Treffer in einem hitzigen Derby sind für einen Stürmer immer besonders schön. Dem Schweizer Kevin Fiala gelang ein ebensolcher am Sonntag beim 4:1-Sieg seiner Los Angeles Kings im Auswärtsspiel beim Lokalrivalen Anaheim Ducks. Es war Fialas vierter Saisontreffer im sechsten Einsatz der Spielzeit 2024/25.
Fiala mit wichtigem Beitrag im Derby
Der 28-Jährige, der es in der Vorsaison in 82 Hauptrundenspielen auf 73 Scorerpunkte brachte, die sich aus 29 Toren und 44 Vorlagen zusammensetzten, traf erstmalig seit dem 16. Oktober wieder, als sich die Kings auswärts bei den Toronto Maple Leafs am Ende allerdings mit 2:6 geschlagen geben mussten. Gegen die Ducks wurde sein Tor nun auch von zwei Punkten für Los Angeles gekrönt.
Alle Treffer fallen im Schlussdrittel
Im mit Spannung erwarteten ersten Kräftemessen der Saison zwischen den Südkalifornien-Rivalen war bei den Fans zunächst Geduld gefragt. Zwar waren die Gäste über die komplette Spielzeit gesehen mit 37:15 Torschüssen das deutlich aktivere Team auf dem Eis, doch wollten Tore in den ersten zwei Spielabschnitten noch nicht fallen. Im Honda Center in Anaheim fielen alle fünf Treffer des Tages in den finalen 20 Minuten des Spiels. „Wir haben Druck gemacht, aber wir haben auch wirklich gut verteidigt“, befand Kings-Torhüter David Rittich im Nachgang. „Die L.A. Kings sind für ihre gute Verteidigung bekannt, und das haben wir heute gezeigt.“
Kings mit zweitem Sieg in Serie
Neben Fiala trafen noch seine Teamkameraden Adrian Kempe, Alex Laferriere und Mikey Anderson für die Kings. Vladislav Gavrikov verbuchte zwei Vorlagen und Goalie Rittich zeigte 14 Paraden für Los Angeles (3-1-2), das sich nach der Schlusssirene über den zweiten Sieg in Serie freuen durfte. Am Donnerstag setzte sich das Team mit 4:1 bei den Montreal Canadiens durch, nachdem es zuvor drei Pleiten hintereinander einstecken musste.
Dostals starke Leistung im Tor reicht Anaheim nicht
Auf der Gegenseite gelang Ryan Strome das einzige Erfolgserlebnis des Tages für die Ducks. Goalie Lukas Dostal gelangen 34 Paraden für die Hausheren (2-2-1), konnte die Niederlage dadurch aber auch nicht verhindern. Nachdem Anaheim zuletzt bei der 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen die Colorado Avalanche am Freitag auswärts in Sachen Torschussverhältnis mit 20:49 bereits klar unterlegen war, musste die Mannschaft auch zwei Tage später gegen die Kings vor den eigenen Fans viele Gelegenheiten des Gegners zulassen und am Ende als Verlierer das Eis verlassen.
„In den letzten beiden Spielen haben wir nur auf Autopilot geschaltet. Wir schauen uns das Spiel nur an“, beklagte Ducks-Trainer Greg Cronin hinterher. „Die Spieler müssen Verantwortung übernehmen. Die NHL ist ein schnell. Wenn man nicht jedes Mal, wenn man einen Backcheck oder Forecheck macht, wirklich bis zur Ziellinie skatet, bekommt man den Puck nicht. So einfach ist das.“
Kempe bricht das Eis für Los Angeles
Den ersten Treffer des Tages erzielte ermöglichte Kings-Center Anze Kopitar, als er seinem Teamkameraden Kempe bei einem Konter einen langen Pass von der Bande aus zuspielte.
Diesem gelang dann mit einem Schuss durch die Beine von Torhüter Dostal in der 44. Minute das 1:0 für Los Angeles gelang. Kopitars Vorlage brachte ihm seinen 1219. NHL-Punkt ein (422 Tore, 797 Vorlagen), womit er mit Jean Beliveau auf Platz 45 der ewigen NHL-Liste gleichzog.
„Wenn man sieht, dass 'Kopi' oder Quinton Byfield oder wer auch immer den Puck auf dem Schläger hat, mit Zeit, dann ziehe ich einfach los und die Jungs wissen das“, erklärte Kempe, dem in seinen letzten 13 Spielen gegen die Ducks 20 Punkte (neun Tore, elf Vorlagen) gelangen. „Sie haben mich schon so oft gefunden, das ist also ein großer Vorteil, und ich bin sehr dankbar, dass ich mit guten Passgebern spiele.“
Die Kings erhöhten in der 49. Minute auf 2:0, als Laferriere einen Fehler von Jackson LaCombe in der Verteidigungszone ausnutzte, einen Pass durch den Slot abfing und einen Handgelenksschuss an Dostal vorbei schoss. LaCombe gab sein Saisondebüt, nachdem er die letzten vier Spiele wegen einer Krankheit verpasst hatte. „Er hatte zwei schlechte Wechsel, aber ich fand, dass seine anderen Shifts gut waren“, nahm Cronin den 23-jährigen Verteidiger Anaheims nach Spielende in Schutz.
Ducks Anschlusstreffersorgt nur kurz für Spannung
Die Ducks verkürzten den Rückstand auf 1:2, als Strome 1:44 Minuten vor Schluss einen Schuss von Troy Terry an Rittich vorbei abfälschte, gerade als Dostal das Eis für den zusätzlichen Angreifer verließ. Wer nun noch einmal mit großer Spannung in der Schlussphase gerechnet hatte, der sah sich alsbald getäuscht. Fiala erzielte 1:07 Minuten vor Schluss das vorentscheidende 3:1 (59., en) in den zu diesem Zeitpunkt bereits verwaisten Kasten der Ducks. Anderson legte 36 Sekunden vor Schluss einen weiteren Empty-Netter zum Endstand (60., en) nach.
„Sie sind ein großes, erfahrenes Team, aber wir hätten es ihnen schwerer machen können, indem wir Pucks in die Bereiche gespielt hätten, in denen wir sie holen können“, monierte Radko Gudas, der Verteidiger der Ducks. „Ich denke, wir hätten es uns viel leichter und ihnen viel schwerer machen können, ganz sicher.“
Kings setzten Roadtrip in Las Vegas fort
Für die Kings steht nun am Dienstag (11 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 5 Uhr MESZ) noch ein Gastspiel in der T-Mobile Arena gegen die Vegas Golden Knights auf dem Spielplan, bevor dann auch für sie am 24. Oktober endlich vor eigenem Anhang die Heimpremiere der Saison gegen die San Jose Sharks ansteht.