Unglückliche Niederlage zum Jahresausklang für den EVL: Zwei Tage nach dem stürmisch gefeierten 5:4-Overtime-Erfolg im Derby gegen Rosenheim verlor das Team von Chefcoach Heiko Vogler bei den Selber Wölfen mit 3:4 (2:2/1:1/0:1). Auch dieses Match schien vor 3.295 Zuschauern bei meist ausgeglichenem Spielstand auf eine Verlängerung zuzusteuern, ehe Daniel Schwamberger in der 55. Minute das Siegtor für den Tabellenletzten erzielte.
Rund 650 Schlachtenbummler, die im Bus-Konvoi nach Selb angereist waren, sorgten für lautstarke Unterstützung des Landshuter Teams, das neben den sieben bereits seit geraumer Zeit fehlenden Spielern auch auf seinen zweitbesten Scorer David Stieler (Unterkörperverletzung) verzichten musste. Das letzte Spiel 2024 war gerade einmal 30 Sekunden alt, da produzierte es eine Szene, die in jeden Jahresrückblick kurioser Treffer gehört. EVL-Stürmer Nick Hutchison sorgte mit hartnäckiger Arbeit am Slot und einer Reihe von Rebounds für soviel Unruhe am Selber Kasten, dass die Wölfe-Abwehr sich den irgendwann auf dem Tordach liegenden Puck von oben selbst in die Maschen warf – der Videobeweis bestätigte das 0:1 und somit Hutchisons erstes Tor im dritten Match für die Rot-Weißen.
Diese waren in der Folge durch die einseitige Verhängung von Strafzeiten arg gehandicapt – im ersten Drittel schickten das Schiri-Gespann die Landshuter für acht Minuten auf die Strafbank, während es gegen Selb keinen einzigen Pfiff gab. Zwei ihrer Überzahlgelegenheiten nutzten die Wölfe zum 1:1 durch Maximilian Gläßl (11.) bzw. zum 2:2 durch Moritz Raab (17.), dazwischen traf Robert Kneisler zum vorübergehenden 1:2 für den EVL (16.).
Im zweiten Drittel ging ́s zunächst in dieser Torfrequenz weiter. Diesmal ging Selb in Führung – das 3:2 durch Josh Winquist (24.) fiel erneut im Powerplay. Doch auch der EVL war um eine schnelle Antwort nicht verlegen: Der hinter dem eigenen Tor stehende Nick Pageau inszenierte mit einem gefühlten Weltklasse-Steilpass auf den startenden Yannick Wenzel einen perfekten Konter, den der Stürmer eiskalt zum 3:3 vergoldete (25.). Weitere Treffer im Mittelabschnitt gab es nicht, obwohl Chancen hüben wie drüben vorhanden waren.
Im letzten Drittel boten sich dem EVL, der bei der Schussbilanz insgesamt mit 30:22 die Nase vorn hatte, durch Tobias Echtler (49.), Nick Pageau (50.) und Jesse Koskenkorva (52.) Gelegenheiten fast im Minutentakt, während Winquist für die Wölfe einen Hochkaräter ausließ (54.). Der Selber Siegtreffer hatte aus Landshuter Sicht einen fragwürdigen Beigeschmack, weil unmittelbar vor Schwambergers Schuss der scheibenführende Wade Bergman nahe des eigenen Tores zu Fall gebracht worden war. Als die Wölfe 1 Minute und 58 Sekunden vor Schluss mit einem Befreiungsschlag glasklar den Pfosten des (von Jonas Langmann bereits verlassenen) Landshuter Gehäuses trafen, entschieden die Referees erstaunlicherweise auf Tor, ehe sie nach Studium der Video-Bilder ihren Irrtum korrigierten. Der EVL kämpfte bis zur letzten Sekunde um das 4:4, im Unterschied zum Rosenheim-Spiel blieb ihm aber der späte Ausgleich verwehrt.
Somit steht der Eislaufverein zum Jahreswechsel auf Tabellenplatz 6. Am ersten Wochenende des neuen Jahres gastiert das Team am Freitag bei den Kassel Huskies und empfängt am Sonntag den ESV Kaufbeuren.