Die Roten Teufel haben das direkte Duell mit Tabellennachbar Blue Devils Weiden mit 7:3 (2:1/1:1/4:1) für sich entschieden! Im heimischen Colonel-Knight-Stadion peitschten 2.646 Fans ihre Mannschaft lautstark zum Sieg und durften nach der Schlusssirene den Sprung auf Pre-Playoff-Rang zehn bejubeln! Entscheidend für den hohen Sieg des Pellegrims-Teams waren eine doppelte Überzahl und ein Empty-Net-Treffer kurz vor Spielende.
Jordan Hickmott meldete die Roten Teufel erstmals vorne an, doch sein Versuch aus zentraler Position wurde geblockt (1.). In der Folge kamen auch die Gäste zu guten Gelegenheiten, doch Niklas Lunemann, der anstelle von Jerry Kuhn den Platz zwischen den Pfosten eingenommen hatte, behielt gegen Fabian Ribnitzky, Dominik Müller (jeweils 2.) und Tom Schwarz (3.) die Oberhand. In einem Konter schickte Parker Bowles Marius Erk auf die Reise und der Verteidiger setzte die Scheibe platziert zur EC-Führung in die Maschen (4.)! Die Anfangsphase blieb weiterhin hitzig und chancenreich, Julian Lautenschlager (5.) und Tjark Kölsch (6.) trafen das Spielgerät jedoch nicht ausreichend, um den Weidener Schlussmann Marco Wölfl zu prüfen.
Nachdem Kevin Orendorz auf Hickmott-Vorarbeit knapp am Gehäuse der Gäste vorbeizielte, legten die Teufel nach: Taylor Vause zog wuchtig aus der Distanz ab, woraufhin Zach Kaiser goldrichtig stand und auf 2:0 stellte (7.). Als die erste Powerbreak vorüber war, verpasste Tim Coffman einen Treffer nach einer weiteren Hereingabe durch Hickmott und die Blue Devils bestraften die Teufel auf dem Fuß: Fabian Voit wurde von hinter dem Tor bedient und zog präzise zum Anschlusstreffer ab (10.). Das ließen die Roten Teufel nicht auf sich sitzen und nahmen das Gästetor in der Folge gleich mehrfach unter Beschuss, doch Wölfl fing die Abschlüsse von Christopher Fischer (12.), Taylor Vause (13.) und Garret Pruden (14.) jeweils sicher. Tyler Ward prüfte im Anschluss EC-Goalie Lunemann, doch der blieb sicher (14.). Die letzte große Chance im ersten Durchgang hatte Neal Samanski, der nach einem abgefälschten Schuss von Tomas Rubes vor dem Tor auftauchte, den Ausgleich aber liegen ließ (20.).
Erneute Führung nach Ausgleich
Zu Beginn des zweiten Abschnitts drängten die Gäste aus der Oberpfalz auf ihren zweiten Treffer und kamen sofort zu Großchancen: David Elsner bediente Tomas Rubes, der sich freistehend Niklas Lunemann geschlagen geben musste (21.). Den zweiten Hochkaräter nutzten die Blue Devils, als Tyler Ward Dominic Bohac freispielte, der ungestört zum 2:2 einnetzte (21.). Das Spiel flachte in der Folge etwas ab, gehörte inzwischen aber den Weidenern. Nach einer chancenarmen setzte erst Niklas Länger seinen Versuch am Tor vorbei (26.), ehe sich Luca Gläser kurz darauf gleich zweimal Goalie Lunemann geschlagen geben musste (27.).
Nach einer abgesessenen Unterzahl und der zweiten Powerbreak fanden die Gastgeber zurück in die Partie. Julian Lautenschlager zog den Puck um das Tor der Blue Devils, sein flacher Abschluss konnte aber geblockt werden (31.). Kurz darauf machte sich erneut Lautenschlager auf den Weg zu Wölfls Gehäuse, wurde am Abschluss gehindert, blieb aber dran und bediente Luigi Calce, der eiskalt vollstreckte – 3:2 (31.)! Einen Weidener Konter verhinderte Christopher Fischer wenig später sehenswert, als er Weidens Gläser mit einer Rutscheinlage das Nachsehen gab (34.). Die Blue Devils rannten an und plötzlich wurde Rubes allein mit einem langen Pass auf Reisen geschickt, doch Lunemann parierte per Spagat (37.)! Der mit Sprechgesängen bedachte Bad Nauheimer Schlussmann konnte sich, nachdem eine Vause-Hereingabe verteidigt worden war, erneut auszeichnen und hielt die EC-Führung zur zweiten Pause fest (39.).
Ekstase in den Schlussminuten und immer wieder Lunemann
Auch zu Beginn des letzten Durchgangs egalisierte Weiden die Bad Nauheimer Führung: Nach gerade einmal 30 Sekunden fand sich Daniel Bruch vor dem Nauheimer Tor wieder und setzte die Scheibe an Lunemann vorbei in die Maschen (41.). Doch auch für die Antwort brauchten die Hausherren nicht lange und stellten die Führung nur 27 Sekunden später durch Coffman wieder her (41.). Der US-Amerikaner wurde von Kapitän Marc El-Sayed bedient und schweißte die Scheibe per Direktabnahme hinter Wölfl ins Tor. Kurz darauf war Bruch erneut durch, konnte Lunemann aber kein zweites Mal überwinden (42.).
Beide Mannschaften kamen nun immer wieder zu Chancen: Für Bad Nauheim traf Kaiser den Pfosten (44.) und ein Bowles-Abschluss wurde nach einem Zwei-auf-Eins-Konter geblockt (45.), während es auf der Gegenseite erneut Lunemann war, der eine Hereingabe im Nachfassen sicherte (44.) und kurz darauf mit dem Schoner gegen Dominik Müller parierte (48.). Auch gegen Ende des Spiels musste der Goalie mehrfach parieren, als die Blue Devils durch Bohac (53.), Ward (54.) und erneut Müller (55.) zum Abschluss kamen, jedoch am 22-Jährigen verzweifelten.
Zwei Strafen gegen die Aufsteiger leiteten dann die Vorentscheidung ein: Erst musste Neal Samanski wegen hohen Stocks in die Kühlbox (56.), wenig später bekam er von Niklas Länger Gesellschaft: Zwei Minuten wegen Halten (57.). Hatten die Bad Nauheimer in einfacher Unterzahl noch Pech, schlugen sie in doppelter Unterzahl umso härter zu: Erst verpasste Coffman ein wuchtiges Fischer-Zuspiel, doch kurz darauf zog er von links in die Mitte und schob eiskalt zum 5:3 ein (57.). Nur 50 Sekunden später hielt Bode Wilde aus der Distanz drauf und ließ die Fans erneut jubeln: 6:3 (58.)! Und damit nicht genug: Einem Weidener Spieler rutschte die Scheibe im Angriff über die blaue Linie, sodass er abdrehen musste. Jordan Hickmott machte Druck, gewann das Spielgerät und vollendete ins leere Tor (59.). Nach einem letzten Versuch von Kaiser, den Wölfl mit dem Bein parierte, war Schluss: 7:3 für die Roten Teufel!
Die Stimmen zum Spiel
„Wir wussten um die Nauheimer Offensivstärke, haben aber trotzdem zu leicht Tore kassiert“, hält Weidens Headcoach Sebastian Buchwieser nach der Partie fest. Vor allem mit den Rückständen nach den Blitz-Ausgleichstreffern zum 2:2 und 3:3 hadert der 45-Jährige: „Der Anschlusstreffer hat uns Auftrieb gegeben, im zweiten Drittel haben wir das Spiel dominiert und ausgeglichen, aber ein Gegentor hergeschenkt. Dann sind wir guter Dinge ins letzte Drittel gegangen und konnten schnell ausgleichen, haben aber erneut zu leichte Gegentreffer bekommen.“
Mike Pellegrims hingegen ist zufrieden: „Die Antwort auf die Niederlage in Freiburg war da“, so der Teufel-Headcoach. „Wir haben heute nach den Ausgleichstreffern Charakter gezeigt und sind zurückgekommen. Wir wussten, dass es ein Kampf werden würde und sind froh, dass wir die drei Punkte eingefahren haben“, so der Belgier.