Mit einem Sechs-Punkte-Wochenende hat der EVL zur „Halbzeit“ der DEL2- Hauptrunde den Sprung auf Tabellenplatz 4 geschafft. Zwei Tage nach dem 4:2- Heimsieg gegen Spitzenreiter Krefeld legte das Team von Trainer Heiko Vogler im Derby bei den Eisbären Regensburg nach und entführte mit 2:1 (1:1/1:0/0:0) alle drei Zähler aus der mit 4.712 Zuschauern ausverkauften Donau-Arena.
Die zahlreichen Landshuter Schlachtenbummler feierten ihr Team wie schon am Freitag für einen extrem leidenschaftlichen, in puncto Kampfgeist nicht zu übertreffenden Auftritt. Dass der EVL trotz sieben Zwei-Minuten-Strafen insgesamt nur 19 Torschüsse der Hausherren zuließ, sagt sehr viel aus über die Defensivarbeit im allgemeinen und das Penaltykilling im besonderen.
Der EVL trat im Derby fast mit der gleichen Formation an wie gegen Krefeld – mit einer Ergänzung: Robert Kneisler, der am Freitag noch (verletzt) gefehlt hatte, kehrte ins Line- up zurück und stürmte in der vierten Reihe mit Luis Scheibengraber und Michael Reich. Von Beginn an waren die Rot-Weißen hellwach und hatten schon in der ersten Minute einige Abschlüsse; das 1:0 für die Eisbären durch Kevin Slezak (4.) kam reichlich unvermittelt, brachte den EVL aber ebenso wenig aus dem Tritt wie der folgende Teddy Bear Toss. Nachdem alle Stofftiere von der Eisfläche entfernt waren, verpasste Benjamin Zientek per Solo (7.) noch den Ausgleich, den aber David Zucker nach Pass von Yannick Wenzel sehr verdient besorgte (13.). Am Drittelende musste der EVL 79 Sekunden lang eine 3-gegen-5-Unterzahl killen, was ihm mit der beinahe schon gewohnten leidenschaftlichen Präzision gelang.
Auch im zweiten Durchgang war das Match taktisch geprägt. Ganz offensichtlich waren die ostbayerischen Rivalen bestens aufeinander vorbereitet; zudem war es ja bereits ihr drittes Duell in dieser Saison – man kannte sich. In der 35. Minute nutzte den Eisbären ihre EVL-Erfahrung aber auch nichts, als das Vogler-Team die Defensive der Gastgeber blitzsauber auseinanderspielte; am Ende der Kombinationskette beförderte Nick Pageau die von „Goldhelm“ David Stieler kommende Scheibe aus Nahdistanz ins Tor. Das erste, extrem druckvolle Powerplay des EVL blieb anschließend ohne Tor-Krönung, so dass es mit einem knappen Landshuter 2:1-Vorsprung ins letzte Drittel ging.
In diesem konzentrierten sich die Gäste darauf, ihre Führung zu verteidigen, was angesichts von drei kurz aufeinanderfolgenden Strafen zwischen der 48. und 54. Minute durchaus herausfordernd war. Die Unterzahlarbeit der Landshuter war unter dem Strich jedoch zu gut für die Eisbären, die an der „Viererkette“ vor Jonas Langmann mehr und mehr verzweifelten – und in letzter Konsequenz dann auch am Goalie. Der EVL ließ hintenraus durch Blake Bennett (56.), Julian Kornelli (59.) und Kapitän Andreas Schwarz (60.) einige Hochkaräter liegen, deren Verwertung die Nerven der Fans hätte schonen können. Als die Schlusssirene ertönte und das Happy End mit dem 2:1- Derbysieg perfekt war, kannte der Jubel im Gästelager trotzdem keine Grenzen.