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Füchse kämpfen Frankfurt nieder

Þ25 Januar 2020, 13:09
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Lausitzer Füchse
Lausitzer Füchse

Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie haben sich unsere Lausitzer Füchse mit einem 6:3-Sieg über die Frankfurter Löwen in der Erfolgsspur zurückgemeldet. Dabei präsentierten sich die Weißwasseraner noch etwas körperlich präsenter und spielerisch besser, als es am Dienstag gegen Freiburg der Fall war. „Der Unterschied bestand darin, dass wir heute die Tore geschossen haben“, erklärte Daniel Schwamberger. Der Deutsch-Tscheche lief in den von Coach Corey Neilson einmal mehr veränderten Reihen in der Starting-Six mit Tomas Andres und Luke Nogard auf. Das Trio harmonierte auf Anhieb und war an zwei der sechs Treffer beteiligt. Die Frage danach, ob unser Trainer nach dem Grundsatz „Never change a winning team“ handeln und die Mannschaft am Sonntag unverändert in Frankfurt auf’s Eis schicken würde, beantwortete der 43-Jährige kurz und knapp: „Ich bestimme hier und mache, was ich will.“

Spielverlauf

Die Heimischen starteten vor 2.273 Besuchern sehr druckvoll. Noch keine Minute war gespielt, da probierte Tomas Andres den Bauerntrick, verzog aber knapp am langen Pfosten vorbei. Frankfurt meldete sich im ersten Powerplay an. Maximilian Eisenmenger hob den Puck mit der Rückhand nur um Zentimeter über das linke Kreuzeck des von Marvin Cüpper gehüteten Tores (4.). Kaum komplett, setzte es die nächste Strafe gegen Blau-Gelb. Um es vorweg zu nehmen: Bei weitem nicht alle Schiedsrichterentscheidungen waren nachzuvollziehen! Als der eliminierte Mychal Monteith auf das Eis zurückkehrte, brachten Oliver Granz und Thomas Reichel die Scheibe nicht aus dem Drittel. Thomas Schinko zog einfach mal ab und überlistete unseren Goalie. Was für ein einmal mehr unnötiges Gegentor! Immer noch in Minute sieben wurde Darren Mieszkowski vergessen. Der Youngster zielte nicht schlecht, doch Marvin Cüppers Fanghand schnappte zu. Dann waren die Unsrigen wieder am Zuge. Darcy Murphy nahm einen Direkt-Schrägschuss. Doch Patrick Klein im Heiligtum der Hessen war zur Stelle (10.). Und als unsere Mannschaft – wie auch schon gesehen – das Spielgerät im gegnerischen Drittel verlor, konterten die vom Main mit drei gegen eins und Daniel Wirt am langen Pfosten machte das 0:2 aus EHC-Sicht. Sollte es schon wieder alles gegen die Füchse laufen? Die berappelten sich. In der ersten eigenen Überzahl hämmerte Joel Keussen das Hartgummiteil an den Posten (12.). Noch besser gezielt war der Drehschuss von Tomas Andres zum 1:2. Jetzt kam die ostsächsische Maschinerie auf Touren. Konnte Keeper Klein den Rückhandschlenzer von Jordan George noch stoppen, so war er wenig später gegen Mike Hammond machtlos. Unser Top-Scorer nahm einen langen Pass mit der Brust an, stiefelte an der Blauen Linie los und knallte staubtrocken ins lange Eck. Nun entsprach das Resultat in etwa auch den Spielanteilen. Kurz vor der ersten Pause stellte Luke Nogard einem Gegenspieler ganz klar Bein. Das aber wurde nun nicht geahndet.

Mit Beginn der zweiten 20 Minuten drückten die Hausherren auf den Führungstreffer. Jordan George wischte vor Klein erst über die Scheibe und setzte den Nachschuss am Drahtkäfig vorbei (21.). Dann war es Thomas Reichel, der sich in Unterzahl bis vor das Tor der Gäste tankte, aber beim Abschluss den Puck nicht traf (28.). Umstritten war die Strafe gegen Thomas Schinko. An sich sah es eher so aus, dass Brad Ross ohne gegnerische Einwirkung stürzte. Das war unseren Jungs aber egal. Endlich funktionierte mal wieder der „alte Spielzug“ Hammond auf George, der aus spitzem Winkel zum 3:2 traf. Die Oberlausitzer hatten das Match gedreht und den Ehrgeiz der Hessen angestachelt. Nach Fehlpass von Murphy hatte erst Eduard Lewandowski einen freien Abschluss. Unwesentlich später probierte es Schinko mit einem Schlenzer aus der Drehung. Beide Male hielt Marvin Cüpper stark (beide 37.). Die nächste Strafe – auch alles andere als klar – ereilte Feo Boiarchinov. Und da entschied sich das Scheibenglück für die Tiilikainen-Schützlinge. Eine vor das Tor gebrachte Scheibe flipperte durch drei Spieler und fiel Roope Ranta passgenau vor den Schläger, der auf Remis stellte. So ging es unentschieden in den Schlussabschnitt.

Da erspähte Luke Nogard den Daniel Schwamberger direkt vor Klein, spielte ihm den Puck zu und der Zehner lenkte ein (44.). Keine Frage: Unverdient war diese Führung nicht. Und es kam noch besser. Schwamberger legte herrlich zurück auf Mychal Monteith, der zum fünften Weißwasseraner Treffer einschoss (48.). Anschließend standen die Füchse hinten gut und spielten mit Bedacht nach vorne. Zwar gab es nun nur wenige Abschlüsse. Aber vor Cüpper blieb es auch eher ruhig. Brad Ross hatte eine klare Möglichkeit, zielte aber freistehend drüber (54.). Als noch 228 Sekunden zu gehen waren, räumte Patrick Klein sein Tor für den sechsten Feldspieler. Zu allem Überfluss fing sich Joel Keussen noch eine Strafe ein, sodass die Löwen mit zwei Mann mehr stürmten. Sowohl gegen Adam Mitchell (58.) wie auch gegen David Suvanto (59.) parierte Marvin Cüpper ganz ausgezeichnet. Kurz darauf zog Roope Ranta direkt ab. Die kleine Schwarze krachte ans Metall. Und dann? Der Videobeweis belegte, dass es kein Tor war. So blieb es Jakub Kania vorbehalten, aus der Ecke vor unserer Spielerbank den empty-netter zu besorgen. Endlich belohnte sich unsere Mannschaft mal wieder für den Aufwand, der betrieben wurde. Und ein Blick in die anderen Arenen belegte, wie wichtig der Dreier war: Neben unserem Team gewannen auch die anderen Vereine von den Playdown-Plätzen. Da Landshut in Kassel die Verlängerung zum 3:2-Erfolg benötigte, rücken die Füchse wieder vor auf Platz elf. Der Weg zum vorzeitigen Klassenerhalt bleibt aber weiterhin ein sehr, sehr langer.

Schlüsselszene

Nach den beiden zu leicht hingeschenkten Treffern zum 0:2 brachte das Anschlusstor durch Tomas Andres das Leben und den Glauben zu unserer Equipe zurück. Ganz wichtig war auch die vierte Bude, die zum Gamewinner wurde.

Rotlicht

Mit einer Zusatzmeldung monierten die Unparteiischen das Nichtvorhandensein einer roten Rundumleuchte, die die Powerbreaks signalisiert. Dabei gab es diese Lampe bereits im Fuchsbau. Sie ging aber kaputt.

Motto

Stadionsprecher Branko Frischke verkündete kurz vor Ultimo das Motto für die kommenden Wochen: „Nicht nachlassen – immer weiter!“

Fairplay

Wenige Momente vor der zweiten Pause tobte das Stadion. Joel Keussen sollte von einem Frankfurter Stock im Gesicht getroffen worden sein und lag am Boden. Die Schiris zeigten Strafe an. Die aber gab es nicht: Unsere Nummer sieben teilte den Gestreiften mit, dass es ein eigener Schläger war, der ihn erwischte. Top: Fair geht vor!!!

Der Top-Spieler: Daniel Schwamberger

Mag der 24-Jährige vor dem 3:3 nicht sonderlich glücklich agiert haben, so rackerte und ackerte er heuer vorn und hinten über das Eis, funktionierte mit Andres und Nogard hervorragend und schoss den letztlich spielentscheidenden vierten Treffer, legte wenig später den fünften auf.

Die Trainerstimmen

Matti Tiilikainen: „Es war ein großer Sieg der Füchse, die heute förmlich über das Eis geflogen sind. Wir sind mit etwas Glück zur Zwei-Tore-Führung gekommen, haben es aber nicht geschafft, sie über die Zeit zu bringen. Das zweite Drittel war von beiden Mannschaften sehr solide gespielt und total ausgeglichen. Der letzte Abschnitt war unser bester, da haben wir aber keine Tore geschossen. Man muss konstatieren, dass die Gastgeber über 60 Minuten heute besser waren. Am Sonntag wollen wir dann so auftreten, wie die Füchse heute.“

Corey Neilson: „Frankfurt ist eine hervorragende Mannschaft, die sehr strukturiert spielt. Mein Trainerkollege hat das Match perfekt zusammengefasst. Wir haben heute mit viel Überzeugung agiert und ich bin froh, dass wir die Punkte hier behalten. Luke Nogard hat sehr stark gearbeitet. Seine Reihe hat zwei Tore beigesteuert. Ich mag es nicht, wenn man den Formationen Nummern gibt. Deshalb war das auch nicht die erste Reihe. Alle Linien haben den gleichen Spielplan. Besonders zufrieden bin ich, dass wir nach den zwei Gegentoren das Selbstbewusstsein nicht verloren und die Partie noch gewonnen haben. Ein Lob auch an unser Publikum, dass uns heute viel Energie gegeben hat.“

Die Statistik

Tore:
0:1 (7.)Luis Schinko ( Maximilian Eisenmenger , Magnus Eisenmenger )
0:2 (11.) Daniel Wirt ( Roope Ranta , Adam Mitchell )
1:2 (13.) Tomas Andres ( Brad Ross , Eric Mik - PP1)
2:2 (17.) Mike Hammond ( Oliver Granz , Robert Farmer ), 3:2 (34.) Jordan George ( Joel Keussen , Mike Hammond - PP1)
3:3 (39.) Roope Ranta ( Adam Mitchell , Stephen MacAulay - PP1)
4:3 (44.) Daniel Schwamberger ( Oliver Granz , Luke Nogard )
5:3 (48.) Mychal Monteith ( Daniel Schwamberger , Eric Mik )
6:3 (60.) Jakub Kania ( Brad Ross Empty Net )

Strafminuten: 12 - 10

Schiedsrichter: Falten, Fynn-Marek - Gavrilas, Razvan

Zuschauer: 2273

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