Mehr als dreimal so viele Torschüsse wie der Gegner, über fünf Kilometer mehr gelaufen als die Kölner, ein deutlicher Vorteil am Bullypunkt sowie ein erdrückender Vorteil in Sachen hochkarätiger Chancen. Und trotzdem läuft der ERC Ingolstadt nun erstmals in den diesjährigen Playoffs einem Serienrückstand hinterher. In Spiel drei des Halbfinals mussten sie sich den Kölner Haien mit 2:0 geschlagen geben. Den Gästen genügten lediglich 12 (!) Torschüsse sowie ein überragender Julius Hudacek im Tor, um die 2:1-Serienführung zu entführen.
Spiel auf ein Tor
Die Anfangsphase gehörte klar dem ERC, der Haie-Goalie Julius Hudacek gleich mehrfach prüfte. Den ersten gefährlichen Kölner Angriff, bei dem die Schiedsrichter allerdings eine Abseitsposition von Maxi Kammerer übersahen, musste Mat Bodie per ‚Notbremse‘ stoppen. Das anschließende Powerplay nutzten die Gäste durch einen Abfälscher von Josh Currie zur Führung (8.). In der Folge brachten sich die Hausherren mit Strafen selbst aus dem Tritt und tauchten erst in den Schlussminuten wieder gefährlich vor dem Gehäuse auf. Wojo Stachowiak konnte Hudacek per Alleingang nicht überwinden, ein Kölner kratzte die Scheibe zudem von der Torlinie.
Im Mittelabschnitt beherrschten die Blau-Weißen das Geschehen auf dem Eis, machten allerdings nichts daraus. Haie-Coach Kari Jalonen ließ sein Team finnischen Beton anrühren und wenn es brenzlig wurde, rettete der Keeper stark. Gleich mehrfach bewahrte Hudacek seine Mannschaft vor dem möglichen Ausgleich. Mit nur neun Kölner Torschüssen und 20 auf Seiten des ERC ging es mit einer schmeichelhaften Gäste-Führung in die zweite Pause.
Das gleiche Bild bot sich auch im Schlussabschnitt. Es war ein Spiel auf ein Tor und wenn Hudacek mal geschlagen war, rettete der Pfosten für den KEC. So wie bei Stachowiaks Schuss (50.). Entlastung bekamen die Kölner nun fast gar nicht mehr. Fünf Minuten vor Schluss stand für die Haie ein Abschluss im dritten Drittel sowie insgesamt nur 10 (!) Torschüsse zu Buche. Zweieinhalb Minuten vor Schluss klatschte Philipp Krauß‘ Schuss aus der Drehung nur an die Latte. Und der Puck wollte einfach nicht mehr über die Linie. Frederik Storm setzte eine Sekunde vor Ende mit seinem Treffer ins leere Tor den Schlusspunkt.
Stimmen zum Spiel
Panther-Coach Mark French: „Wir haben ein gutes erstes Drittel gespielt, obwohl Köln im Powerplay in Führung gegangen ist. Trotzdem können wir stolz auf unsere Leistung sein. Den freien Tag morgen werden wir ebenso nutzen, wie das Training am Dienstag, um uns bestmöglich auf Spiel vier vorzubereiten.“
ERC-Stürmer Wojo Stachowiak: „Die meiste Zeit haben wir dominiert, hatten viele Chancen. Die müssen wir aber auch reinmachen. Zudem hat uns in manchen Situationen das Glück gefehlt. Leider haben wir uns für das gute Spiel nicht belohnt.“
Quelle:
ERC Ingolstadt