Zum Derby am vorletzten Heimspieltag der Hauptrunde empfingen die Iserlohn Roosters die Kölner Haie. Auf eigenem Eis erleben die Sauerländer an diesem Abend eine 2:8 (0:3/1:4/1:1)-Demütigung gegen den KEC.
Auch wenn die Sauerländer sich gleich im ersten Wechsel in der Zone der Haie festspielten, erwischten die Gäste den besseren Start, gingen mit einem Sennhenns Direktschuss von der Blauen Linie früh in Führung (2.). Köln setzte den IEC gleich mächtig unter Druck, provozierten so die erste Strafzeit gegen die Roosters. Auch in diesen zwei Minuten schnürrten die Gäste den IEC in der eigenen Zone ein, spielten die Unterzahlformation knapp 90 Sekunden fest, das 0:2 blieb dennoch versagt. Wenig später war es dann aber Austin, der, von der Blauen Linie kommend, im Laufduell im Slot seinen Körper clever einsetzte und die Scheibe an Jenike vorbei in die Maschen löffelte (9.). Die Roosters versuchten sich immer wieder, von der Umklammerung der Haie zu lösen, die aber einen derart aggressiven Forecheck fuhren, dass die Sauerländer kaum einen kontrollierten Aufbau auf das Eis bekamen. In Überzahl sollte dann das 0:3 folgen. Bailen traf zuvor noch den Innenpfosten, dann spielten die Kölner von der linken Seite die Scheibe auf die lange Ecke, wo Aubry die Kelle nur noch in den Schuss halten musste (16.). Die Roosters bemühten sich, nutzten eine eigene Überzahlgelegenheit nicht (10.), brachten dennoch gegen Ende der ersten 20 Minuten mehr Scheiben zum gegnerischen Tor, arbeiteten vor diesem hart für die Rebounds. Einzig die Scheibewollte nicht über die Linie rutschen. So ging es nach dem ersten Spielabschnitt, in dem die Sauerländer den spiel- und laufstarken Kölner klar unterlegen waren, mit einem 0:3-Rückstand in die Pause.
Nach Wiederbeginn schafften es die Sauerländer scheinbar besser, sich vom Druck des KEC zu lösen, hatten durch Poirier die beste Möglichkeit zu verkürzen (22.). Den nächsten Stich setzten aber einmal mehr die Gäste vom Rhein – nach einem Defensivfehler der Roosters schoss Proft an die Unterkante der Latte zum 0:4 ein (24.). Und Köln blieb weiter am Drücker: Zunächst scheiterte Matsumoto an Jenike, doch gegen den Nachschuss von Ferraro war der Iserlohner Schlussmann ohne jede Abwehrchance (27.). Für Jenike war der Arbeitstag anschließend beendet – Jonas Neffin übernahm für ihn. Und der Goalie-Wechsel zeigte zumindest kurzzeitig Wirkung, die Roosters erarbeiteten sich in der Folge vermehrt offensive Momente und sollten einen davon nutzen. Acolatses Schuss ließ Pantkowski prallen, Alanov netzte per Abstauber ein (34.). Doch quasi im Gegenzug setzte Köln den nächsten Treffer. Bei einem Zwei-Auf-Eins-Konter nahm Sill den Schuss aus dem rechten Bullykreis. Die Scheibe flog, abgefälscht von einem Iserlohner Verteidiger durch Neffins Beine (34.). Der siebte Treffer folgte dann in Iserlohner Unterzahl: Neffin parierte zunächst stark gegen den Schuss von halbrechts, gegen Kammerers Schuss aus dem Slot war er aber machtlos (38.). So ging es mit einem 1:7 in die zweite Pause. Und sollte das Spiel nach den ersten 20 Minuten noch nicht entschieden gewesen sein, dann war es das spätestens zu diesem Zeitpunkt.
Im letzten Spielabschnitt passierte nicht mehr wirklich viel. Die Iserlohner bemühten sich, noch irgendwie einen zweiten Treffer zu erzielen, die Kölner hingegen verteidigten die komfortable Führung clever. Die wenigen Schüsse, die auf den Iserlohner Kasten kamen, waren sichere Beute von Jonas Neffin. Auch eine Überzahlsituation nutzten die Sauerländer gegen Mitte des Drittels nicht, waren die Abschlussgelegenheiten insgesamt zu ungefährlich (50.). Highlight der letzten 20 Minuten waren bis zu diesem Zeitpunkt einige intensiv geführte Zweikämpfe zwischen Maxim Rausch und Moritz Müller. Etwas Ergebniskosmetik betrieb dann ebenjener Rausch, der einen Schlenzer von Ankert zum 2:7 abfälschen konnte (55.) – der erste DEL-Treffer für den jungen Verteidiger. Die Kölner, anschließend in Überzahl, ließen ein weiteres Mal postwendend einen weiteren Treffer folgen: Matsumoto vollendete zum 2:8 (57.). In der Folge ließen beide Teams die letzten Minuten von der Uhr laufen, ohne dass es zu weiteren Gelegenheiten kam. Die Iserlohn Roosters zeigen nach dem 1:8 gegen Straubing innerhalb von fünf Tagem einen weiteren indiskutablen Heimauftritt und unterliegen den Kölner Haien mit 2:8.