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Η-Θ
(2:0) - (1:0) - (0:3) - (0:0 ОТ) - (0:1 SO)
01.03.2022, 20:00 Uhr

Füchse kühlen Falken ab

Sieg im Penaltyschießen

Þ02 März 2022, 09:51
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Lausitzer Füchse

Üüüübeerraaaaschuung!!! Vor zwei Tagen nach dem 3:6 im eigenen Bau hatte Füchse-Trainer Petteri Väkiparta den Kontrahenten aus Heilbronn noch als „…aktuell das vielleicht heißeste Team der Liga…“ deklariert. Der Dreier in der Lausitz war der neunte Sieg in Serie der Unterländer. Und wer darauf gewettet hat, dass es unseren Jungs im Eisstadion am Europaplatz gelingen würde, diese Serie zu durchbrechen, dürfte gute Quote gemacht haben. Lange Zeit sah es danach aus, als wäre der zehnte Erfolg am Stück nur Formsache. Früh gingen die Käthchenstädter in Führung. Nach 40 Minuten stand es 0:3. Allerdings hatten die Unsrigen auch bis dahin schon zahlreiche Top-Chancen. Stefan Stéen, der DEL2-Debütant im Kasten der Gastgeber, bewies aber immer wieder seine Klasse. Bei unserem EHC gab es auch einen Neuling. Ramón Schnetzer besetzte die vierte Kontingentstelle. Und da auch Richie Mueller, Toni Ritter und Daniel Visner zurück im Lineup waren, konnten die Unsrigen heuer mit 14 plus 2 antreten – fast schon Luxus…

Um es vorwegzunehmen: Den Angereisten sah man die lange Anreise im ersten Abschnitt an. Entsprechend druckvoll spielten die Gastgeber. Doch den ersten verheißungsvollen Abschluss hatte Peter Quenneville, der aber an Neuzugang Stefan Stéen im Falken-Tor scheiterte (4.). Wegen eines zu hohen Stocks musste Moritz Raab auf die Strafbank (5.). Aber nach 32 Sekunden durfte er wieder mitspielen, weil Julian Lautenschlager die Scheibe über die Torlinie tippte. Zuvor hatte Justin Kirsch von schrägrechts abgezogen. Nils Velm sah da nicht sehr glücklich aus. Ihm glitt das Hartgummi durch den Fänger und über seinen Rücken in Richtung Torlinie. Die #91 der Falken brauchte nur noch den Schläger reinzuhalten. Dann war es wieder Kirsch, der von der blauen Linie unseren Hüter prüfte (8.). Auch bei einem abgefälschten Schuss von Jeremy Williams reagierte Velm schnell (10.). Nach dem Powerbreak waren plötzlich die Unsrigen da. Rückkehrer Toni Ritter prüfte gleich zweimal Stéen, der stark reagierte (11.). Doch Heilbronn blieb spielbestimmend. Die Folge war das 2:0 durch Arkadiusz Dziambor in der 13. Minute. Zunächst umkurvte er Richie Mueller und zog dann ab. Keine Chance für Velm, dem die Sicht verdeckt war. Noch in der gleichen Minute ging Christopher Fischer auf die Strafbank und die Füchse kamen zur ersten Überzahl, die sie auch recht gut spielten. Allein die Scheibe ging nicht ins Tor. Quenneville und Roßmy hätten ihre Farben durchaus auf die Anzeigetafel bringen können (13./14.). Eric Valentin musste dann in der 17. Minute wegen übertriebener Härte zwei Minuten zuschauen. Und er sah Falken, die noch vor der Pause die Vorentscheidung wollten. Da hatte Williams auf rechts viel Platz und traf aber nur das Quergestänge. Und gegen Della Rovere parierte Velm glänzend (beides 18.). Einen Scheibenverlust der Falken nutzte Stephane Döring zum Konter. In Penaltymanier steuerte er auf Stéen zu, traf aber leider nur den linken Pfosten (20.). Kurz darauf ging es in die erste Pause.

Zunächst kamen die Füchse besser in das zweite Drittel. Quenneville zog von rechts ab und Stéen schob den rechten Schoner raus (21.). Dann stand Valentino Klos zentral vor Velm, der gut reagierte. Doch Klos kam erneut an die Scheibe und brachte sie einfach zum Tor. Und das Hartgummi rutschte irgendwie unter unserem Hüter hindurch ins Tor – 0:3 (alles 24.). Auf der anderen Seite setzte sich Valentin gut auf der rechten Seite durch, kam aber nicht an Stéen vorbei. Auch Moritz Raab zielte zu ungenau und verzog drüber (jeweils 25.). Die Unsrigen mühten sich zwar, aber auch die Abschlüsse von Quenneville und Hanusch waren zu ungenau (26./27.). In Minute 28 hätte Lautenschlager mit einem Konter für seine Mannschaft alles klar machen können, verfehlte aber knapp unser Heiligtum. Das Ganze passierte in Unterzahl. Simon Thiel saß da auf der Strafbank. Der Rest der Überzahl ist nicht erwähnenswert. Und gerade als Heilbronn komplett war, ging Moritz Elias über rechts ab. Doch sein Versuch landete bei Velm (30.). Jetzt setzten die Falken die Unsrigen gehörig unter Druck. Es mutete fast wie ein Powerplay an, aus dem sich die Angereisten erst nach knapp zwei Minuten befreien konnten. Dann gab es auch mal wieder ein wenig Entlastung und Roope Mäkitalo zwang Stefan Stéen mit seiner Direktabnahme zu einer Glanztat (34.). Als sich Döring über die Mitte durchtankte, konnte er von Brock Maschmeyer nur unfair gestört werden. Somit gab es noch einmal Überzahl für die Unsrigen. Aber auch diese verstrich ohne nennenswerte Möglichkeiten. Zum Ende des Drittels wurden die Füchse noch einmal durch Roßmy im Slot gefährlich, aber auch diese Chance machte der Falken-Hüter zunichte (38.). Auch eine Minute später verhinderte der Schlussmann den erste Gegentreffer mit seinem Schoner. Somit blieb es beim 0:3 zur zweiten Pause.

Die letzte Periode eröffnete Bennet Roßmy mit einem Schuss an den Außenpfosten (41.). Dann war es Toni Ritter, der recht zentral aus vier Metern genau auf die Brust von Stéen schoss (42.). Weil er von Luca Tosto behindert wurde, musste Letztgenannter auf die Strafbank. Jetzt aber!!! Und als die Scheibe vor den Schläger von Peter Quenneville hoppelte, jagte der das Spielgerät „krachbumm“ ins lange Eck. Endlich, endlich waren die Füchse auf der Anzeigetafel. Vom Treffer beflügelt gab es nur noch eine Richtung. Das hätte Klos beinahe bestraft. Mit langer Matte verhinderte Nils Velm die Entscheidung (noch 43.). Die zögerte Roßmy weiter hinaus. Quenneville zirkelte den Puck von hinter dem vor das Tor. Da lauerte unser Youngster, traf das Hartgummiteil zwar nicht richtig, aber doch so gut, dass es Stéen durch die Schoner flutschte. Das war der Anschluss! Und es kam noch besser. Denn Judd Blackwater zeigte Interesse am Schläger von Roope Mäkitalo und ergriff diesen. Das gab zwei Strafminuten wegen Haltens des Arbeitsgerätes. Jetzt rollten die Gäste mit Vehemenz an. Zweimal, gegen Mäkitalo und Roßmy, parierte Stéen noch überragend. Gegen den zweiten Nachschuss von Eric Valentin war er aber machtlos. In ganzen 4:49 Minuten hatten unsere Lieblinge aus dem 0:3 ein 3:3 gemacht. Die Partie schien auf den Kulminationspunkt zuzusteuern, als Richie Mueller eine kleine Strafe bekam, weil er sich nicht wirklich clever angestellt hatte. Nun aber beanspruchte Heilbronn das Momentum zurück. Dem stand zweimal Velm im Wege, der die Scheiben, von Blackwater und Maschmeyer abgefeuert, wegnahm (51.). Und Williams semmelte bei Schrägschussknallversuch über die kleine Schwarze (52.). Die Hausherren rannten weiter an. Blackwater zog nach Bullygewinn sofort ab. Velm war hellwach (53.). Dann stiefelte Julian Lautenschlager um und durch alle fünf Gelbgewandeten, wurde beim Abschluss gerade noch behindert und zwang Nils Velm zum Rettungssprung. Sonst wäre er voll in unseren Goalie gerutscht (54.). Viel ließ Weißwasser zunächst nicht zu. Mäkitalo probierte es drüben mal schräg. Stéen klemmte den Puck ein (56.). Dann aber wurde unser Team „rückfällig“. Statt zu klären, wurde so lange „hintenrum“ gespielt, bis Heilbronn zur Großchance kam. Auch Corey Mapes musste die Übermacht vom „Velminator“ anerkennen (58.). Endlich besann man sich auf Icings, um den Zähler abzusichern. Dann wirtschaftete Williams mit hohem Stock gegen Quenneville. Bei angezeigter Strafe rettete Stéen mit Mühe und Not gegen Roßmy (59.). In Überzahl hatte Quenneville den letzten Schuss. Mit der Sirene traf er aber nur unsere Nummer 72. Verlängerung!

Die hatte es in sich! Noch im Powerplay war Mueller direkt vor Stéen freigespielt, scheiterte aber (61.). Heilbronn versuchte es mit Distanzschüssen. Den von Christopher Fischer hielt Velm. Den von Justin Kirsch parierte er nur fast. Denn der Puck „erschien“ wieder, konnte aber noch vor der Torlinie geklärt werden (beides 62.). Nach 63 Minuten war erst Quenneville frei vor Stéen, dann vergab Maschmeyer bei einem zwei gegen eins, weil er daneben zielte. Und als die letzte Overtime-Minute lief, hatte zunächst Mäkitalo den Siegtreffer auf dem Schläger. Stéen aber kratzte, wie später der Videobeweis zeigte, den Puck gerade noch vor der Linie weg. Die Schlusssalven von Kirsch und Maschmeyer und wieder Kirsch hätten an sich den Zusatzpunkt für die Heimischen bringen müssen. Weil aber selbst das leere Tor verfehlt wurde, ging es ins Penaltyschießen.

Justin Kirsch versenkte gleich den ersten Versuch, Quenneville scheiterte. Im zweiten Pärchen fing Velm den Williams-Schuss weg – und Mäkitalo glich aus. Dann verzog Blackwater und Steve Hanusch kam am Falken-Keeper nicht vorbei. Beim 1:1 wechselte die Anfangs-Pflicht. Roßmy und Tosto fanden in den Schlussleuten ihre Bezwinger. Dann lief der schnelle Richie Mueller ganz langsam an und krachte das Ding ins Netz. Jetzt musste Della Rovere treffen – tat er aber nicht. Velm stahl dem Falken-Angreifer die Show und hielt den zweiten Punkt fest.

Zwei Spieltage vor dem Hauptrundenende geht es im Tabellenkeller ganz schön heftig zu. Denn trotz des Auswärtssieges bleiben die Füchse Dreizehnter. Dass Selb in Landshut 5:0 gewann, sollte mehr als nur eine Anmerkung wert sein. Bayreuth bezwang Frankfurt mit 6:5 nach Verlängerung. Nur Bad Tölz musste beim 1:5 gegen Kaufbeuren Federn lassen. Derweil die Tigers auf Rang elf kletterten, rutschten die Buam auf zwölf ab. Es entscheidet ja der Quotient: Da liegen die Füchse ein Hundertstel (!) hinter Tölz, und vier hinter Bayreuth. Heidewitzka… Das nennt man dann wohl Dramatik.

Schlüsselszene

Der Treffer von Peter Quenneville zum 1:3 zeigte den Füchsen, dass man auch gegen Stefan Stéen Tore schießen kann. Dieser „Dosenöffner“ mündete gar noch im Auswärtssieg!

Bekenntnis

Vor dem Spiel haben die Heilbronner Falken ein Zeichen gesetzt. Gemeinsam mit regionalen Schulen unterstützen die Falken die Bewegung „Schulen ohne Rassismus“. Wir finden, das könnte durchaus Schule machen.

Geschichtsträchtig

Die Falken haben noch nie in ihrer Historie zehn Siege in Folge geschafft. Heute waren die Füchse dafür verantwortlich, dass es so blieb. Es gibt also keinen neuen Rekord bei den Falken – Dank der Füchse.

Pendant

Er blieb heute ohne Scorerpunkt, obwohl er den Füchsen hätte wehtun können. Aber für ein Wortspiel reicht es allemal: Blackwater verlor heute gegen Whitewater, weil Schwarzwasser gegen Weißwasser nicht traf – auch nicht im Penaltyschießen.

Behinderung

Kurz vor Ultimo der regulären Spielzeit – die Füchse hatten Überzahl – verstellte ein Linesman unserem Peter Quenneville den Weg zurück in die eigene Zone, in die Luca Tosto kontern wollte. Das hätte fast saugefährlich werden können…

Unspektakulär

Das Debüt von Ramón Schnetzer im Füchse-Trikot mit der Nummer 58 verlief ohne Auffälligkeiten – was ein Lob wert ist. Der Defender forderte hinten regelmäßig die Scheiben, schaltete sich auch ins Angriffsspiel ein und hielt es einfach und risikoarm.

Irrung

Eine Frage an den HEC-Coach in der Pressekonferenz lautete, wie es sein könne, dass Weißwasser den Sieg mehr gewollt habe, wo es für die doch um nichts mehr ginge. Tja: Heimrecht in der Abstiegsrunde ist schon einen Kraftakt wert – oder???

Der Top-Spieler: Peter Quenneville

Unsere Nummer acht ist mit 79 Punkten aus 50 Spielen nicht zufällig der Top-Scorer der DEL2. Heute steuerte der Kanadier ein Tor und zwei Vorlagen zum Zweier bei. Was den Flügelstürmer aber so sehr wertvoll macht, ist, dass er auch stets nach hinten denkt und arbeitet. Chapeau, Peter!!!

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