Die Erding Gladiators haben im Spitzenspiel der Bayernliga den amtierenden Meister EHC Königsbrunn mit 7:4 bezwungen. Vor 1.060 begeisterten Zuschauern in der Stadtwerke Erding Arena lieferten sich beide Teams ein hochklassiges und spannendes Duell – ein echter Vorgeschmack auf die Play-offs.
Vor dem Spiel erreichten Trainer Daffner gleich zwei Hiobsbotschaften. Sowohl Thomas Brandl als auch Bastian Cramer mussten krankheitsbedingt passen. Daher rückte Tobias Cramer in die Verteidigung und zeigte eine starke Partie.
Die Gäste aus Königsbrunn legten in den ersten zehn Minuten ein enormes Tempo vor und prüften die Defensive der Gladiators mehrfach. Doch die Gastgeber verteidigten diszipliniert, und Torhüter Leon Meder glänzte mit einigen starken Paraden.
Trotz des anfänglichen Drucks der Brunnenstädter zeigte sich Erding eiskalt vor dem Tor. Maximilian Forster brachte die Grün-Weißen in der 9. Minute mit einem strammen Schuss aus kurzer Distanz in Führung. Cheyne Matheson legte in der 19. Minute nach und erhöhte auf 2:0. Die Hausherren spielten mit hoher Intensität und ließen sich auch durch Königsbrunns starke Phasen nicht aus der Ruhe bringen.
Im zweiten Drittel war zunächst das Penalty-Killing gefragt. So überstand Erding kampfstark eine fast einminütige 3:5 Unterzahlsituation unbeschadet. Doch dann brachte der starke Schwede David Egle die Gäste nach einem individuellen Fehler der Gladiators in der 26. Minute ins Spiel zurück. Nur wenige Sekunden später fand Tobias Cramer aber die richtige Antwort. Er drückte den Puck zwischen Pfosten und dem Schoner von EHC-Keeper Blaschta über die Linie und stellte den Zwei-Tore-Abstand wieder her.
Königsbrunn blieb gefährlich und nutzte eine Überzahlsituation in der 30. Minute eiskalt aus. Wieder war es Egle, der den Anschlusstreffer zum 3:2 erzielte. Die Daffner-Truppe ließ sich davon nicht beeindrucken: In der 33. Minute verwandelte Cheyne Matheson im Powerplay nach einer starken Kombination mit Kyle Brothers und Paul Pfenninger zum 4:2. Als alle mit der 2-Tore Führung nach 20 Minuten rechneten, nutzte Egle neun Sekunden vor der Pause ein individuelles Malheur des Tabellenführers und verkürzte mit seinem dritten Treffer des Abends auf 4:3.
Das Schlussdrittel war an Spannung kaum mehr zu überbieten. Beide Mannschaften spielten nun mit weniger Risiko und wollten keinen Fehler machen. In der 56 Minuten gelang den Gästen allerdings durch Toms Prokopovics der Ausgleich zum 4:4. Das Spiel stand auf Messers Schneide. Aber Erding behielt die Nerven: Florian Zimmermann setzte sich in der 57. Minute energisch durch und erzielte den viel umjubelten Führungstreffer zum 5:4.
Königsbrunn nahm in den Schlussminuten den Torhüter vom Eis. Allerdings war es erneut Zimmermann, der mit einem Treffer ins leere Tor für die Vorentscheidung sorgte. Marco Deubler setzte mit einem sehenswerten Schlenzer den Schlusspunkt zum 7:4.
“Das war ein echter Play-off-Kampf. Wir haben uns trotz der starken Phasen des Gegners durchgesetzt, und darauf können wir stolz sein. Ein Wermutstropfen ist die Verletzung von Kyle Brothers. Wir müssen die Untersuchung abwarten, ich habe aber kein gutes Gefühl“, bilanzierte Trainer Thomas Daffner.