Im prestigeträchtigen Hudson River Derby hatten die New Jersey Devils in der Vorsaison nichts zu lachen und verloren die Saison-Serie gegen den großen Rivalen New York Rangers mit 0-4. Der erste Vergleich in der Saison 2024/25 aber verlief ganz nach dem Geschmack der Devils, die sich am Montagabend im Madison Square Garden deutlich mit 5:1 durchsetzten. Jesper Bratt (1-3-4) und Jack Hughes (2-1-3) brachten es zusammen auf sieben Scorerpunkte, doch auch Torwart Jacob Markstrom (38 Saves, 97,4 Prozent Fangquote) zählte zu den ganz großen Derby-Helden an diesem Abend.
Bratt: „Genauso hatten wir uns das vorgestellt“
„Wir wussten genau, was letzte Saison passiert ist, als wir kein Spiel gegen sie gewinnen konnten. Wir wollten heute unbedingt gewinnen, um in der Saison-Serie in Führung zu gehen. Genauso hatten wir uns das vorgestellt“, sagte Bratt, der an vier der fünf Tore von New Jersey beteiligt war.
„Wir hatten aus dem letzten Jahr noch einiges gutzumachen. Umso besser, dass wir einen guten Start hatten. Das war ein guter Sieg für uns“, stimmte Jack Hughes mit ein.
„Es ist toll, nach einem Sieg hier zu stehen. In Derbys sind die Punkte besonders wichtig“, befand auch Markstrom, der sein erstes Hudson-River-Derby erlebte.
Im Madison Square Garden waren zeitweise „Let’s go, Devils“-Rufe zu hören, was als Extra-Motivation wirkte. „In meinem Helm habe ich ehrlich gesagt nicht so viel davon gehört. Ich freue mich trotzdem darüber“, so Markstrom. „Wir haben einen wichtigen Sieg für unsere Fans eingefahren. Hoffentlich waren viele hier, um das mitzuerleben.“
„Das war großartig“, freute sich auch New Jerseys Trainer Sheldon Keefe über seinen ersten Derbysieg. „Wir wissen, wie nahe wir in Newark an New York dran sind. Es war meine erste Erfahrung als Devils-Trainer und schön zu sehen, dass so viele rote Trikots auf den Tribünen waren.“
Devils in Torlaune
New Jersey erwischte einen perfekten Start: 87 Sekunden waren gespielt, da brach Bratt dank seiner Schnelligkeit durch in stellte in einer 2-auf-1-Situation auf 1:0 (2.). Dawson Mercer baute die Führung mit einem No-Look-Tunnel auf 2:0 aus (8.). Im Powerplay erhöhte Dougie Hamilton auf 3:0 (30.). Jack Hughes, übrigens nach Vorarbeit seines kleinen Bruders Luke Hughes, schraubte die Führung auf 4:0 (33.).
„Wir hatten Tore zur richtigen Zeit und haben hart verteidigt. Wenn wir im Powerplay eine Chance hatten, haben wir getroffen. Das hat ihnen Wind aus den Segeln genommen“, analysierte Keefe die neue Torlaune bei seiner Mannschaft.
Die Devils erzielten im dritten Spiel in Folge fünf Treffer, genauso wie in vier der letzten fünf Partien.
Pesce blockt mehrfach ohne Schläger
Gleichzeitig profitierte New Jersey von einer exzellenten Defensivarbeit mit 27 Blocks, zehn davon in Unterzahl. Sinnbildlich für die Leidenschaft der Devils stand eine 30-sekündige Phase, in der Verteidiger Brett Pesce der Schläger brach, er aber auch ohne Spielgerät noch noch drei Blocks feierte.
„Im Penalty Killing hatten wir vielleicht zehn Blocks, aber es waren keine Schüsse von der blauen Linie, sondern Direktabnahmen von (Mika) Zibanejad, (Adam) Fox oder (Artemi) Panarin. (Brett) Pesce hat seinen Fuß, ‚Haulsy‘ (Erik Haula) eine Hand ausgefahren. Ich versuche ihnen immer zu sagen, dass ich viel mehr Ausrüstung trage als sie, aber das zeigt ihre kämpferische Einstellung“, lobte Markstrom seine Vorderleute. „Wir waren zuletzt nicht wirklich zufrieden mit der Art und Weise, wie wir verteidigt haben. Das gilt auch für mich. Es war also ein wichtiges Spiel für uns und das perfekte Timing, um es für dieses Derby hinzubekommen.“
„Als es Zeit war, sich zu zeigen und Schüsse zu fressen, haben die Jungs einen herausragenden Job gemacht“, lobte auch Keefe. „Wir haben ein paar Jungs, die heute ihre Wunden lecken müssen. Sie haben ihren Mann gestanden.“
Markstrom überragt mit Save-Bestleistung
Trotz allem brachten die Rangers 39 Schüsse aufs Devils-Tor durch. Hier erwies sich Torwart Markstrom als Unterschiedspieler. Der 34-jährige Schwede musste sich nur gegen Chris Kreider (54., im Powerplay) geschlagen geben und lieferte mit 38 Saves die bisherige Saison-Bestleistung ab.
„‚Marky‘ war heute unser bester Spieler, auch das PK hat ganze Arbeit geleistet“, betonte Jack Hughes. „Wir haben viele Schüsse geblockt. Es war diesbezüglich eine richtig gute Leistung, aber ‚Marky‘ war unser bester Mann und hat uns wirklich im Spiel gehalten.“
Schweizer bleiben ohne Scorerpunkt
Schlussendlich machte Jack Hughes mit einem Powerplay-Treffer zum 5:1 den Derbysieg perfekt (59.).
Die Schweizer Fraktion um Kapitän Nico Hischier (17:03 Minuten Eiszeit, zwei Schüsse), Power Forward Timo Meier (14:34 Minuten Eiszeit, zwei Schüsse) und Verteidiger Jonas Siegenthaler (18:12 Minuten Eiszeit) blieb ohne Scorerpunkt.
Zum Wiedersehen mit dem großen Rivalen aus Manhattan kommt es kurz vor Weihnachten am 23. Dezember (1 p.m. ET; 19 Uhr MEZ) in Newark. Die Duelle drei (10. Januar 2025) und vier (5. April 2025) steigen dann im neuen Jahr.