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Füchse-Kopie verweigert Spitzenplatz

Þ23 Januar 2019, 08:12
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Lausitzer Füchse

Nein, das können nicht die Lausitzer Füchse gewesen sein, die am letzten Wochenende zwei begeisternde Spiele ablieferten und gegen Bietigheim und in Ravensburg gewannen. Wer aber hat nur diese schlechte Kopie unserer Mannschaft nach Deggendorf geschickt? Und wo versteckten sich die echten Füchse? Den Gelbbehemdeten, die in der Festung an der Trat am Werke waren, ist nicht abzusprechen, dass sie sich läuferisch bemühten. Aber ansonsten fehlte es an vielen Tugenden, die eine siegeswillige Eishockeymannschaft ausmachen. Und so stand am Ende auf der Seite der Niederbayern hinten gar die Null. Cody Brenner, der gar nicht so viel zu tun bekam, konnte seinen zweiten Shutout feiern. Schnell wurde offenkundig, wie sich die Hausherren der Weißwasseraner Übermacht erwehren wollten. Vor dem Tor wurde Beton angerührt und der Slot dicht gemacht. So kreiselten die Neilson-Schützlinge zwar regelmäßig im Angriffsdrittel außen an der Bande herum. Mehr als ein paar Schrägschüsse sprangen aber nicht heraus. Es fehlten der letzte Biss, die ganz große Leidenschaft – und vor allem eine Portion Kreativität. Zudem ließen unsere Cracks den ersten Warnschuss ungehört verhallen – und tappten prompt in die Konterfalle. So verpassten die Ostsachsen den vierten Sieg gegen den DSC sowie den Sprung an die Tabellenspitze und kassierten diesmal selbst die vier Gegentore. Angesichts der Anzahl und der Qualität der Einschussmöglichkeiten waren die Angereisten vor 1.585 Zuschauern mit nur vier Gegentreffern noch gut bedient.

Von der ersten Minute an wollten die Füchse Druck aufbauen. Vielleicht zu viel Druck, denn Kyle Gibbons hätte schon in der ersten Spielminute die Führung machen können, traf aber nach seinem Alleingang nur die Querlatte. Zuvor war Clarke Breitkreuz noch auf der Suche nach seinem Schläger, den er verloren hatte, und diese Lücke nutzten die Deggendorfer. Da waren die Lausitzer noch mit dem Glück im Bunde. Zwei Minuten später prüft Alex Roach Olafr Schmidt mit einem Blueliner. Kurz darauf war es Thomas Reichel mit dem ersten Schuss auf das Deggendorfer Gehäuse, der aber weit drüber zischte. Noch in der gleichen Spielminute verpassten gleich zwei Füchse im Slot ein Zuspiel von Chris Owens - und Cody Brenner rettete in höchster Not. In der vierten Minute jubelten plötzlich die Gastgeber. Die Weißwasseraner standen erneut viel zu offen und rannten in einen Zwei-auf-eins-Konter der Gastgeber. Curtis Leinweber lief über rechts ins Angriffsdrittel und bediente René Röthke, der keine Mühe hatte, die Scheibe unter die Querstange zu hämmern: Das 1:0 so plötzlich und doch nicht unerwartet, da unsere Jungs einmal mehr zu offensiv und mit wenig Absicherung nach hinten agierten. Kurz zuvor musste Charlie Jahnke kurz in die Kabine, weil ihn Anders Eriksson mit dem Puck im Gesicht traf, aber nach kurzer Behandlung ging es für den Stürmer weiter. Er war es auch, der in der siebten Spielminute Cody Brenner im Deggendorfer Tor prüfte. Weißwasser war in dieser Phase drückend überlegen, ohne zu ganz klaren Torchancen zu kommen. Die Niederbayern dagegen spielten viel geradliniger und setzten mit ihren Kontern immer wieder heftige Nadelstiche, so dass sie die klar besseren Tormöglichkeiten hatten. So war es Gibbons in der 7.Minute mit einer guten Gelegenheit, die Schmidt vereitelte. Die erste Strafe im Spiel gab es dann in der 8. Minute. Oliver Granz musste zwei Minuten wegen Hakens absitzen. Aber das Unterzahlspiel der Angereisten war wie immer überzeugend und so blieb der Ausschluss folgenlos. Kaum komplett, waren die Füchse wieder die aktivere und optisch überlegene Mannschaft. Für Gefahr aber sorgte der DSC. Jan-Ferdinand Stern (11.) und Nico Wolfgramm (13.) hatten gute Möglichkeiten zu weiteren Treffern. In der 14. Minute schoss Steven Bär einfach mal von der Blauen aufs Tor und Charlie Jahnke fälschte den Puck gefährlich ab, aber Cody Brenner konnte mit seinem Schoner einen Einschlag verhindern. Anders Eriksson versuchte es kurz darauf am kurzen Eck, scheiterte aber ebenfalls. Und wenn du die eigenen Chancen nicht nutzt, dann – ja dann klappert‘s eben in der eigenen Kiste. Aaron Reinig (15.) traf bei einer Drei-auf- eins Situation mit trockenem Hochschuss ins kurze Eck. Dass die Ostsachsen da wieder viel zu offen und ohne Absicherung agierten, verstand sich praktisch fast schon von selbst. Auch nach dem zweiten Gegentor blieben die Gäste die scheinbar aktivere Mannschaft, allerdings ohne Effizienz. Chancen – (na)ja: eher „Chäncchen“, Tore: nein. So blieb es bei der 2:0 Führung der Hausherren.

Den ersten Akzent im Mittelabschnitt setzten die Füchse. Jahnke prüfte Cody Brenner mit einem Blueliner (21.), aber der war zur Stelle. In der 23. Minute gab es erneut eine Strafzeit gegen Weißwasser. Jake Ustorf musste zwei Minuten wegen Bandenchecks absitzen. Aber auch diese Überzahl konnten die Gastgeber nicht nutzen. Stern hatte zwar eine gute Möglichkeit, als er im Slot das freie Tor vor sich hatte, aber die Scheibe unter seinem Schläger hindurch rutschte. In der 24. Minute gab es ein Schreckmoment für unsere Füchse. Maxi Adam prallte vor dem eigenen Tor mit Dani Bindels zusammen und bekam zudem noch im gleichen Augenblick einen von Maximilian Gläßl scharf geschossenen Puck ab. Zwar blieb er zunächst etwas benommen auf dem Eis liegen, fuhr dann aber selbst, gestützt vom Physio, zur Bande. Um es vorweg zu nehmen, der Verteidiger kam dann auch bald wieder aufs Eis zurück. Die Szene vor dem Adam-Unfall war aber irgendwie für die Partie charakteristisch. Denn der DSC-Verteidiger Gläßl stürzte an der Blauen Linie des Angriffsdrittels, war aber schneller wieder auf den Beinen und an der Scheibe, als ein EHC-Crack. In der 25. Minute folgte die nächste Möglichkeit für die Gastgeber. Kyle Gibbons nahm einen Fehlpass von Chris Owens an der blauen Linie des Angriffsdrittels auf und prüfte mit einem satten Schuss Olafr Schmidt. Jetzt hatten die Heimischen etwas mehr vom Spiel und so gab es die nächste Chance für Andreas Gawlik mit einem Schlagschuss. Auch den meisterte unser Keeper. In der 28. Minute war es diesmal Mychal Monteith, der in Richtung Cody Brenner zielte, aber sein Schuss ging weit über den Kasten. Und gerade, als die Füchse einen erfolgversprechenden Torabschluss hatten, pfiffen die Gestreiften erneut. Es gab die nächste Strafe für Jake Ustorf, der diesmal wegen Stockschlags zuschauen durfte. Aber auch das vierte Powerplay der Deggendorfer blieb ohne Torerfolg. Weißwasser beanspruchte auch im zweiten Abschnitt das Mehr an Spielanteilen, aber es gelang einfach kein Tor. Auch das erste eigene Powerplay (31., Milos Vavrusa saß wegen Beinstellen auf der Strafbank) wurde nicht genutzt. Die beste Gelegenheit für einen Treffer hatte Marius Schmidt, der einen Rebound nach Owens-Schuss nicht verwerten konnte. Aber dann gab es wieder Chancen für die Hausherren. René Röthke und Kyle Gibbons (jeweils 34.) zielten aber nicht genau genug. Kurz vor Drittelende gab es für die Füchse noch einmal Überzahl, weil die Niederbayern beim Wechseln nicht aufgepasst hatten und ein Spieler zu viel auf dem Eis stand. Aber auch das Überzahlspiel der Füchse war wenig zwingend und wurde daher heute nicht von Erfolg gekrönt. Die Gäste wirkten einfach zu verspielt und ohne Fortune vor dem Tor.

Der letzte Abschnitt hatte kaum begonnen, da musste Olafr Schmidt die kleine Schwarze schon wieder aus dem Netz holen. Alex Roach hatte von der blauen Linie kompromisslos abgezogen und plötzlich kam das Tor vorbei. Der Puck traf ins rechte Kreuzeck. Dabei war unserem Goalie die Sicht so verdeckt, dass er die Fanghand erste bewegte, als die Scheibe schon wieder auf dem Eis lag. So stand es nun 3:0 für die Gastgeber. Und man konnte nicht einmal sagen, dass die Führung nicht verdient gewesen wäre. Die Füchse mühten sich zwar im letzten Drittel redlich, um den ersten Treffer zu markieren, sie scheiterten allein am eigenen Unvermögen und einem am heutigen Tag ganz starken Cody Brenner im Deggendorfer Tor. Chancen gab es dann auf beiden Seiten. Röthke hätte in der 43. Minute gleich nachlegen können, aber die Scheibe sprang bei seinem Alleingang etwas zu weit vom Schläger. So konnte Schmidt im Füchse-Kasten klären. Die beste Gelegenheit der Blau-Gelben hatte Cedric Schiemenz in der 45. Minute, als er völlig allein, aber sichtlich überrascht, vor Cody Brenner stand und zu lange überlegte, was er mit dem Spielgerät machen könnte. Letztlich passierte gar nichts. Es war bis in die Schlussphase ein eher einfallsloses Anrennen der Unsrigen gegen eine (Brenner-)Wand, der aber auch nichts zu ließ. Und die Keresztes-Schützlinge konterten weiter. In Minute 52 knallte Dani Bindels das Hartgummiteil an den rechten Torpfosten. Bereits gut 6 Minuten vor Spielende nahm Corey Neilson Olafr Schmidt vom Eis und ersetzte ihn für einen weiteren Feldspieler. Aber das Risiko wurde diesmal nicht belohnt. Maximilian Gläßl erzielte in der 57. Minute das 4:0 ins Empty Net und damit war die Niederlage der Füchse beim DSC besiegelt. Bereits zuvor hatten Maximilian Kiefersauer und Christoph Gawlik das leere Tor nicht getroffen. Am Ende haben die Füchse die Chance zur virtuellen Tabellenführung nicht genutzt, trauerten ihren eigenen, allesamt vergebenen Chancen hinterher und mussten sich einem DSC beugen, der das Spiel äußerst clever, einfach und gradlinig abgespulte. Da Kaufbeuren das Top-Spiel gegen Bietigheim mit 4:3 gewonnen hat, kletterten die Allgäuer auf Platz zwei und verdrängten die punktgleichen Füchse auf Platz drei.

Die Trainerstimmen

Corey Neilson: „Deggendorf hat ein exzellentes Spiel gemacht. Sie haben defensiv hervorragend gestanden und den jungen Torhüter immer unterstützt. Wir hätten vermutlich noch zwei, drei Drittel spielen können, ohne ein Tor zu erzielen. Ich bin trotzdem stolz auf die Mannschaft, die immer hart arbeitet und ein hohes Tempo geht. Wir hatten zwei schwere Spiele gegen Bietigheim und in Ravensburg, die kräftezehrend waren. Dann gab es heute auch noch ein paar Ausfälle. Aber das soll keine Ausrede sein. Wir waren nicht so schlecht, sondern die Gastgeber so gut.“

Otto Keresztes: „Wir haben heute von der ersten bis zur letzten Sekunde konstant gut gespielt. Vor allem haben wir defensiv gut gestanden. Es war unser Plan, so schnell wie möglich aus unserer Verteidigungszone zu kommen und die neutrale Zone dicht zu machen. Das hat prima funktioniert. Und dann haben wir zum Glück im 1. Drittel auch noch zwei Tore geschossen. Es war eine Leistung von uns, auf die man aufbauen kann.“

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