Gerade jubelte man noch über die gewonnenen fünf Punkte am vergangenen Wochenende, schon steht dem EHC Waldkraiburg in der Eishockey Bayernliga das nächste Hammer-Wochenende ins Haus. Am Freitag fährt die Mannschaft rund um Trainer Jürgen Lederer nach Schwaben zum ESC Kempten. Dort startet das Spiel um 19:30 Uhr, was für den mitreisenden Anhang, bei rund 215 Kilometern Entfernung bedeutet, dass sie sich bereits früh in ihrem Fanbus auf den Weg machen müssen. Nur zwei Tage später erhalten die Löwen Besuch aus Grafing, wenn der EHC Klostersee nach Waldkraiburg kommt und ab 17:15 Uhr versuchen wird, wertvolle Punkte aus der Waldstadt zu entführen.
Wie erwartet steht die Mannschaft vom ESC Kempten solide da in der Tabelle. Nach sieben Spielen haben die Allgäuer fünf Siege und zwei Niederlagen auf der Haben-Seite. Einzig gegen Peißenberg und am vergangenen Sonntag gegen Erding musste man Federn lassen. Gegen die Löwen werden die „Sharks“ mit einer besonderen Motivation zu Werke gehen, geht es doch in diesem Spiel direkt um einen Tabellenplatz. Derzeit steht der EHC Waldkraiburg mit Kempten punktgleich in der Tabelle. Lediglich die bessere Tordifferenz von +9 (EHC Waldkraiburg: +4) verschafft den Kemptenern die bessere Position. Eine Niederlage könnte im schlimmsten Fall ein Abrutschen um mehrere Plätze in dieser eng gestrickten Tabelle bedeuten – dies gilt natürlich auch für die Löwen. 29:20 Tore sprechen für eine solide Abwehrarbeit der Sharks. Gleichzeitig tut sich kein Einzelspieler hervor was das Toreschießen angeht. Lediglich zwei Spieler der Sharks befinden sich unter den besten 50 Scorern der Bayernliga, dennoch haben bereits 12 Spieler aus dem Team getroffen. Dies macht die Aufgabe für den EHC Waldkraiburg nicht leichter, wenn man weiß, dass prinzipiell jeder Spieler für ein Tor gut ist. Entscheidend könnte in dieser Begegnung das Powerplay sein. Hier brillieren die Löwen derzeit mit einer Quote von fast 38% – Spitzenwert in der Bayernliga.
Der Gast am Sonntag um 17:15 Uhr heißt EHC Klostersee. Die Grafinger spielen gerade den Phönix, der aus der eigenen Asche emporsteigt. Mit drei reinen Niederlagen und zwei Niederlagen nach Overtime startete die Klosterseer Mannschaft in die Liga, dies dürfte mit der schlechteste Saisonstart seit langem gewesen sein. In der Vereinsführung reagierte man auf diesen Umstand, entließ den glücklosen Trainer Gert Acker und übergab das Szepter an einen altbekannten an der Bande. Der mittlerweile zum sportlichen Leiter aufgestiegene Dominik Quinlan übernahm die angeschlagene Mannschaft von Acker und seither können die Grafinger auch wieder punkten. Einen mehr als respektablen Erfolg erzielte Klostersee in Erding, als man das Spiel mit 1:2 nach Penaltyschießen für sich entschied und dem Tabellenführer die erste Niederlage der Saison einbrachte. Gleich am darauffolgenden Spieltag schoss man dann Geretsried mit 5:1 aus der heimischen Wildbräu-Arena und meldete sich somit eindrucksvoll zurück in der Bayernliga. Der EHC Klostersee dürfte also vor Motivation nur so strotzen, was die Aufgabe für den EHC Waldkraiburg nicht leichter machen dürfte.
An Motivation sollte es den Löwen jedoch auch nicht mangeln. Nach dem vergangenen Wochenende, an dem man mehr Zähler einfahren konnte als gemeinhin angenommen wurde, konnte man ebenfalls eine Portion Selbstvertrauen tanken. Vor allem der Umstand, dass man in beiden Spielen jeweils einen Rückstand aufholte, zeigt, dass die Einstellung stimmt. Auch Christoph Lode im Tor der Löwen scheint sich langsam einzupendeln. Nachdem es anfangs die ein oder andere Unsicherheit bei ihm zu sehen gab, lieferte er sowohl gegen Amberg als auch gegen Miesbach jeweils viele Minuten ohne einen Gegentreffer ab. Diese Sicherheit färbt sich auch auf die anderen Mannschaftsteile ab. Ein Angreifer kann viel bedenkenloser in Richtung Tor stürmen und seiner Arbeit nachgehen, wenn er keine Angst haben muss sich bei einem Scheitern direkt ein Gegentor zu kassieren.
So sind also für den EHC Waldkraiburg auch am kommenden Wochenende, trotz harter Paarungen, durchaus Punkte im Bereich des Möglichen. Letztlich ist es so, dass jeder einzelne Punkt die Löwen ihrem Saisonziel, dem Nicht-Abstieg, wieder ein Stückchen näher bringt – wir warten gespannt, wie nah sie diesem Ziel am nächsten Montag gekommen sein werden.