Füchse bieten Tabellenführer Paroli

Spielten doch die Lausitzer Füchse in den letzten Jahren zumindest in der Vorweihnachtszeit nicht die Hauptrolle in der DEL 2, funktionierts in dieser Saison recht perfekt. Und die Fans mögen es verzeihen, die viel geliebten Weihnachtstrikots bleiben ein „Zukunftstraum“. Denn in der Vergangenheit brachten sie den Ostsachsen nicht wirklich Glück.

Der heutige Gegner, die Kassel Huskies, war in der letzten Saison der Lieblingsgegner der Blau Gelben. Die Hausherren waren das einzige Team der DEL 2, welches dem Hauptrundensieger alle 4 Spiele abkämpfen konnte. In der aktuellen Spielzeit verbuchten jedoch die Hessen den ersten Sieg im Oktober mit 3:1 für sich und da wollten die Gäste gern anknüpfen. Vorweggenommen: Es war ein Spiel, welches Werbung für das Eishockey in der DEL 2 machte, in dem beide Teams bis an ihre Grenzen gehen mussten. An diesem Abend war wieder einmal Jonas Stettmer im Gehäuse der Hausherren und er sollte ordentlich Arbeit bekommen. 54! Schüsse gab der Tabellenführer auf das Tor der Lausitzer Füchse ab. Mit einer Fangquote von 96,3 % zeichnete sich unser Goalie ein weiteres Mal perfekt aus, nachdem zuletzt Nikita Quapp die Messlatte für die ostsächsischen Goalies äußerst hoch auflegte.

Das Spiel begann ohne „Aufwärmphase“ und die Gastgeber übernahmen sofort die Führungsarbeit in dieser Partie. Die Füchse waren ab der 9. Spielminute bereit, um eigene Akzente zu setzen. So hatte Jake Coughler auf Vorlage von Roope Mäkitalo die große Möglichkeit zum ersten Tor für die Füchse. Jedoch war auch Brandon Maxwell im Kasten unserer Gäste hellwach und verhinderte den Gegentreffer. In der 14. Minute musste Marco Müller für 2 Minuten vom Eis und die Füchse hätten mit einem Mann mehr die Hessen unter Druck setzen können. Nach einer Möglichkeit für Luis Anders zeigten jedoch die Gäste ihren Kampfgeist und Tristan Keck war nahe dran am Shorthander. Jonas Stettmer parierte den angesetzten Bauerntrick jedoch hervorragend. Im weiteren Spielverlauf musste dann noch Lane Scheidl für zwei Minuten vom Eis (19.). Aber die Huskies musste die ebenfalls sehr gute Unterzahlarbeit der Lausitzer anerkennen. Keine Tore in Abschnitt eins.

Im Mitteldrittel häuften sich dann die Möglichkeiten auf beiden Seiten, wobei den Hessen leichte Vorteile zuzuschreiben waren. Physisch und technisch war die Partie bis hierher auf jeden Fall eine Augenweide. Bis eine unschöne Aktion zu einer Spieldauer Disziplinarstrafe für Marco Müller von den Gästen führte (34.). In der neutralen Zone checkte er Michael Bartuli äußerst unsanft und bekam dafür die „große Strafe“ plus Duschen. Nachdem Samuel Dove-McFalls bereits im ersten Drittel die Partie verletzungsbedingt aufgeben musste, war dieser Ausfall von Bartuli noch schwieriger zu kompensieren. Die Schiedsrichter stellten im weiteren Spielverlauf noch Kristian Blumenschein (36.) sowie Andrew Bodnarchuk (36.) für je zwei Minuten vom Eis. Die kurzzeitige doppelte Unterzahl überstanden die Gäste schadlos und so ging es auch nach dem Mittelabschnitt mit einer Null auf beiden Seiten in die Kabine.

Der Schlussabschnitt hatte es dann ordentlich in sich. Jonas Stettmer sah sich einem Dauerfeuer ausgesetzt und bekam insgesamt 27 Schüsse auf sein Gehäuse. Die Füchse selbst versuchten auf Augenhöhe gegenzuhalten und erzielten in Minute 48 sogar den Führungstreffer zum 1:0 durch Jake Coughler. Aus ganz spitzem Winkel zog er einfach ab und Brandon Maxwell lenkte sich die Scheibe irgendwie selbst unglücklich ins eigene Gehäuse. Nur zwei Minuten später hatte Lane Scheidl das zweiteTor für die Blau Gelben auf dem Schläger, er scheiterte allerdings bei seinem Alleingang am Kasseler Hüter. Fast im Gegenzug viel dann aber schon der Ausgleich (51.). Nach einer Druckphase lag die Scheibe vor dem Schläger von Eric Valentin vor unserem Tor. Der Stürmer wollte per Rückhand klären, doch traf mit dem Spielgerät genau das Blatt von Weidner. So flog die Scheibe postwendend in unser Heiligtum. Die Füchse versuchten im Anschluss dieses Unentschieden über die Zeit zu bringen, doch die Gäste machten enorm Druck. Sie erhöhten noch einmal die Schlagzahl und erzielten nur zwei Minuten vor Ende der Partie den Führungs- und Siegtreffer zum 2:1. Tristan Keck bugsierte hierbei ebenfalls aus extrem spitzen Winkel das Hartgummi, vorbei an Jonas Stettmer, in den kurzen Winkel. Der Coach der Lausitzer setzte im Anschluss noch einmal alles auf eine Karte und nahm den Goalie vom Eis. Doch Kassel verwaltete den knappen Vorsprung bis zur Schlusssirene.

So haben die Füchse zwar vom Ergebnis her 1:2 gegen den Ligaprimus verloren, spielerisch und kämpferisch jedoch waren sie den Gästen auf alle Fälle ebenbürtig. Die 2393 Zuschauer im Stadion sahen eine der besten Heimpartien der Lausitzer Füchse in der aktuellen Saison und so waren die Füchse heute auf jeden Fall der Sieger der Herzen. Am Sonntag geht es dann auf die lange Reise nach Oberschwaben, wo die Ravensburg Towerstars warten, die ihr Heimspiel vom 12. Spieltag heute gegen Krefeld deutlich mit 4:1 gewannen. Die Partie beginnt um 17.00 Uhr in der CHG-Arena. Da heißt es früh aufstehen.

Die Statistik

1:0 (46.) Jake Coughler ( Louis Anders , Roope Mäkitalo )
1:1 (51.) Jake Weidner ( Yannik Valenti , Steven Seigo )
1:2 (58.) Tristan Keck ( Andrew Bodnarchuk )

Strafminuten

Weißwasser: 6 (2-2-2)
Kassel: 29 (2-27-0)

Zuschauer: 2393