net / PM Kaufbeuren

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