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Füchse holen drei Punkte beim Champion

Siebter Sieg - Dank Glückszahl

Þ03 Oktober 2018, 23:05
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weisswasser
Lausitzer Füchse

Irgendwie wirkte Trainer Corey Neilson nach dem 5:2-Auswärtserfolg im Ellental „not amused“: „Ich bin glücklich über die drei Punkte. Aber Bietigheim war das bessere Team.“ Naja, wirklich besser waren die Steelers nun auch nicht. Entschuldigung an alle ins Schwabenland: Aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir die Badener nochmals so schwach erwischen, ist nicht sehr hoch. Dagegen können sich die Freunde des Phrasenschweins ins Fäustchen lachen: So ist das, wenn du oben stehst. Und „7“ ist halt eine Glückszahl…

Das Spiel startete – vorsichtig formuliert – schleppend. Den Gastgebern merkte man die Verunsicherung nach zuvor drei Niederlagen am Stück deutlich an. Zudem fehlten mit Tyler McNeely und Shawn Weller zwei Korsettstangen. Weißwasser kam mit der Mannschaft vom 1:0-Derbysieg gegen Dresden, verstärkt um Marius Schmidt, der in der vierten Sturmreihe sein Comeback nach auskurierter Handverletzung feierte. Zehn Minuten lang passierte zunächst gar nichts. Selbst in Überzahl brachte der amtierende Zweitligachampion nicht einmal ein gefährliches Schüsschen zustande. Derweil war Ilya Sharipov im Gehäuse der Steelers kurz vor dem Einnicken, als ihn ein Direktschuss von David Kuchejda hochschreckte. Noch bevor sich BiBis Goalie den Schlaf aus den Augen gewischt hatte, packte Maximilian Adam (Foto aus der letzten Saison) den Hammer aus und schmetterte die Scheibe ins linke obere Kreuzeck (11.). Jetzt wurden die Hausherren noch nervöser. Fehlpässe, versprungene Scheiben und verlorene Zweikämpfe in ungewohnter Zahl – für das Match diesmal aber durchaus typisch – folgten. Nach 15 Minuten holte Mychal Monteith den im Fuchsbau bestens bekannten Matt McKnight von den Beinen und wanderte dafür auf die Strafbank. Ein weit am langen Eck vorbeizischender Schrägschuss von Benni Zientek blieb die einzig erwähnenswerte Möglichkeit der Cracks aus dem Ellental. Und als unser EHC gerade wieder komplett war, da zog Oliver Granz aus 10 Metern frei Tormitte einfach einmal ab. Der Puck suchte sich den Weg durch die Schoner von Sharipov, kullerte Richtung Tor und etwa 3 Zentimeter über die Linie, ehe ihn Frederic Cabana wieder aus dem Gehäuse beförderte. Die Referees bemühten den Videobeweis. Die Entscheidung pro Treffer war zweifelsfrei. Kurz vor dem ersten Pausentee musste dann unser Schlussmann Olafr Schmidt nochmal ran, als er einen Schuss von Willie Corrin parierte und mit langer Kelle den möglichen Rebound der Steelers verhinderte. Ja: Die Gastgeber hatten mehr Scheibenbesitz und mehr Torschüsse, wobei letztgenannte zumeist harmlos waren.

Die zweiten 20 Minuten musste Bietigheim in Unterzahl beginnen. Zientek saß noch draußen. Schnell wurde klar, dass die Schützlinge von Coach Hugo Boisvert nun endlich das Heft des Handelns in die Hand bekommen wollten. Freddie Cabana scheiterte bei Spielernachteil an der Fanghand von Olafr Schmidt. Dann kam der Moment, in dem Mychal Monteith eigentlich Tote wieder zum Leben erweckte. Dem Verteidiger versprang in der Verteidigungszone etwa fünf Meter von der Bande entfernt die Scheibe, die sich Alexander Preibisch schnappte und hoch unterm Torgebälk versenkte. Plötzlich wurden die Beine der Stahlmänner lockerer, die Scheibe fand nun öfter auch den eigenen Mitspieler. Es dauerte ganz 87 Sekunden, da kanonierte Max Prommersberger schräg rechts fast von der Blauen Linie zum 2:2 ein. Da vor dem Tor viel Verkehr war, sah unser Hüter das Spielgerät viel zu spät. Und als das Match komplett zu kippen drohte, war der „Ollie“ da, der seinen Gegentorschnitt und die Spitzenposition in der Torhüter-Statistik unbedingt halten wollte; egal, wie stark oder auch nicht ihm seine Vorderleute dabei zu helfen bereit waren. In der 27. Minute musste Max Lukes die Klasse unseres Keepers anerkennen, derweil nach 30 Minuten Dennis Swinnen, einer der Gegnerischen, die auch hohes Tempo gehen konnten, am kurzen Eck den dritten Treffer verpasste. Nun endlich besannen sich die Unsrigen wieder ihrer Stärke, liefen mehr und ließen das Hartgummi schneller kreisen. Weil Hugo Boisvert die Gefahr antizipierte, nahm er nach 34:32 Minuten seine Auszeit – ohne Erfolg! Denn wenige Passstafetten später wurde Steven Bär am linken Eck der Angriffszone angespielt, setzte zum Schlagschuss an und traf ins lange Eck, weil Ilya Sharipov schlicht am „kleinen schwarzen Teufel“ vorbeigriff. Der Verteidiger ist bereits der 15. Akteur, der sich für unsere Lausitzer in dieser Saison in die Torschützenliste eintragen konnte! Jetzt endlich waren die Füchse auf Betriebstemperatur. Aber Mychal Monteith ließ gleich zweimal die Gelegenheit zur Wiedergutmachung aus. Und Feodor Boiarchinov scheiterte mit einem Onetimer an Sharipov. Pause!

Im Schlussabschnitt spielte zunächst nur Weißwasser. Jeff Hayes und Steven Bär im Nachschuss hatten die Top-Chancen auf das 4:2, aber Ilya Sharipov war auf dem Posten (41.). Zur Drittelmitte kamen die Steelers nochmal. Max Prommersberger fand zweimal in Olafr Schmidt seinen Meister (49.), der auch in der folgenden kurzen Druckphase der Hausherren den Überblick behielt und entschärfte, was auf seinen Kasten kam. Sodann forcierte der Spitzenreiter wieder die Angriffsbemühungen. Die Ostsachsen spielten zuweilen Powerplay bei Fünf gegen Fünf. Nach 54 Minuten musste Charlie Jahnke die Partie entscheiden, verzog aber freistehend aus vier Metern. Dann wurde es dramatisch. Plötzlich fiel Frederic Cabana um – am ehesten vor Schwäche. Die Referees sahen das anders und schickten Anders Eriksson, der sich beim ungläubigen Kopfschütteln fast ein Schleudertrauma zuzog, in die Kühlbox. Da waren noch 3:25 Minuten zu gehen. Bietigheim wollte nun alles, nahm den Schlussmann vom Eis, und bekam – nichts. Oder doch: Nämlich zwei empty-net-goals. Erst assistierte Olafr Schmidt für Jakub Kania, der zu Beginn der 58. Spielminute das 4:2 machte. Und nach drei tollen Rettungstaten unseres Goalies kam Clarke Breitkreuz an den Puck, und schob 98 Sekunden vor der Schlusssirene zum Endstand ein.

Das Torschussverhältnis von 29:14 mag zwar die Spielanteile widerspiegeln. Gefährlich aber war das, was auf das Füchse-Heiligtum kam, nur selten. Dagegen brannte es immer dann, wenn unsere Jungs das Tempo anzogen und zielstrebig Richtung Sharipov stürmten, lichterloh vor dem BiBi-Kasten. Am Ende waren heuer die Abschlusseffizienz und der bessere Torwart spielentscheidend.

Auch am Freitag müssen die Füchse auswärts antreten. Ab 19.30 Uhr wartet dann der ESV Kaufbeuren auf den EHC.

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