Effektivität bestimmt das Handeln: Unter diesem Motto sicherten sich die Toronto Maple Leafs am Dienstag zwei Punkte im Auswärtsspiel bei den New Jersey Devils. Trotz klarer Unterlegenheit – das Torschussverhältnis aus ihrer Sicht lautete 16:39 – behielten sie im Prudential Center mit 2:1 n.V. die Oberhand. Zum Matchwinner in der Overtime avancierte Auston Matthews. Er traf in der dritten Minute der Verlängerung nach einem Alleingang.
„Der Puck war nur schwer unter Kontrolle zu bringen. Deshalb habe ich einfach versucht, ihn irgendwie zu lupfen und an (Jacob – d. Red.) Markstrom vorbeizubringen. Er ist ein großer Bursche und füllt den Kasten zu großen Teilen aus. Ich habe mir gedacht, dass er nach unten gehen würde und habe die Scheibe deshalb angehoben“, beschrieb Matthews die entscheidende Szene.
Mit diesem Treffer robbte sich der Kapitän der Maple Leafs ein Stück näher an zwei Franchise-Rekorde heran. Zum einen handelte es sich um den 13. Overtime-Winner in seiner NHL-Laufbahn. Damit benötigt er nun nur noch ein weiteres Erfolgserlebnis dieser Art, um mit Torontos Stürmerlegende Mats Sundin (14) gleichzuziehen. Und zum anderen war das Tor gleichbedeutend mit dem 62. Game-Winner von Matthews in der Liga. In der teaminternen Bestenliste in dieser Kategorie steht lediglich Dave Keon (63) knapp vor ihm.
Gegen die Devils läuft Matthews regelmäßig zu großer Form auf. In den 20 Begegnungen mit dem Kontrahenten aus der Metropolitan Division gelangen ihm 29 Punkte (19 Tore, 10 Assists). Das entspricht einem Durchschnitt von 0,95 Zählern pro Spiel. Gegen keinen anderen Gegner der Liga hat er einen höheren Mittelwert vorzuweisen. Der Berechnung liegen dabei mindestens zehn Aufeinandertreffen zu Grunde.
Die Maple Leafs taten sich in der Offensive enorm schwer gegen die Devils. Nach zwei Dritteln hatten sie gerade einmal sechs Schüsse auf das Gehäuse von Markstrom abgegeben. Durch einen Gegentreffer von Ondrej Palat (28.) lagen sie zudem mit 0:1 hinten.
Dass die Gäste am Ende trotzdem als Gewinner vom Eis gingen, haben sie außer Matthews noch zwei weiteren Akteuren zu verdanken – Flügelstürmer Pontus Homberg und Schlussmann Anthony Stolarz. Per Shorthander gelang Holmberg im letzten Durchgang der 1:1-Ausgleich (51.). Stolarz wiederum sorgte dafür, dass die Hausherren keinen weiteren Treffer erzielten. Für ihn wurden in der regulären Spielzeit und der Verlängerung insgesamt 37 Paraden gezählt.
Stolarz wusste schon vorher, dass eine Menge Arbeit auf ihn zukommen würde. „Die Devils sind ein mit viel Talent ausgestattetes Team und gehören mit zu den Besten der Eastern Conference. Für uns war es gut, dass wir nicht komplett am Boden lagen, sondern die Möglichkeit hatten, im dritten Abschnitt zurückzukommen. Es ist großartig, dass wir das geschafft haben und Auston zum Schluss den Puck reingemacht und uns zwei Punkte gesichert hat“, lautete sein Kommentar zum Spiel.
Stolarz gehört in der laufenden Saison zu den stärksten Torleuten der Liga. Mit einem Gegentorschnitt von 2,13 pro Match und einer Fangquote von 92,8 Prozent belegt er jeweils den zweiten Platz im Gesamtklassement der Goalies.
Torontos Trainer Craig Berube hob in seiner Analyse besonders den Ausgleichstreffer von Homberg hervor. „Das war ein eminent wichtiges Tor für uns. Wir besaßen heute in Unterzahl mehr Chancen als bei 5 gegen 5 oder im Powerplay. Das, was wir da fabriziert haben, konnte sich sehen lassen und wurde mit einem tollen Tor belohnt“, konstatierte der Coach.
Für die Maple Leafs war der Erfolg bei den Devils ein wenig Balsam für die zuletzt geschundene Seele. Die beiden vorangegangen Partien hatten sie nämlich verloren. In New Jersey gelang Toronto in dieser Saison bereits der vierte Sieg im Anschluss an einen Rückstand nach zwei Dritteln. Zusammen mit den Philadelphia Flyers, Vegas Golden Knights und den Carolina Hurricanes belegen sie diesbezüglich die Spitzenposition im NHL-Ranking. Mit 36 Punkten (17-9-2) aus 28 Partien rangieren die Maple Leafs in der Atlantic Division hinter den Florida Panthers (38) an zweiter Stelle.
In dieser Woche ist Toronto noch dreimal gefordert. Am Donnerstag empfängt die Mannschaft die Anaheim Ducks in der Scotiabank Arena (7 p.m. ET; NHL.tv; Do. 1 Uhr MEZ). Am Samstag folgt ein Auswärtsauftritt bei den Detroit Red Wings, bevor es tags darauf wieder vor eigenem Publikum gegen die Buffalo Sabres geht.