„Wir haben heute nicht einfach genug gespielt“, ärgerte sich Verteidiger Edwin Tropmann nach der 0:3 (0:2/0:1/0:0)-Niederlage bei den Kassel Huskies. Obwohl die Teufel lange Zeit mithielten, ging der Endstand nach 60 Minuten in Ordnung. Vor 4743 Zuschauern lagen die Roten Teufel nach dem ersten Drittel bereits mit zwei Toren zurück und verpassten es anschließend, mit einem Treffer wieder Spannung ins Spiel zu bekommen. So ging das Derby verdient an den Tabellenzweiten. Nun heißt es Kräfte sammeln und nach vorne schauen, denn am Freitag kommen die Towerstars ins CKS. Ravensburg eroberte mit einem 6:4 (nach 2:4-Rückstand) gegen Weiden den dritten Rang in der Tabelle.
Den besseren Start in die Partie erwischten die Hausherren: Dominic Turgeon zog von links hinter der Grundlinie vors Tor und brachte die Scheibe im Netz unter (4.). Nach einer Yannik Valenti-Hereingabe kam es dann zum Gewimmel vor dem Teufel-Tor, bei dem sich aber kein Husky belohnen konnte (7.). Gleich doppelt versuchte sich Brent Aubin im Anschluss am Ausgleichstreffer, doch sowohl bei seiner Direktabnahme als auch im Eins-gegen-eins verpasste der Angreifer den möglichen Ausgleich.
Auf der Gegenseite bediente Tristan Keck Mitspieler Darren Mieszkowski, der an Jerry Kuhn scheiterte (11.). Die Kasseler hatten in dieser Phase die Oberhand, einzig Parker Bowles unterbrach die Drangphase der Hausherren und verfehlte das Tor knapp (16). Zunächst entschärfte Kuhn noch im direkten Duell mit Ex-Teufel Keck (17.), kurz darauf setzte Alec Ahlroth aber Simon Thiel in Szene, der trocken zum 2:0 einschob (18.). Marius Erk (18.), Topscorer Bowles und Julian Lautenschlager (19.) setzten kurz vor der Pause alles daran, den Anschlusstreffer zu erzielen, doch Gibson hielt das Tor seiner Nordhessen sauber.
Turgeon erhöht, Überzahl bleibt ungenutzt
Gleich zu Beginn verpassten es die Gastgeber, auf 3:0 zu stellen, als Keck frei vor Kuhn am Bad Nauheimer Goalie scheiterte (21.). Mit der Rückhand ließ Bowles hingegen auch eine weitere Chance der Kurstädter ungenutzt (22.) und Kassel übernahm wieder das Zepter. Nachdem Kuhn gegen Louis Brune pariert hatte, musste Hagen Kaisler die erste Strafe der Partie hinnehmen (31.). Die Schlittenhunde ließen sich nicht zweimal bitten: Joel Keussen zog von der blauen Linie ab, Turgeon fälschte ab und die Scheibe landete im Netz (32.). Auch die Roten Teufel bekamen kurz darauf die Möglichkeit, im Powerplay zuzuschlagen, als sich Ahlroth (35.) und Marc-Oliver Duquette (36.) binnen 1:19 Minuten auf die Strafbank verabschieden mussten. Doch weder in einfacher noch in doppelter Überzahl wurde unser Team gefährlich genug, um zum Anschlusstreffer zu kommen. Wieder vollzählig, setzten sich die Hausherren wieder offensiv fest, besonders zwingende Abschlüsse bleiben aber weitestgehend aus.
Keine echte Gefahr im Schlussdrittel
Der letzten Abschnitt der Partie musste lange auf die ersten nennenswerten Gelegenheiten warten. Erst als es für Abwehrmann Kaisler zum zweiten Mal in Richtung Strafbank ging, kamen die Nordhessen zu Abschlüssen (44.): Auf Keck-Zuspiel tauchte Mieszkowski in aussichtsreicher Position auf, doch Jerry Kuhn parierte sicher (45.). Die Roten Teufel verteidigten neben dieser auch eine weitere Unterzahl erfolgreich, ehe es vor dem Tor der Kurstädter hoch her ging (52.): Wieder rettete Kuhn, dann konnte die Scheibe geklärt werden. Nach einem sehenswerten Dribbling von Bode Wilde sorgte Ross Armour im Kasseler Torraum für Furore, doch weder der Neuzugang, noch Mitspieler Lautenschlager kamen im Gewimmel zum Abschluss (59.). Das letzte Wort hatte Alec Ahlroth, dessen Schuss Kuhn entschärfte (60.).
Die Stimmen zum Spiel
Mike Pellegrims, Headcoach EC Bad Nauheim: „Wir hatten drei Spiele in fünf Tagen und mussten heute gegen eine Top-Mannschaft in der Liga ran. Das haben sie gezeigt und uns mit unseren Waffen geschlagen. Kassel hat das gemacht, was wir bei unserem Heimsieg im Januar gemacht haben, aber manchmal ist das so im Eishockey. Wir wollen in die Playoffs, werden reagieren und dabei nur auf uns schauen. Über die anderen Spiele haben wir keine Kontrolle.“
Todd Woodcroft, Headcoach Kassel Huskies: „Bad Nauheim hatte starke letzte Spiele, wovor wir Respekt haben, schließlich hatten sie uns im letzten Spiel geschlagen. Wir haben heute ein gutes, komplettes Spiel gespielt. Beide Goalies waren überragend, der Torhüter ist die Wirbelsäule eines Teams. Das Spiel hatte Playoff-Charakter.“