Dirk Wroblewski, Geschäftsführer der EC Hannover Indians GmbH erklärt: „Im November 2007 haben die heutigen Gesellschafter der Indians GmbH die Indians-Organisation aus einer ähnlich schwierigen Lage wie heute übernommen. Das geschah inklusive der bereits vorhandenen deutlichen Verluste. Basis war eine Geschäftsidee, die es langfristig ermöglichen sollte, den defizitären Eishockeysport am Pferdeturm zu sichern. Das war ambitioniert. Auch dass Verluste entstehen können, war klar. Wir haben damals nach eingängiger Risikoabwägung die unternehmerische Entscheidung getroffen, uns zu engagieren und auftretende finanzielle Defizite auszugleichen.
Heute, sechs Spielzeiten später, ist die Situation nicht weniger schwierig als 2007: Alle Versuche, mit den Beteiligten am Pferdeturm und darüber hinaus eine schlüssige Perspektive für ein auf gesunden Füßen stehendes Eishockey in der Landeshauptstadt zu erarbeiten, waren erfolglos. Dazu gehört auch die Infrastruktur am Pferdeturm mit den bestehenden Vertragsverhältnissen. Sie bilden die Erfordernisse für professionelles Eishockey in keiner Weise ab. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass es existenzielle Konsequenzen für die Indians GmbH haben wird, wenn sich an diesen Verhältnissen nichts ändert.
Es ist nicht zu erkennen, dass sich die Situation am Pferdeturm mittelfristig ändert. Das heißt, dass die durch den Spielbetrieb entstehenden Defizite weiterhin ausschließlich durch die Gesellschafter ausgeglichen werden müssten. Auch die sportlichen Rahmenbedingungen im Kontext des Deutschen Eishockey Bunds, der ESBG und des Pferdeturms gestalteten sich in der jüngsten Vergangenheit zunehmend schwierig. Eine Verlagerung des Spielbetriebs oder auch eine Fusion erwiesen sich nach etlichen Gesprächen nicht als echte Alternativen.
Diese Umstände zwangen uns letztlich zu einer neuen unternehmerischen Entscheidung. Als Gesellschafter sind wir nicht mehr in der Lage, weiter eigene finanzielle Mittel in den Spielbetrieb der Hannover Indians fließen zu lassen.
Das bedeutet gleichzeitig die Zahlungsunfähigkeit der EC Hannover Indians GmbH. Als ihr Geschäftsführer war ich deshalb gezwungen, unverzüglich einen Antrag auf Insolvenzfeststellung einzureichen. Alles Weitere, also auch die Teilnahme der Indians am weiteren Spielbetrieb, entscheidet ein Insolvenzverwalter.“
Rein sportlich bedeutet die Insolvenz die Zurücksetzung auf den letzten Tabellenplatz. Die Hannover Indians stehen damit als Absteiger der Eishockey-Bundesliga fest.
eishockey.net / PM Hannover Indians
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