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Κ-Ε
(1:0) - (2:0) - (3:1)
24.01.2021, 18:30 Uhr

Füchse verkaufen sich unter Wert

Weißwasseraner zu grün in den entcheidenden Situatinen

Þ25 Januar 2021, 01:27
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Lausitzer Füchse

Ja, man kann bei den Frankfurter Löwen verlieren. Muss man aber nicht… Exakt so ein „Muss-man-nicht-Spiel“ war es heute. Denn zunächst konnten die Weißwasseraner an die Leistung vom Freitagsspiel anknüpfen. Zwar musste Trainer Corey Neilson in den Reihen umstellen. Für den bei den Eisbären Verletzten Pierre-Cederic Labrie war Fabian Dietz in die Hauptstadt beordert worden. Für ihn rückte Bennet Roßmy in die erste Sturmlinie. Ludwig Nirschl kam in Reihe zwei zum Zuge und Luis Rentsch dafür im dritten Angriff. Das änderte sich nach der frühen Verletzung von Brad Ross. Denn nun wurde Rentsch als sechster Verteidiger benötigt. Ungeachtet aller Personalien verkauften sich die Füchse sehr ordentlich. Nur in den entscheidenden Situationen ereilte uns das hinlänglich bekannte Dilemma: In den special teams war man nicht ebenbürtig. Die Chancenverwertung verlangt Besserung und in Eins-zu-eins-Duellen setzte sich die höhere individuelle Klasse durch. Das sah dann so aus: Ein Gegentor in Unterzahl, zwei Gegentore nach nicht verhinderten Einzelleistungen der Gastgeber, ein empty-net-goal schon in Minute 46 – und das Match war weg, weil man selbst nicht traf!

Die Partie begann verhalten. Beide Teams suchten die optimale defensive Ordnung. Es hatte lange etwas von Abtasten. Klar kamen auch ein paar Scheiben Richtung Tor. Bemerkenswert waren ein Schrägdirektschuss von Adam Mitchell, der am Eck vorbeizischte (3.), und eine Fünf-Meter-Abnahme von Tomas Andres, die Frankfurts Hüter Bastian Kucis hoch weglenkte (4.). Da war Brad Ross schon, von medizinischem Personal gestützt, angeschlagen in die Kabine geführt worden. Während die Füchse die Mittelzone gut eng machten, nutzten die Mainmetropoliten jede Möglichkeit, das Spielgerät zum Tor zu bringen. Aber hüben und auch drüben war immer wieder etwas los. Kyle Wood konnte frei aus acht Metern abschließen, aber Mac Carruth war aufmerksam (8.). Das dickste Ding bis dahin hatte Tomas Andres auf der Kelle, der ganz alleine im Slot stand und sich die Ecke hätte aussuchen können, aber nicht an Kucis vorbeikam (9.). Nach dem ersten Powerbreak stand Mitchell wieder am kurzen Pfosten, wartete lange und knallte dann dem „Maccer“ das Ding an die Maske (9.). Je eine Tormöglichkeit hielt auch Minute 12 parat. Erst Rylan Schwartz und im Rebound Lars Reuß scheiterten an Kucis. Gegenüber war Michell nach einem Bully zentral frei. Carruth reagierte grandios. Es folgte die erste Strafe gegen die Angereisten. Lange passierte nichts Aufregendes. Dann aber zog Kyle Wood ziemlich weit schräg von der Blauen Linie ab. Die Scheibe fand den Weg durch Freund und Feind in die linke untere Ecke. Führung Löwen! Das zweitbeste Powerplay der Liga hatte gegen die Penaltykiller auf Platz 10 getroffen. Die gute Gelegenheit zum Ausgleich hatten Schwartz und Roßmy. Denen stand Bastian Kucis im Wege (16.). Vor unserem Gehäuse drängte Ludwig Nirschl Stephen Mac Aulay gerade noch ab, der das leere Tor vor sich hatte (17.). Nach Strafe hier und Strafe dort ging die erste Periode mit vier gegen vier zu Ende.

Kaum waren die Blau-Gelben nach Wiederanpfiff komplett, da lenkte Tomas Andres eine schöne Hereingabe frei über das Löwen-Tor (21.). Apropos komplett: Auch Brad Ross kehrte nach medizinischer Versorgung zurück. Dann hätte das 1:1 fallen müssen: Erst war Rylan Schwartz alleingelassen, dessen Schuss Leon Hüttl noch etwas den Speed nahm. Dann stand Roßmy frei am langen Eck. Seinen Hochschlenzer krallte sich die Fanghand von Kucis (22.). Es folgte ein Powerplay für die Oberlausitzer, aber gänzlich ohne Power und ohne auch nur einen Abschluss. Gerade waren die Gastgeber wieder komplett, da ließ man Luis Schinko von coast to coast ziehen. Der Löwen-Stürmer ließ sich nicht bitten, überlief Brad Ross und düpierte auch Mac Carruth. Wie aus dem Nichts lagen die Hessen mit 2:0 vorne. Der Lerneffekt? Eher gegen null… Nur wenig später durfte Sebastian Collberg aus dem Mittelkreis starten, vor unser Tor ziehen und mit der Rückhand hoch einschießen. Durch diese beiden Einzelleistungen war der Weg zu Zählbarem sehr, sehr weit geworden. Mit Geschick und einem guten Mac Carruth, der die Versuche von Mitchell und MacAulay stoppte (34.), überstand man eine Unterzahl. Dann musste Carter Proft raus. Coach Corey Neilson nahm eine Auszeit und bereits in Minute 37 (!) seinen Keeper für den sechsten Feldspieler vom Eis. Das Risiko wurde nicht belohnt. Es gab zwei Möglichkeiten für Schwartz und Roßmy. Aber der Puck hatte keinen Bock, mal über die Linie zu rutschen. Wie das Spiel aussah, belegen die 11:5 Torschüsse pro Weißwasser in diesem Spielabschnitt. Aber entscheidend sind halt die Tore…

Weil Nick Ross eine Sekunde vor der zweiten Sirene noch auf die Strafbank geschickt worden war, ging es mit Unterzahl Füchse in den Schlussabschnitt. Die wurde souverän überstanden, ehe bei fünf gegen fünf Eduard Lewandowski freigespielt auf Carruth zulief, aber am langen Schoner scheiterte (44.). Dann flog Adam Mitchell auf die Strafbank. Wieder versuchten die Ostsachsen alles und brachten den zusätzlichen Feldspieler. Der Schuss ging nach hinten los. Ein Pass von Kerbashian wurde abgefangen, Manuel Strodel haute den Puck einfach raus und da kam unser Tor vorbei… Spätestens jetzt war klar, dass heute nichts mehr zu holen sein würde. Wer nach dem Unterschied dieser Partie suchte, der bekam ihn – unter anderem –in Minute 50 geboten. Da kreiselte Kerbashian, war aber so hart attackiert, dass er eben nicht zum Tor ziehen konnte. Schlussendlich verlor er gar die Scheibe. Frankfurt konterte zwei gegen eins. Martin Buchwiesers Abschluss wurde jedoch eine sichere Beute von Mac Carruth (50.). Dann hatten die Löwen mal wieder Spielervorteil. Aber es passierte wenig. Gerade wieder vollzählig brachte David Suvanto die Hartgummischeibe vor das Tor. Darren Mieszkowski hielt den Schläger dazwischen, ehe der Puck an das Bein von Luis Schinko flog und von dort ins Tor. Spätestens diese Bude zog unseren Jungs etwas den Nerv. Bei zwei Mitchell-Abschlüssen aus Nahdistanz war Mac Carruth hellwach (54.). Als Frankfurts Routinier auf die Strafbank musste und nur wenig später Wood unserem Bennet Roßmy den Schläger in den Rücken rammte, gab es 1:42 min. doppelte Überzahl. Die nutzte Nick Ross mit schönem Handgelenksschuss hoch ins rechte Eck zum da längst verdienten Ehrentreffer. Beim folgenden einfachen Spielervorteil hätte Jon Martin weiter verkürzen können. Dem aber stand Kucis im Wege (56.). Noch einmal Mitchell musste die Klasse von Mac Carruth anerkennen, als der den Tunnelversuch stoppte (57.). Kurz drauf aber war der Tor-Ami machtlos. Nach einem Distanzschuss von Daniel Wirt direkt auf die Keeper-Maske blieb Carruth benommen liegen. Das Match wurde aber nicht unterbrochen. Mitchell schob zu MacAulay und der hatte keinerlei Mühe, ins verwaiste Netz zu schießen. Keine Frage: Der Sieg der Löwen war verdient. Aber er fiel etwas zu hoch aus. Sicher gilt es zu respektieren, dass die beiden Mannschaften völlig unterschiedliche Ambitionen und daher auch Kader haben.

Schlüsselszene

Auch wenn es komisch klingt: Bis zum 0:4 waren die Füchse gut dabei und durchaus noch voller Optimismus, etwas mitzunehmen. Der Treffer ins leere Gehäuse beim alles oder nichts nahm dann die letzte Hoffnung auf Punkte.

Diebstahl

Kuriose Szene in Minute 20: Nach einem Bully klaute Stephen MacAulay seinem Gegenüber Stephane Döring den Helm. Es gab nur zwei Strafminuten für den Frankfurter. Strafanzeige soll wohl nicht erstattet worden sein…

Checker Maccer

Es lief die 36. Minute, als eine Strafe für die Löwen angezeigt wurde und Mac Carruth vom Eis eilte. Direkt vor der Tür zur Füchse-Spielerbank stand ihm der Linienrichter im Wege, der unsanft weggeräumt wurde.

Brüderlich

Nach einer Aktion gegen Brad Ross schnappte sich Bruder Nick den Übeltäter Darren Mieszkowski. Aber auch der bekam sofort Beistand: Bruder Mike eilte zum Ereignisort!

Vertrauensvorschuss

Bennet Roßmy, unser 17-Jähriger, stand bei jedem Powerplay in der ersten Formation auf dem Eis. So ist das bei einem Ausbildungsverein.

Siegeswillen

Der Spruch von Corey Neilson, wonach er jedes Spiel gewinnen will, ist legendär. Der Coach lässt den Worten aber auch Taten folgen. Wann mag es das zuletzt gegeben haben, dass schon im zweiten Drittel beim Stand von 0:3 alles auf eine Karte gesetzt und der Goalie für den sechsten Feldspieler geopfert wird?

Der Top-Spieler: Bastian Kucis

Es war der Schlussmann der Frankfurter, der mit starken Saves den Einschlag der Scheibe verhinderte, als unsere Mannschaft noch gut im Spiel und ganz „nahe dran“ war.

Die Trainerstimmen

Franz-David Fritzmeier: „Wir haben uns für unsere Leistung endlich belohnt, weil wir auch unsere Chancen genutzt haben. Basis für den Erfolg war, dass wir hinten gut gestanden und sehr gut verteidigt haben. Da hatten auch die Stürmer ihren Anteil, denn Abwehr fängt im Angriff an. Es war unser Ziel, viel Druck auf die Füchse auszuüben. Das ist uns zumeist gut gelungen. Zudem hat unser Torhüter Bastian Kucis ein wirklich starkes Spiel abgeliefert. Das Team hat einen richtig guten Job gemacht. Man muss immer erst hart arbeiten, ehe man sich belohnen kann. Alle vier Reihen von uns sind sehr kompakt aufgetreten.“

Corey Neilson: „Meine Mannschaft hat heute viele Dinge gut gemacht. Wir sind dem Forechecking der Frankfurter gut ausgewichen und haben uns eine ganze Reihe guter Torchancen erspielt. Lange waren wir richtig gut dabei. Die special teams haben den Unterschied gemacht. Das Powerplay der Löwen war stark, während wir viel zu wenig aus der Überzahl gemacht haben. In Unterzahl habe ich unsere jungen Leute gebracht. Mit Fabian Dietz hat unser bester Unterzahlspieler gefehlt. Wir haben viel probiert. Die Ausfälle von Brad Ross und Nick Walters haben es nicht leichter gemacht. Frankfurt ist halt ein großes Team mit sehr viel Potential.“

Die Statistik

Tore:
1:0 (14:16) Kyle Wood ( Stephen MacAulay , Alexej Dmitriev ) PP-1
2:0 (25:53) Luis Schinko ( Adam Mitchell , Daniel Wirt ),
3:0 (30:35) Sebastian Collberg ( Adam Mitchell , Marius Erk )
4:0 (45:57) Manuel Strodel ( Leon Hüttl ) EN-SH1
5:0 (52:15) Luis Schinko ( Darren Mieszkowski , David Suvanto )
5:1 (54:01) Nicholas Ross ( Tomas Andres , Kale Kerbashian ) PP-2
6:1 (56:27) Stephen MacAulay ( Adam Mitchell , Daniel Wirt )

Strafminuten

Frankfurt: 8-16 (2-6-8) Weißwasser: 7-14 (4-6-4)

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