Nach dem dramatischen Overtime-Sieg in Spiel 1 reisten die Heilbronner Falken mit einer 1:0-Führung in der Serie nach Memmingen. Am berüchtigten Hühnerberg erwartete die Unterländer eine hitzige Atmosphäre und hochmotivierte Indians, die vor heimischem Publikum unbedingt den Ausgleich erzwingen wollten. Im Tor vertraute Coach Frank Petrozza auf den starken Patrick Berger, der mit einer Fangquote von 94 % bisher zu überzeugen wusste.
Die Partie begann mit einem druckvollen Start der Memminger, die Heilbronn früh in die Defensive drängten. Eine Großchance bot sich den Indians bei einem Drei-auf-Eins-Konter, doch Patrick Berger bewies erneut seine Klasse und verhinderte den frühen Rückstand. Die Falken brauchten einige Minuten, um ins Spiel zu kommen – und setzten dann den ersten Wirkungstreffer. Niklas Jentsch entwischte der Abwehr, ließ Flott Kucis mit einem geschickten Move ins Leere laufen und lupfte die Scheibe per Rückhand ins Tor – 0:1 nach fünf Minuten. Memmingen steckte nicht auf, hatte mehrere gefährliche Abschlüsse und war dem 1:1 mehrfach nah. Doch während die Indians weiter anrannten, schlug Heilbronn erneut eiskalt zu. Ein Schuss von der blauen Linie wurde von Frederik Cabana perfekt abgefälscht und schlug unhaltbar im Netz ein – 0:2. Trotz eines Chancenplusses der Hausherren nahmen die Falken diese Führung mit in die erste Drittelpause.
Im zweiten Drittel begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Das Spiel wurde zunehmend körperbetonter, was sich in einem hitzigen Moment nach einem abgepfiffenen Angriff zeigte. Nachdem Patrick Berger die Scheibe unter sich begraben hatte, kam es zu einem Handgemenge. Benedikt Jiranek ließ sich nicht lange bitten und lieferte sich mit Jayden Schubert einen sehenswerten Faustkampf – mit einem klaren Punktsieg für den Heilbronner. Nach diesem intensiven Moment entwickelte sich ein schnelles Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Memmingen drängte auf den Anschluss, doch immer wieder fanden die Indians in Patrick Berger ihren Meister. Dann bot sich den Falken in zwei aufeinanderfolgenden Überzahlsituationen die große Chance, die Führung auszubauen. Minutenlang schnürten sie die Indians im eigenen Drittel ein und erspielten sich zahlreiche Abschlüsse, doch Flott Kucis und die Abwehr der Hausherren hielten stand. Trotz guter Chancen blieb das Mitteldrittel torlos, sodass die Falken mit ihrer 2:0-Führung ins Schlussdrittel gingen.
Die Falken erwischten den besseren Start ins Schlussdrittel, doch Niklas Jentsch scheiterte nach einem Alleingang an Flott Kucis. Memmingen stemmte sich verzweifelt gegen die drohende Niederlage und erarbeitete sich einige gefährliche Szenen, doch entweder war Patrick Berger zur Stelle oder es fehlte das letzte Quäntchen Glück. Selbst als Corey Mapes auf dem Heilbronner Goalie lag und es im Torraum wild zuging, wollte der Puck nicht über die Linie. Heilbronn zeigte sich im Gegenzug eiskalt. Die zweite Reihe brillierte an diesem Abend und erzielte vier der fünf Tore. Jentsch legte mit dem 0:3 nach, ehe Cabana im Powerplay auf 0:4 stellte. Benedikt Jiranek machte mit dem Treffer zum 0:5 endgültig alles klar. In der Schlussphase wurde es noch einmal hitzig, als mehrere Spieler aneinandergerieten. Memmingen betrieb noch etwas Ergebniskosmetik: Erst traf Peleikis aus dem Slot zum 1:5, dann nutzten die Indians eine späte Überzahl für das 2:5 – erneut durch Peleikis. Doch am verdienten Heilbronner Auswärtssieg änderte das nichts mehr.
Mit dem Auswärtssieg in Memmingen haben die Heilbronner Falken ihre Führung in der Best-of-Seven-Serie auf 2:0 ausgebaut und sich eine hervorragende Ausgangsposition verschafft. Am Dienstagabend um 19:30 Uhr haben die Unterländer nun die Chance, vor heimischem Publikum den dritten Sieg einzufahren und die Indians weiter unter Druck zu setzen. Doch Memmingen wird alles daransetzen, in die Serie zurückzufinden. Ein heißer Kampf im Stadion am Europaplatz ist garantiert!