Erfolgreiche CHL Premiere

Die Straubing Tigers besiegen zum Auftakt der Champions Hockey League Comarch Cracovia mit 4:0. Über weite Strecken war Straubing die tonangebende Mannschaft, tat sich allerdings lange schwer im Abschluss. Im Mitteldrittel wurden die Weichen dann aber mit drei Treffern auf Sieg gestellt, Goalie Hunter Miska war mit seinem Shutout ein starker Rückhalt seines Teams.

Ausgangslage

Gastgeber Comarch Cracovia Krakau qualifizierte sich als Sieger des IIHF Continental Cup für die Champions Hockey League 2022/23. Bereits 2016/17 und 2017/18 nahm die Mannschaft aus Südpolen an der CHL teil, blieb aber in insgesamt zehn Spielen ohne Punktgewinn und kam damit auch nicht über die Gruppenphase hinaus. Für die Straubing Tigers ist es die erste CHL-Teilnahme. In der Vorbereitung auf die Saison blieben die Straubing Tigers in vier Spielen ungeschlagen.
Nicht im Aufgebot der Tigers waren heute Benedikt Kohl und Yannik Valenti (beide überzählig). Auf Seiten von Krakau fehlten Ben Blood, Michał Jaracz, Mateusz Bezwiński, Damian Kapica und Jonathan Walker.

Spiel

Die Straubing Tigers machten von Beginn an Druck auf das gegnerische Tor, konnten aber ihre optische Überlegenheit in den ersten Minuten nicht nutzen. So verpasste Luke Adam den Nachschuss und auch eine frei vor dem Krakauer Tor liegende Scheibe konnte kein Straubinger Spieler erreichen. In der 12. Minute erhielten die Tigers die erste Überzahl zugesprochen, agierten im Powerplay allerdings zu unkonzentriert. Nach Ablauf der Strafzeit kam Krakau zum ersten Mal gefährlich vor das von Hunter Miska gehütete Straubinger Tor. Miska entschärfte den Schuss von Wronka allerdings souverän. In der nächsten Situation musste Miska dann schon eine Glanzparade gegen den Rückhandschuss von Brynkus auspacken, um sein Team vor einem Rückstand zu bewahren. Auch das zweite Powerplay der Niederbayern war geprägt von ungenauen Pässen. Erst kurz vor Ablauf dieses Überzahlspiels kam St. Denis zum ersten Abschluss, sein Schuss verfehlte jedoch das Tor (18. Spielminute). Kurz vor Ende der Partie musste dann Mike Connolly nach einem Offensiv-Foul auf die Strafbank. Zu allem Überfluss gesellte sich gleich darauf Marcel Brandt wegen Spielverzögerung zu ihm.

Somit mussten die Straubinger zu Beginn des Mittelabschnitts eine über anderthalb Minuten lange doppelte Unterzahl überstehen. Krakau hatte in dieser Phase zahlreiche Torabschlüsse, doch auf den ein ums andere Mal stark parierenden Hunter Miska war Verlass. So kamen die Tigers unbeschadet über diese Situation und schalteten nach Ablauf der beiden Strafzeiten wieder in den Offensivmodus um. Das resultierte in einem weiteren Powerplay für Straubing. Auch hier hatte das Team von Tom Pokel zunächst Probleme, in Aufstellung zu kommen. Doch dann war der Bann gebrochen: Marcel Brandt zog von der linken Seite ab, JC Lipon fälschte den Schlagschuss unhaltbar für Stojanovič ab und die Tigers gingen mit 1:0 in Führung (24.). Auch in der Folge waren die Straubinger das dominierende Team und drängten nun darauf, ihre knappe Führung auszubauen. Nach einem Revanchefoul für einen harten Check wanderte Kasperlik auf die Strafbank. Straubing schnürte Krakau in deren Verteidigungsdrittel ein – allein Stojanovič hatte etwas gegen einen weiteren Treffer der Tigers. Auf der Gegenseite kam das Team von Headcoach Rudolf Roháček gefährlich vor das Tor von Miska, Račuk verpasste den Querpass aber knapp. Sandro Schönberger musste dabei eine Strafe ziehen und mit einem Mann weniger auf dem Eis bekam nun Hunter Miska wieder ordentlich Arbeit. Er vereitelte aber weiterhin auch die besten Chancen der Krakauer. Kuriose Szene dann, als Taylor Leier nach Ablauf der Unterzahl an zwei Gegenspielern vorbei wollte, sich jedoch festlief. Der Puck rutschte aufs Tor, statt zu klären schlug Stojanovič vorbei und die Scheibe rutschte zum 2:0 unter ihm durch (38.). Kurz darauf erhöhte Jason Akeson auf 3:0, als er hinter dem Tor stehend einen gegnerischen Schlittschuh anschoss und der Puck von dort erneut die Torlinie überquerte (40.). Auch wenn diese beiden Treffer etwas glücklich zustande gekommen waren, so war die 3:0-Führung zum Ende des zweiten Drittels doch verdient.

Nach vier gespielten Minuten im Schlussdrittel kam Kasperlik mit viel Tempo ins Drittel der Tigers, setzte sich gegen Ian Scheid durch, aber Miska klärte – wenn auch etwas unorthodox im Sitzen. Auch in ihrem vierten Überzahlspiel (nachdem Straubing zu viele Spieler auf dem Eis hatte) kamen die Krakauer zu guten Abschlusschancen, doch mit vereinten Kräften hielt Straubing die Null. Selbst wieder im Powerplay agierend gelang den Tigers dann der vierte Treffer: Travis St. Denis hatte das Auge für den freistehenden Taylor Leier, der nur noch seinen Schläger hinhalten musste, um den Puck erneut über die Linie zu drücken (49.). Vier Minuten vor Ende verhinderte Stojanovič mit einem starken Save gegen Joshua Samanski den fünften Straubinger Torerfolg. Kurz vor Ende musste Miska noch einmal eingreifen, um sich den Shutout endgültig zu verdienen. Nach Spielende wurde die Straubinger Mannschaft von den knapp 400 mitgereisten Tigers-Fans gebührend gefeiert.

Ausblick

Bereits am Sonntag treffen die Straubing Tigers auf Färjestad BK Karlstad (04.09.2022, 15:05 Uhr, Löfbergs Arena, Karlstad), kommende Woche finden die Rückspiele der Champions Hockey League-Gruppenphase gegen Comarch Cracovia Krakau (09.09.2022, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing) und Färjestad BK Karlstad (11.09.2022, 14:35 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing) statt.

Comarch Cracovia vs. Straubing Tigers 0:4 (0:0, 0:3, 0:1)

Tore:
0:1 (23:40) Brandt (Leier, Zengerle, PP1)
0:2 (37:19) Leier (St. Denis, Zengerle, EQ)
0:3 (39:28) Akeson (Connolly, Adam, EQ)
0:4 (48:22) Leier (St. Denis, Lipon, PP1)

Strafen: Krakau: 16 Minuten – Straubing: 8 Minuten

Zuschauer: 2.000

Schiedsrichter: M. Jobbagy / P. Kasprzyk

Spielstätte: Sztuczne Lodowiski A. R. Kowalskiego, Krakau