Entscheidung vertagt: Die Roten Teufel unterliegen im sechsten Duell der Playoff-Serie den Huskies vor 3720 Zuschauern im Colonel-Knight-Stadion mit 0:5 (0:1,0:4,0:0). Somit kommt es am Dienstag in Kassel zum siebten und finalen Dell der beiden hessischen Rivalen. Ein Riesenkompliment geht an die Fans der Roten Teufel, die kurz vor dem Ende minutenlang und lautstark „Rot und weiß ein Leben lang“ anstimmten und das Team mit demonstrativem Beifall in die Kabine verabschiedeten. Sensationell!
Corey Neilson, der Coach des Siegers, sah sich in seiner Meinung bestätigt: „Ich habe schon nach dem ersten Spiel zu Harry Lange gesagt, das wird eine lange Serie. Und so ist es nun auch gekommen.“ Natürlich strahlte Neilson, denn seine Mannschaft spielte in der Defensive solide und konzentriert. So blieb Torwart Jonas Neffin, der für den gesperrten Gerald Kuhn auf dem Posten zwischen den Pfosten stand, ohne Gegentreffer. „Fans dürfen vom Halbfinale träumen. Aber wir müssen das auf dem Eis erledigen, das ist uns heute leider nicht gelungen. Im ersten Drittel waren wir eigentlich okay, aber im Mitteldrittel haben wir zu viele Fehler gemacht, die dann auch bestraft wurden. Wir haben in Überzahl zu viele falsche Entscheidungen getroffen“, bilanzierte Harry Lange. Der ECN-Coach musste wenige Stunden vor dem Spiel mal wieder eine Hiobsbotschaft hinnehmen, denn mit Andi Pauli konnte eine wichtige Kraft nicht mittun.
Beide Teams starteten vorsichtig in die Begegnung. Absicherung der Defensive lautete das Rezept. Die Rot-Weißen kamen dennoch zu zwei Möglichkeiten durch Mick Köhler und Jordan Hickmott. Kassels Keeper Jonas Neffin bewies aber gutes Stellungsspiel. Dann gab es die erste Strafe gegen Oliver Granz. Die Hausherren zogen ein ordentliches Powerplay auf, die Huskies stemmten sich mit viel Laufarbeit dagegen und hielten sich schadlos. Auf der anderen Seite erwischte es Fabian Herrmann, der wegen Haltens runter musste. Der Gast konnte sich nicht fest setzen, Nauheim bekam den Puck mehrmals aus dem eigenen Drittel. Doch die nächste Hinausstellung gegen Mick Köhler brachte die Führung für die Schlittenhunde. Corey Trivino profitierte von einem Pass von Jamie MacQueeen und vollendete zum 0:1. Der erst Abschnitt endete mit einer Strafzeit auf der anderen Seite. Der Ex-Nauheimer Joel Keussen kassierte zwei Minuten, aber nur noch 14 Sekunden waren auf der Uhr. Zu wenig für die Gastgeber, es ging mit dem knappen Rückstand in die erste Pause.
Zu Wiederbeginn startete der ECN also in Überzahl, doch es war sichtlich Sand im Getriebe. Kassel bewies Kaltschnäuzigkeit, traf durch Brett Cameron im Powerplay zum 0:2 in der 26. Minute. Die Effizienz der Huskies, bemerkenswert. Der Gast nutzte jede sich bietende Gelegenheit. Als die Rot-Weißen eine Regelwidrigkeit vermuteten, nutzte Corey Trivino die Situation. Der Stürmer lief alleine auf Felix Bick zu und markierte das 0:3 in der 29. Minute. Die folgenden Proteste blieben ergebnislos, der Treffer zählte. Es folgten wütende Angriffe des ECN. Aber auch in doppelter Überzahl wollte der Puck nicht ins Tor des ECK. Die Huskies wiederum hatten durch die Führung das Momentum auf ihrer Seite. Beim 0:4 (Brett Cameron) trudelte die Scheibe über die Linie, das 0:5 erzielte ein ehemaliger Spieler der Roten Teufel. Denis Shevyrin zirkelte aus spitzem Winkel den Puck in die Maschen. 0:5 nach zwei Dritteln, das war bitter und ernüchternd.
Zum letzten Abschnitt beorderte Harry Lange Keeper Philipp Maurer zwischen die Pfosten. Zudem bekamen auch die Verteidiger Daniel Ketter und Leo Hafenrichter Eiszeit. Vorne durften Leo Köhler und Mark Shevyrin ran. Insgesamt tat sich nicht mehr viel. Der ECN immer bemüht, einen Treffer zu erzielen, aber der letzte Zug zum Tor der Huskies fehlte.