Am Freitagabend stellte sich eine der „Mannschaften der Stunde“ in der Eissporthalle Frankfurt vor. Die Heilbronner Falken spielen seit Wochen auf einem starken Niveau, was Anfang Januar auch die Löwen zu spüren bekamen. Damals unterlag die Mannschaft von Trainer Paul Gardner mit 1:4.
Heute Abend wollten es die Löwen natürlich besser machen und wichtige Punkte im Kampf um die beste Ausgangsposition für die Playoffs sichern. Paul Gardner hatte vor der Partie erstmal einige Personalentscheidungen zu treffen: Im Tor erhielt der finnische Neuzugang Antti Karjalainen das Vertrauen.
Da der Goalie eine Kontingentstelle belegt, musste ein Stürmer aussetzen – diesmal war es Kapitän Patrick Jarrett, der als „Healthy Scratch“ draußen blieb. Falls Antti Karjalainen auch am Sonntag den Start bekommt, wird Gardner aller Voraussicht nach einen anderen Importspieler „rotieren“.
Außerdem feierte Lukas Koziol sein Debüt als Löwe. Der Stürmer war am morgen aus Kassel eingetroffen und hatte sein erstes Mannschaftstraining mit dem Team bestritten. Im Austausch dafür war Tyler Gron nach Nordhessen gewechselt.
Löwen beginnen druckvoll
Die Löwen Frankfurt starteten mutig in den ersten Abschnitt und setzten dem Gegner mit aggressiven Forechecking zu. Da Heilbronn eine durchaus große, körperbetonte Mannschaft ist, entwickelten sich viele harte Zweikämpfe um die Scheibe. Der Lohn für die frühe Drangphase der Löwen folgte in bereits in der dritten Spielminute. Tim Schüle zog von den blauen Linie ab und erwischte Falken-Schlussmann Marcel Melichercik eiskalt.
Heilbronn kam erst besser ins Spiel, als ein Löwe auf der Strafbank Platz nehmen musste. Beim Ausgleich ib Überzahl hatten die Falken etwas Glück: Nach einem Schuss von der blauen Linie prallte der Puck von hinter dem Tor so schnell wieder nach vorne, dass sowohl die Löwen-Defensive als auch Goalie Antti Karjalainen nicht reagieren konnten. Marcus Götz (10.) hatte so keine Mühe, die Scheibe über die Linie zu drücken.
Doch vom Ausgleich ließen sich die Löwen nicht beirren und machten wieder mehr Druck auf die Falken. Das führte schließlich zum 2:1 durch Maximilian Gläßl, der nach einem kraftvollen Einsatz von Brett Breitkreuz die Scheibe ins Gehäuse bugsierte.
Falken greifen an, Löwen treffen
Im zweiten Abschnitt waren es zunächst die Falken, die besser aus der Kabine kamen. Ins Löwen-Spiel schlichen sich zudem einige Ungenauigkeiten ein, so dass sich das Geschehen immer mehr vor Antti Karjalainen verlagerte. Folge war der erneute Ausgleich für die Falken durch Brandon Alderson (25)., der einen Turnover in der Defensivzone der Löwen gekonnte ausnutzte.
Noch brenzliger wurde es ab Spielminute 29– wieder einmal wegen den Strafzeiten. Ob berechtigt oder nicht (das Huhn wurde gefordert), gleich zweimal hintereinander mussten die Löwen in Unterzahl ran. Doch Karjalainen entschärfte alle Versuche der Falken, bei einem Konter hatte Wade MacLeod sogar die Chance auf die Führung für die Gastgeber.
Doch der bisherige Eindruck des Drittels täuschte nicht – die Falken hatten mehr vom Spiel in diesen Minuten. So viel, das Coach Paul Gardner sogar eine Auszeit nahm, um sein Team einzunorden. Wieder in die Spur brachte die Löwen ein beherzter Alleingang von CJ Stretch (36.), den er mit einem präzisen Schuss in lange Eck erfolgreich abschloss. Als kurz danach auch die Powerplay-Formation der Löwen zuschlug in Form von Nils Liesegang (37.), war die Partie endgültig wieder gedreht.
Dreier, ein Dreier
Strafe Frankfurt, Tor für den Gegner. So begann der Schlussabschnitt Jordan Heywood brachte die Falken nur 40 Sekunden nach der Pause auf einen Treffer heran und sorgte für Spannung. Auf der anderen Seite hatten die Löwen dann auch endlich mal Glück: Ein Schluss von Dronia von der blauen Linie rutschte Melichercik durch die Schoner. 5:3 – und damit etwas Beruhigung für die Nerven der über 4.600 Löwen-Fans in der Eissporthalle Frankfurt.
Allzu sehr gerieten die Löwen nicht mehr in Not. Und wenn, war auf Karjalainen Verlass. Kurz vor Schluss, als Heilbronn bereits sechs Mann auf dem Feld hatte, enteilte Nils Liesegang und schob den Puck ins leere Tore der Falken ein. Zur Ehrenrunde wurde Antti Karjalainen natürlich zur Tanzeinlage aufgefordert, so wie es die Frankfurter Eishockeytradition will.
Für die Löwen Frankfurt der erste Heim-Dreier im Jahr 2018 und ganz wichtige Punkte im Kampf um die Top vier.
Für die Löwen geht es zunächst „on the road“ weiter. Am Sonntag (17 Uhr) treten die Löwen beim Spitzenreiter Bietigheim Steelers an. Nächsten Freitag geht es nach Dresden (19:30 Uhr), bevor am Sonntag die Ravensburg Towerstars (Family Day, 16 Uhr) nach Frankfurt kommen.
eishockey.net / PM Löwen Frankfurt
Nützliches zur DEL 2