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Erste Enttäuschung weicht dem Stolz

Bären verlieren das fünfte Halbfinale

Þ12 März 2019, 23:04
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EHC Neuwied

Dieses Team des EHC „Die Bären“ 2016 hat die Herzen ihrer Anhänger erobert. „Alle hoch“, hieß es als der Neuwieder Fantross am Dienstagabend den Hauptausgang der Eishalle „Im Kleinen Felde“ verließt. „Hoch“, damit meinten sie den Stellplatz des Mannschaftsbusses am anderen Ende der Herforder Spielstätte, wo sie die Spieler mit Gesängen, Trommel und reichlich Beifall empfingen – gleichzeitig aber auch in die Sommerpause verabschiedeten. Mit 3:7 unterlagen die personell einmal mehr beinahe aus dem letzten Loch pfeifenden Deichstädter dem Herforder EV. Zu hoch gemessen am Spielverlauf, aber das interessiert im entscheidenden Duell eines Play-off-Halbfinales niemanden. „Wir waren zwei Drittel lang auf keinen Fall die schlechtere Mannschaft, und dann fangen wir uns unglückliches Ei, mit dem nächsten Angriff direkt noch eins. Das ist gegen eine Spitzenmannschaft wie Herford kaum noch aufzuholen“, beschrieb EHC-Teammanager Carsten Billigmann die entscheidenden Momente, die nur 17 Sekunden auseinanderlagen. Aus fast identischer Position erwischten Kevin Rempel (46.) und Jan-Niklas Linnenbrügger (47.) Bären-Torhüter Jendrik Allendorf auf dem falschen Fuß. Aus dem wenige Rückschlüsse auf den Ausgang zulassenden 3:2-Zwischenstand für den HEV machte der amtierende Meister der Regionalliga West ein 5:2. Nach Martin Brabecs Tor (48.) witterte Neuwied noch einmal Morgenluft, zumal man die Gastgeber bei zwei, drei Wechseln regelrecht in der eigenen Zone einschnürte, aber insgesamt zeigten die Ice Dragons mehr Zug zum Tor, was sie in den Schlussminuten durch Killian Hutt (55.) und Linnenbrügger (59.) zum deutlichen Endstand nutzten.

„Im ersten Moment ist die Enttäuschung über das Ausscheiden natürlich groß“, sagte Manager Billigmann auf dem Weg in die Kabine, aber schon beim Abklatschen seiner Spieler auf dem Eis machten Mimik und Körpersprache deutlich, dass er erhobenen Hauptes die Spielzeit abschloss. „Es war Wahnsinn, wie wir in dieser Serie zurückgekommen sind. Und das nach dem ganzen Mist der Vorwochen mit den Verletzungen von Tobias Etzel, Dennis und Sven Schlicht sowie der für mich noch immer skandalösen Sperre gegen Dennis Appelhans vom Sonntag. Wie wir uns in den Play-offs präsentiert haben, muss man erst einmal hinbekommen.“

Denn auch im „Do-or-die“-Spiel verlangte der dezimierte EHC-Kader den so gut wie in Bestbesetzung angetretenen Herfordern alles ab. Ein Spiel, das sinnbildlich für die komplette Serie stand. Die Bären verpennten den Auftakt, lagen schon nach vier Minuten mit 0:2 zurück, kämpften sich durch Alexander Richters Nachschuss (7.) sowie Frederic Hellmanns durchgeschlüpften Blueliner (26.) zurück und fanden nach überstandener 3:5-Unterzahl in der Abwehr eigentlich immer mehr Stabilität. Das sagenhafte Solo von Matyas Kovacs mitten in einen schlechten Neuwieder Wechsel konnte die Hintermannschaft dann jedoch nicht verteidigen (31.).

Die Rheinland-Pfälzer begannen das Schlussdrittel forsch, drängten direkt nach dem Bully aufs Tor von Kieren Vogel, scheiterten aber bei all ihren Bemühungen, ehe der Doppelschlag durch Rempel und Linnenbrügger das Aus – trotz Brabecs schneller Antwort – besiegelte. „Ich hätte gerne gesehen, was gewesen wäre, wenn wir in Bestbesetzung gespielt hätten“, haderte Billigmann mit den Ausfällen. „Aber hätte, wenn und aber zählt nicht – auch nicht was einige Schiedsrichterentscheidungen angeht.“ Über zu viele Unterzahlsituationen konnten sich die Herforder beileibe nicht beschweren. Dass vor dem Tor zum 7:3 ein klares Halten gegen Michael Jamieson vor den Augen von Hauptschiedsrichter Eugen Berger, brisanterweise in sieben seiner acht Jahre als aktiver Spieler im Herforder Trikot auf dem Eis, nicht geahndet wurde, war nicht mehr entscheidend, stand aber auch irgendwie symbolisch für die ganze Begegnung.

Schiedsrichter: Eugen Berger/Eugen Schmidt

Zuschauer: 852

Strafminuten: 12:18

Tore:
1:0 Benjamin Skinner (Hutt, Berezovskij) 1‘
2:0 Jan-Niklas Linnenbrügger (Staudt) 4‘
2:1 Alexander Richter (Müller, Morys) 7‘
2:2 Frederic Hellmann (Jamieson) 26‘
3:2 Matyas Kovacs (Rempel) 31‘
4:2 Kevin Rempel (Johannhardt) 46‘
5:2 Jan-Niklas Linnenbrügger (Nasebandt, Kiel) 47‘
5:3 Martin Brabec (Jamieson, Richter) 48‘
6:3 Killian Hutt (Skinner, Berezovskij) 55‘
7:3 Jan-Niklas Linnenbrügger (Hutt, Berezovskij) 59‘

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