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Stützle über die Senators und den Trainer

Der 22-Jährige gewährt interessante Einblicke in seine persönliche Entwicklung

Þ11 Dezember 2024, 17:53
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Ottawa Senators
Ottawa Senators

Die Saison der Ottawa Senators mag bislang noch schwankend verlaufen. Tim Stütze allerdings befindet sich in Top-Form. Mit 10 Toren, 24 Assists und 34 Punkten ist der Deutsche der beste Scorer seiner Mannschaft. „Ich glaube, ich habe viel verändert“, sagte er im Rahmen einer Medienrunde.

„Ich glaube, je länger man in der NHL ist, desto mehr lernt man dazu. Für mich war es elementar wichtig, auf beiden Seiten des Eises - also offensiv und defensiv – noch einmal schlauer zu spielen. Ich mache viel Videoanalyse, um zu schauen, was die anderen Mannschaften tun. Schon mein alter Trainer hatte mir gesagt, dass das extrem wichtig ist.“

Das Entscheidende in seinem Entwicklungsprozess sei gewesen, im Eins-gegen-Eins länger die Scheibe zu halten und Raum für seine Mitspieler zu schaffen. „Defensiv war das Wichtigste, das neue System einfach so schnell wie möglich in meinen Kopf zu bekommen“, erläuterte er. All das versuche er, in sein Spiel einzubringen. „Ich hoffe natürlich, dass das weiterhin klappt.“

Stützle wartet noch auf erstes Playoff-Spiel:

Die Senators haben in den vergangenen sieben Spielzeiten stets die Stanley Cup Playoffs verpasst. Stützle, der 2020 als Nummer-3-Pick beim Draft zum Team kam, hat demzufolge noch nie ein Endrundenmatch in Nordamerika bestritten.

Stützle gibt sich in dieser Hinsicht selbstkritisch: „Ich sehe mich als großen Teil der Mannschaft und deswegen stehe ich auch mit in der Verantwortung, wenn etwas nicht funktioniert. Ich versuche, immer besser zu werden und werde niemals die Schuld bei jemand anderem suchen.“ Ohnehin sei er positiv gestimmt: „Ich glaube fest an uns, unser Management und unsere Trainer. Wir haben ein sehr gutes Team und ich glaube, dass wir knapp davorstehen, auch mal Siegesserien hinzulegen.“

Revanche gegen Anaheim:

In dieser Saison gewannen die Senators jedoch nie mehr als zwei Spiele hintereinander. Zuletzt verloren sie am Sonntag mit 2:4 gegen die New York Islanders. Das nächste Spiel findet am Mittwoch (7:30 PM ET, NHL.tv, Do. 1:30 Uhr) gegen die Anaheim Ducks statt.

Am 1. Dezember beim letzten Aufeinandertreffen unterlag Ottawa den Kaliforniern mit 3:4 n. P. „Anaheim hat auf jeden Fall eine gute Truppe“, sagte Stützle. „Es ist eine junge Mannschaft mit vielen Spielern, die sehr offensiv agieren. Aber ich glaube, wenn wir unser Spiel spielen wie in den letzten Partien, werden wir auf jeden Fall gewinnen.“

Enge Verbindung zu Trainer Green:

Mit Trainer Travis Green, der die Senators zur laufenden Saison übernahm, pflegt Stützle einen engen Austausch. „Ich hatte mich schon im Sommer mit ihm getroffen. Er ist extra nach Frankfurt gekommen, zudem hatten wie viele Telefonate geführt. Da hat er mir schon klargemacht, dass er viel von mir und der Mannschaft erwartet. Das Wichtigste war, ein volles und auf jede Situation angepasstes Spielsystem auf unser Team zu übertragen. Wir haben noch immer viele junge Spieler. Daher ist es wichtig, dass wir vom Trainer auch Selbstvertrauen vermittelt bekommen.“

Stützle lässt keinen Frust aufkommen:

Stützle ist sich bewusst, dass sich die Senators in einem Entwicklungsprozess befinden. „Manchmal dauert es vier Jahre, manchmal sechs, mitunter sogar sieben oder gar acht Jahre. Ich habe hier unterschrieben, weil ich an den Prozess und an die Mannschaft glaube und weil ich gerne in Ottawa lebe. Daher wäre ich auch nicht frustriert, wenn es vielleicht wieder (mit den Playoffs – d. Red.) nicht klappt. Dann müsste man schauen, wie es weitergeht und wie man besser werden kann.“

Damit die Senators möglichst zeitnah die Playoffs erreichen, wurde in der vergangenen Offseason Linus Ullmark von den Boston Bruins verpflichtet, der zusammen mit Anton Forsberg das Goalie-Gespann bildet. „Natürlich gibt es einem extrem viel Sicherheit, wenn man weiß, dass man zwei starke Torhüter hinter sich hat“, verdeutlichte Stützle.

Unerkannt durch Ottawa gehen? Unmöglich!

Seine persönliche Situation hat sich seit seiner Ankunft in Ottawa verändert. Als er 2020 in die Eine-Million-Einwohner-Stadt kam, teilte er sich noch eine WG mit den Mitspielern Brady Tkachuk und Josh Norris. „Jetzt wohne ich alleine in einem Haus“, berichtete Stütze, der aber weiterhin häufig etwas mit seinen Mannschaftskameraden unternimmt: „Ich gehe gerne mit ihnen essen oder sie kommen dafür zu mir.“

Unerkannt kann Stützle schon längst nicht mehr durch die Straßen gehen. „Ottawa ist eine extreme Eishockey Stadt, von daher ist es unmöglich, nicht erkannt zu werden. Aber die Menschen respektieren einen sehr, wenn man zum Beispiel mit Familie oder Freunden zusammen etwas isst, sprechen sie einen nicht an. Aber wenn man etwas trinken geht, ist es völlig normal, dass die Leute zu einem kommen und Fotos machen wollen. Das ehrt mich auch.“

Lob vom Coach:

Ottawas Trainer Green weiß, was er an Stützle hat. „Er spielt eine gute Saison. Das ist kein Geheimnis. Besonders gefällt mir seine Punkteproduktion. Er ist mit und ohne Puck absolut auf der Höhe und setzt sich enorm für das Team ein. Er ist ein junger Spieler, der mit jedem Jahr in der Liga reifer wird, und der einen wichtiger Faktor für den Erfolg der Mannschaft darstellt“, sagte der Trainer nach der Trainingseinheit am Dienstag über den gebürtigen Viersener.

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