Deutsch 
Was für ein denkwürdiges Spiel. Der EVF hat die große Überraschung geschafft und beim Tabellenvierten Bayreuth Tigers nach kuriosem Spielverlauf mit 7:6 in der Verlängerung gewonnen (1:1, 3:2, 2:3, 1:0). Eine tolle Mannschaftsleistung sicherte zwei wichtige Punkte, mit denen man den Abstand auf Bad Tölz wieder vergrößern konnte.
Überragender Akteur der Füssener war Verteidiger Philippe Bureau-Blais, der jeweils drei Treffer erzielte und vorbereitete. Während Eetu-Ville Arkiomaa mit fünf Vorlagen und Bauer Neudecker mit zwei Toren die starke Leistung der Kontingentspieler abrundeten, entschieden in der Schlussphase die Füssener Eigengewächse Max Bleicher und Julian Straub die Partie. Beste Werbung des EVF für das wichtige Heimspiel am Samstag um 16 Uhr gegen die Passau Black Hawks in der Arena.
Als klarer Außenseiter angetreten konnte man zwar bei einer frühen doppelten Überzahl gleich das 0:1 durch Philippe Bureau-Blais machen, hatte dann aber Pech, als ein Abpraller die Vorlage zum Ausgleich durch David Stach bildete. Ein halbes Dutzend hervorragender Torchancen, darunter zwei Alleingänge und ein Lattentreffer von Leon Sivic, hätte eigentlich die Füssener Führung nach dem ersten Drittel bedeuten müssen.
Im zweiten waren die Tigers zunächst tonangebend, das Tor machte aber der EVF. Bureau-Blais schloss ein Solo zum 1:2 ab. Bayreuth kam jedoch zum nächsten glücklichen Treffer, als ein Füssener die Vorlage zum erneuten Ausgleich durch Tom Schwarz gab. In Überzahl dann die erstmalige Führung der Hausherren, Stach schloss eine Druckphase mit dem 3:2 ab. Doch dann schwächten sich die Bayreuther selbst. Ein übler Check gegen den Kopf von Leon Sivic, der daraufhin ausschied, bescherte Übeltäter Jayden Schubert eine Spieldauerstrafe. Das fünfminütige Überzahlspiel nutzten die Füssener gegen Ende des Abschnitts durch Bauer Neudecker und Philippe Bureau-Blais, um nun ihrerseits den Spielstand zu drehen. Mit 3:4 ging es in die Kabinen.
Immer noch im Powerplay legte Neudecker nach nur 30 Sekunden sogar das 3:5 nach. Doch dann erwischte es den EVF mit Strafzeiten. Gleich viermal musste man zwischen der 44. und 51. Minute auf das Sünderbänkchen. Brett Schäfer fälschte bei einfacher Überzahl den Puck zum 4:5 ins Netz, Eetu Elo traf mit zwei Spielern mehr zum 5:5. Aber auch Bureau-Blais hätte treffen können, sein Alleingang in Unterzahl wurde gehalten. Dennoch hatte Bayreuth jetzt das Momentum auf seiner Seite und erzielte durch Andree Hult fünf Minuten vor Spielende das 6:5. Erneut hatte die Führung gewechselt, allerdings nicht zum letzten Mal. Es gab nochmals Überzahl Füssen, und nachdem Bureau-Blais zum zweiten Mal seinen vierten Treffer knapp verpasst hatte, war es Max Bleicher, der doch noch zum 6:6 ausgleichen konnte. Die Tigers mussten darauf hin nochmals in Unterzahl ran, es blieb aber beim insgesamt gerechten Unentschieden nach sechzig Minuten.
Wild ging es auch in den 57 Sekunden der Verlängerung weiter. Zunächst hatte gleich Bayreuth eine Riesenchance zum Siegtreffer, dann wurde Füssen bei einem Konter wegen einer falschen Abseitsentscheidung gestoppt. Schließlich war es Julian Straub, der das 6:7 markierte und damit den überraschenden Auswärtssieg sicherte.
