Jake Ustorf konnte krankheitsbedingt nicht mit in den Bus steigen, Leon Hungerecker bekam den Start im Tor. Im Gegensatz zum ersten Duell in Augsburg zeigten sich die Ice Tigers von Beginn an hochkonzentriert und ließen sich nicht überrennen. Samuel Dove-McFalls hatte die erste gute Gelegenheit, als er einen Schuss von Eugen Alanov von der blauen Linie knapp am Tor vorbeilenkte (3.). Erst eine Strafe gegen Ryan Stoa bremste die Offensivbemühungen der Ice Tigers ein wenig aus. Das Unterzahlspiel überstanden die Ice Tigers zwar schadlos, nahmen in der 9. Minute aber gleich die nächste Strafe. Das Unterzahlspiel funktionierte erneut tadellos, raubte den Unterzahlspielern gleich zu Beginn aber viel Energie. Bei gleicher Spieleranzahl waren die Ice Tigers die bessere Mannschaft und setzten sich oft im gegnerischen Drittel fest, machten dabei aber zu wenig aus ihren Möglichkeiten. Eugen Alanov lenkte einen Schuss von Cody Haiskanen knapp am Tor vorbei (16.), Constantin Braun verfehlte das Ziel binnen weniger Sekunden nur hauchdünn (17.). Noch enger wurde es wenige Sekunden vor Drittelende, als Marcus Weber vors Tor zog und den Schläger in eine Hereingabe von Jeremy McKenna hielt – wieder ging der Puck nur knapp am Tor vorbei (20.).
Augsburg startete nach einer späten Strafe gegen Jeremy McKenna in Überzahl ins zweite Drittel, die beste Chance hatten aber die Ice Tigers. Evan Barratt erlief einen Befreiungsschlag, ging alleine auf Strauss Mann zu und legte den Puck mit einem frechen Move an den Außenpfosten (21.). Die vergebene Chance sollte sich rächen, Nick Baptiste besorgte beinahe im direkten Gegenzug die Augsburger Führung mit einem Direktschuss von der linken Seite – 1:0 für Augsburg (22.). Die Nürnberger Antwort folgte allerdings nur eine Minute später. Jeremy McKenna spielte von hinter dem Tor nach vorne, Evan Barratt zwang Mann mit einem Direktschuss zum Abpraller, den Owen Headrick aus dem Hintergrund flach zum 1:1-Ausgleich verwertete (23.). Das Spiel wurde nun deutlich offener, Thomas Schemitsch brachte Augsburg mit einem Rückhand-Bauerntrick mit 2:1 in Führung (27.). Nach einer Bankstrafe gegen die Ice Tigers hatte Evan Barratt erneut in Unterzahl den Ausgleich auf dem Schläger, Mann parierte seinen Schlagschuss gerade noch mit der linken Schulter (29.). In der 33. Minute wurde Justus Böttner nach einem Stockstich gegen Thomas Schemitsch folgerichtig zum Duschen geschickt, Augsburg spielte fünf weitere Minuten in Überzahl und erhöhte auf 3:1. Nick Baptiste war es, der mit einem abgefälschten und verdeckten Schuss ins lange Eck erhöhte (36.).
Die Panther spielten wegen der großen Strafe weiterhin in Überzahl, die Ice Tigers konnten in Unterzahl aber auf 2:3 verkürzen. Evan Barratt brachte den Puck ins Drittel und legte ab für Owen Headrick, der aus dem Slot flach abzog. Der Puck rutschte Mann durch die Schoner in Richtung Torlinie und Cole Maier staubte ab (37.). Auch zu Beginn des letzten Drittels spielte Augsburg in Überzahl, die Ice Tigers überstanden diese wichtige Phase aber schadlos. In der 44. Minute hatte T.J. Trevelyan nach einem Querpass das vierte Tor für Augsburg auf dem Schläger, Hungerecker hechtete aber zur anderen Seite und rettete spektakulär. Mit zunehmender Spielzeit erhöhten die Ice Tigers dann den Druck aufs Augsburger Tor, einen Schuss von Jeremy McKenna von der blauen Linie hielt Strauss Mann sicher mit der Fanghand (51.). Nach einer Strafe gegen Mark Zengerle spielten die Ice Tigers zum zweiten Mal in der Partie in Überzahl, Roman Kechters Nachschuss mit der Rückhand war sichere Beute für Strauss Mann (54.). In der 58. Minute zog Jeremy McKenna von der blauen Linie vors Tor und kam aus kurzer Distanz zum Abschluss, wieder war Mann sicher zur Stelle. Knapp drei Minuten vor Schluss nahmen die Ice Tigers den Torhüter vom Eis und wurden 110 Sekunden vor Schluss dafür belohnt. Jeremy McKenna war es, der Mann mit einem verdeckten Handgelenkschuss von der blauen Linie zum 3:3 überwinden konnte (59.).
Das Spiel ging in die Verlängerung, die Ice Tigers punkteten damit auch im elften Spiel in Folge. In der Overtime hatte Nürnberg die besseren Möglichkeiten, McKenna scheiterte mit einem Alleingang an Strauss Mann (61.). Damit musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Da alle drei Augsburger Schützen erfolgreich waren und auf Nürnberger Seite nur Roman Kechter traf, blieb der Zusatzpunkt in Augsburg.
Stimmen zum Spiel:
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Es ist schwierig, ins Rollen zu kommen, wenn man nur auf der Strafbank sitzt. Gefühlt waren wir das ganze Spiel auf der Strafbank. Da müssen wir disziplinierter sein, das ist uns schon zu oft passiert. Bei fünf gegen fünf hat es mir besser gefallen, im letzten Drittel sind wir noch einmal herangekommen und haben einen Weg gefunden, das Spiel auszugleichen. Wir müssen im nächsten Spiel von der Strafbank wegbleiben.
Larry Mitchell (Augsburg): Das war ein Spiel, bei dem wir gewarnt waren, dass Nürnberg nie aufgibt. Sie finden immer einen Weg, von Rückständen zurückzukommen. Wenn sie in die Mitte kommen, sind sie brandgefährlich. Wir hatten zwei Überzahltore geschossen, das war sehr wichtig für uns. Genauso wichtig war, dass wir in Unterzahl kein Tor kassiert haben. Ich war gespannt im letzten Drittel, wie wir als Mannschaft auftreten und ob wir bereit sind, alles zu geben und die Kleinigkeiten richtig zu machen. Ich habe eindeutig eine Mannschaft gesehen, die Stolz gezeigt hat und gewinnen wollte.