Mehr oder weniger ungefährdet konnten die Los Angeles Kings sich im Enterprise Center gegen die St. Louis Blues durchsetzen. Am Ende gewannen die Kings mit 5:1 und konnten sich dabei erneut auf eine herausragende Offensive um Kevin Fiala verlassen.
"Mir gefiel, wie wir aus der Kabine gekommen sind", freute sich Todd McLellan, der Trainer der Kings. "Wir haben uns die Tore erarbeitet und das war sehr wichtig. Im weiteren Verlauf des Spiels kam unsere Unterzahl zur Geltung. Ich denke Jonathan Quick hatte einen guten Abend im Tor. Es war allgemein ein guter Abend."
Der Abend begann mit einem Treffer durch Gabriel Vilardi, der von Fiala mustergültig bedient wurde (14.). Im ersten Abschnitt war die Partie optisch ausgeglichen. Den Blues war anzumerken, dass sie sich auf die Verteidigung konzentrieren wollten. Nach vier Niederlagen in Serie war klar, dass sie etwas würden ändern müssen. 7:15 lautete das Torverhältnis aus Sicht der Gastgeber während der Niederlagenserie vor der Partie gegen Los Angeles und es sollte in der Folge nicht besser werden.
"Ich kann es aussprechen und die Fans können es sehen. Es sind in den zurückliegenden Spielen erbärmliche Versuche von uns", wurde Justin Faulk deutlich. "Wir hatten Führungen und heute lagen wir vor dem zweiten Drittel mit einem Tor zurück und legen uns selbst ein Ei. Dafür gibt es keine Begründung."
Faulk dürfte mit seiner harschen Kritik besonders auf den Mittelabschnitt anspielen. Carl Grundstrom (24.), Anze Kopitar (26.), Arthur Kaliyev (28.) und erneut Grundstrom (30.) erhöhten im Zwei-Minuten-Takt auf 5:0 für die Kings. Fiala war an den beiden Treffern von Grundstrom mit Vorlagen beteiligt.
Fiala unterstrich in dem herausragenden Mittelabschnitt erneut, wie wichtig der Neuzugang aus der Sommerpause für Los Angeles ist. In seinen elf Saisonspielen konnte er bereits vier Mal mehr als einen Zähler verbuchen. Gegen die Minnesota Wild (15. Oktober, 1 Tor, 2 Vorlagen), die Detroit Red Wings (17. Oktober, 2 Vorlagen) und die Toronto Maple Leafs (29. Oktober, 1 Tor, 1 Vorlage) sorgte er bereits für Multi-Punkt-Partien. Auffällig dabei ist auch, dass Fiala immer hintereinander mehrfach punktet. Sowohl die Matches gegen Detroit und Minnesota waren direkt aufeinanderfolgend als auch die beiden Spiele gegen Toronto und St. Louis.
Mit seinen drei Vorlagen erhöhte Fiala sein Punktekonto auf zwölf Zähler aus elf Begegnungen (2 Tore, 10 Vorlagen). Zehn Vorlagen konnten in den vergangenen 15 Jahren nur zwei andere Kings-Akteure schneller erreichen. Kopitar gelang es 2020/21 in acht Partien, Drew Doughty benötigte vergangenes Jahr zehn Spiele.
Die Entwicklung zeigt deutlich, dass sich die Offensive der Kings zum Prunkstück mausert. Los Angeles konnte in dieser Saison bereits 41 Tore erzielen und grüßt damit von einem Platz weit vorne in der Statistik. Im Schnitt können die Kings 3,64 Mal pro Spiel jubeln und rangieren damit auf dem sechsten Rang der NHL. Sie erhöhten ihren Torschnitt damit um fast 0,8 Treffer im Vergleich zur Vorsaison (2,87).
Der Grund für die treffsicherere Offensive ist nicht allein Fiala, sondern vielmehr die Ausgeglichenheit der Mannschaft. Drei Spieler (Vilardi, Fiala und Kopitar) konnten bereits zehn oder mehr Punkte sammeln. Neun weitere rangieren bei fünf bis neun Zählern. Darunter mit Alex Iafallo auch einer, der erst vier Begegnungen absolviert hat. Lediglich drei Spieler der Kings blieben bislang punktlos.
Die herausragende Offensive führte dazu, dass Los Angeles drei ihrer vergangenen vier Spiele erfolgreich gestalten konnte. "Man muss nehmen, was man bekommt. Am Anfang der Saison haben wir Dinge erzwungen und waren dennoch erfolgreich. Heute haben wir genommen, was uns angeboten wurde. Man muss es schnell erfassen und nehmen, was es gibt", erklärte McLellan den Torreigen.
Der Blick von McLellan richtete sich bereits schnell nach der Partie auf das nächste Duell. Am Dienstag trifft Los Angeles auf die Dallas Stars: "Es lief jetzt ein paar Abende gut für uns. Wir werden sehen, was in Dallas passiert."
Deutlich mehr an dem Duell hatten die unterlegenen Blues zu knabbern, daran konnte auch der Treffer durch Alexey Toropchenko (31.) nichts ändern. "Ich werde keine lange Antwort geben", versuchte Brayden Schenn eine Erklärung zu finden. "Es lässt sich auf drei oder vier Dinge reduzieren. Unser Wettkampflevel, unsere Arbeitseinstellung, unser Forecheck und gewonnene Zweikämpfe, sowie die Spielweise in der Verteidigungszone. Das ist es, worauf es ankommt. Das ist in keiner Weise Raketenwissenschaft. Das sind drei oder vier Dinge, die wir korrigieren müssen, und zwar schnell."
Der Frust bei den Blues kommt aus den nun fünf Niederlagen in Serie, nachdem sie zu Saisonbeginn dreimal hintereinander gewinnen konnten. "Man muss verstehen, wie hart es ist, in dieser Liga zu gewinnen und ich glaube nicht, dass wir das aktuell tun", legte Schenn zum Abschluss nochmals nach.