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OT
Θ-Η
(1:2) - (2:0) - (0:1) - (1:0 ОТ)
06.12.2024, 19:30 Uhr

Heimsieg gegen Weißwasser

Bad Nauheim holt wichtige zwei Punkte

Þ07 Dezember 2024, 16:00
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badnauheim
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Die Roten Teufel haben ein packendes Heimspiel im Colonel-Knight-Stadion für sich entschieden: Gegen die Lausitzer Füchse hieß es nach Overtime 4:3 (1:2/2:0/0:1/1:0) für die Kurstädter, die damit den zweiten Sieg in Serie eintüteten. Den entscheidenden Treffer besorgte Stürmer Tim Coffman, der vor 2.411 lautstark unterstützenden Zuschauern sein Comeback nach über zweimonatiger Verletzung gab.

Nach zähen ersten Minuten war es auch der US-Amerikaner, der die erste Chance des Spiels verbuchte, jedoch an Füchse-Schlussmann Anthony Morrone scheiterte (3.). Daraufhin übernahmen die Gäste allmählich das Zepter und gaben es lange nicht mehr her: Die ersten Gelegenheiten durch Alexander Dosch (3.) und Louis Anders (5.) entschärfte ECN-Rückhalt Jerry Kuhn noch ohne Schwierigkeiten, war beim Abschluss von Lane Scheidl auf Vorarbeit von Clarke Breitkreuz jedoch machtlos – 0:1 (5.). Weißwasser hielt den Druck auch in der Folge aufrecht und hatte mehr vom Spiel. Erneut kam Scheidl zum Abschluss, doch Kuhn sicherte die Scheibe im Nachfassen (8.). Nach dem ersten Powerbreak kamen die Roten Teufel besser ins Spiel: Nachdem Morrone gegen Garret Pruden pariert hatte, blockte unser Abwehrmann Christopher Fischer einen weiteren Scheidl-Schussversuch (10.).

In einem weiteren Teufels-Angriff kam Taylor Vause auf Zuspiel von Kevin Orendorz und Jordan Hickmott aus kurzer Distanz zum Abschluss und markierte direkt vor der Südkurve den Ausgleich mit einem klassischen Tip-In zum umjubelten 1:1 (12.). Durch eine kleine Strafe gegen Fischer geschwächt mussten die Teufel das Spielgeschehen zunächst wieder den Gästen aus der Lausitz überlassen, Marius Erk vereitelte jedoch die größte Chance der Füchse, als er einen Pass von Scheidl auf den einschussbereiten Roope Mäkitalo abfing (16.). Kurz vor der Pause bestraften die Sachsen dann einen Nauheimer Puckverlust: Breitkreuz gab ab zu Eric Valentin, dieser passte zu Scheidl, der eiskalt zum nicht unverdienten  2:1 vollendete (19.).

Lautenschlager und Bowles belohnen Chancenplus


Im zweiten Durchgang reagierten die Roten Teufel auf die ersten 20 Minuten: Die ersten Abschlüsse durch Fischer (22.) und erstmals Edwin Tropmann (23.) läuteten ein Drittel voller guter Chancen für die Kurstädter ein. Immer wieder war es jedoch Füchse-Goalie Morrone, an dem sich unsere Angreifer die Zähne ausbissen, denn auch Orendorz, Hickmott und Coffman mussten sich dem Kanadier geschlagen geben (25.). Julian Lautenschlager belohnte die Gastgeber für den Dauerdruck und setzte die Scheibe hoch und platziert zum erneuten Ausgleich in die Maschen (27.). Es war das erste Tor des Angreifers im zweiten Jahr im Dress der Roten Teufel, dieser Treffer ließ sichtlich tonnenweise Steine vom Herzen des Mannes mit der Rückennummer 93 fallen und auch alle Mannschaftskollegen freuten sich mit Lautenschlager über das Ende der langen Durststrecke.

In der Folge drängten die Jungs von Headcoach Mike Pellegrims auf den Führungstreffer, mussten sich dabei aber mehrfach bei Schlussmann Kuhn bedanken, der einige Konter der Füchse entschärfen musste. In Überzahl traf „The Wizard“ Taylor Vause lediglich die Latte und schrammte nur hauchzart am 3:2 vorbei (31.). Zum Ende des zweiten Drittels kamen die Gäste aus der Lausitz aber auch wieder zurück ins Spiel, so dass sich erst Tom Knobloch (34.) und schließlich Jordan Taupert (35.) Gelegenheiten auf die dritte Führung für Weißwasser erspielten. Gut 100 Sekunden vor der zweiten Pause musste Eric Valentin wegen Beinstellens in die Kühlbox, was die Teufel gegen das drittbeste Unterzahlteam der DEL2 sofort ausnutzten: Parker Bowles legte sich die Scheibe zurecht und anstatt quer zu legen feuerte er das Spielgerät mit unfassbarer Maßarbeit an einem Lausitzer Verteidiger sowie Goalie Morrone vorbei in den Winkel. Nach dem zweiten Durchgang hatten die Teufel somit das Spiel gedreht.

Last-Minute-Gegentor in Unterzahl


Im Schlussdrittel geriet der ECN schnell in Unterzahl, hatte kurz darauf dennoch die beste Chance: Topscorer Bowles machte sich von der Mittellinie alleine auf den Weg Richtung Lausitzer Gehäuse, konnte Morrone jedoch nicht ein zweites Mal überwinden (43.). Nach einer unfreiwilligen, langen Unterbrechung, da das Plexiglas hinter dem Bad Nauheimer Tor aus der Führungsschiene gesprungen war, verpassten Marius Erk (47.) und Zach Kaiser (48.) das vierte Tor der Gastgeber. Ein Handgemenge zwischen Luigi Calce und Sebastian Zauner mit jeweils 2+5 Strafminuten folgte, kurz danach prallte ein Breitkreuz-Abschluss an den Pfosten (52.), ehe Tim Coffman die Vorentscheidung verpasste (56.). Es war einiges los in der Crunch-Time der Partie.

Besonders kurios wurde es, als sich das Schiedsrichterteam zum Videostudium begab und nach einigen Minuten eine Strafe gegen Marius Erk wegen Spielverzögerung aussprach (59.). Die Roten Teufel, die gerade erst eine Bowles-Strafe erfolgreich überstanden hatten, gerieten erneut in Unterzahl und mussten ganze zwölf Sekunden vor Spielende den Ausgleich durch Jérémy Beaudry bei gezogenem Lausitzer Goalie hinnehmen (60.), so dass die Partie in der Overtime entschieden werden musste.

Coffman erst Retter, dann Matchwinner


Direkt zu Beginn der Verlängerung verpassten Stürmer Valentin und Doppeltorschütze Scheidl das Siegtor für die Gäste (61.) und auf der Gegenseite hatte erneut Bowles das Nachsehen gegen Morrone (62.). Nachdem auch Kaiser den Siegtreffer liegen ließ, schlug die Stunde des Tim Coffman: Erst rettete der Goalgetter mit einem Block gegen Beaudry und setzte dann zum Konter an. Als sein erste Abschluss nicht den Weg ins Tor gefunden hatte, setzte er nach, fing die Scheibe aus der Luft und verwandelte den letzten Abschluss der Partie zum entscheidenden 4:3 (64.)!

Die Stimmen zum Spiel


Der Headcoach der Sachsen, Christof Kreutzer, zeigt sich nach der Partie „zufrieden mit dem Punkt“, haderte dem vergebenen Treffer in der Overtime aber dennoch hinterher: „Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht, das wir auch gewinnen können. Die ersten Chancen in der Verlängerung lagen bei uns, doch dann haben wir das kuriose Gegentor gefangen“, so der Füchse-Trainer. „Es tut mir leid für unsere Jungs, die viel geliefert und alles gegeben haben, aber so ist Hockey.“

ECN-Headcoach Mike Pellegrims kann nach dem zweiten Sieg in Serie stolz auf seine Mannschaft sein: „Wir haben wieder gegen eine sehr gute Mannschaft gewonnen, das gibt Selbstvertrauen.“ Mit dem ersten Drittel seines Teams war der Belgier unzufrieden: „Der Start war nicht, wie er sein muss“, räumte er ein, „aber wir haben in der Pause gesprochen und die Reaktion im zweiten Drittel war sehr gut“. Besonders freut sich der 56-Jährige über die Treffer von Julian Lautenschlager und Tim Coffman: „Julian hat seine Torflaute beendet, das hat ihm sehr gut getan und man hat gesehen, wie sich die Jungs für ihn gefreut haben. So war es dann auch bei Timmys entscheidendem Tor.“

 EC Bad Nauheim – Lausitzer Füchse 4:3 n.V. (1:2; 2:0; 0:1/ 1:0)
Tore:
0:1 (04:32) Lane Scheidl (Clarke Breitkreuz)
1:1 (12:20) Taylor Vause (Kevin Orendorz, Jordan Hickmott)
1:2 (18:51) Lane Scheidl (Eric Valentin, Clarke Breitkreuz)
2:2 (26:31) Julian Lautenschlager (Pascal Steck, Marius Erk)
3:2 (38:44) Parker Bowles (Julian Lautenschlager, Kevin Orendorz) PP1
3:3 (59:48) Jérémy Beaudry (Roope Mäkitalo, Lane Scheidl) PP1
4:3 (03:34) Tim Coffman
Strafen: ECN 24 / LFX 13
Zuschauer: 2.411

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